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Schnell den Resetknopf drücken

ls; 19.08.2023, 06:00 Uhr
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Schnell den Resetknopf drücken

ls; 19.08.2023, 06:00 Uhr
Engelskirchen - Nach dem Aus für die Alte Bücherfabrik sollte man nicht zu lange (alte) Wunden lecken, sondern bei künftigen Projekten an einem Strang ziehen.

Von Leif Schmittgen

 

Das Aus für das Projekt "Alte Bücherfabrik" hat viel verbrannte Erde hinterlassen. Die Asche sollte möglichst zeitnah zusammengekehrt und gemeinsam der Resetknopf gedrückt werden. Über den politischen Diskurs hinaus hatte man sich in auf allen Seiten teils sogar persönlichen Anfeindungen ausgesetzt gesehen. Annemarie Nusch-Schneider von der Bürgerinitiative kritisierte gestern, dass die Projektgegner jede auchnoch so kleine Möglichkeit genutzt hätten, den bevorstehenden Bürgerentscheid zu kippen. Aus Teilen der Bevölkerung musste man sich gar die Kritik gefallen lassen, der verlängerte Arm der SPD zu sein. Das ging den Befürwortern zu weit. Sie warfen den Gegnern fehlende Kompromissbereitschaft und mangelndes Demokratieverständnis vor.

 

Kultur kostet immer Geld, ist aber für die Gesellschaft absolut notwendig. Die Idee, das zu erwartende Defizit einer Veranstaltungsstätte durch Mieteinnahmen eines Gesundheitszentrums zu lindern, scheint im Grunde gut zu sein. Vielleicht liegt die wahre Ursache des Übels aber ganz woanders! Anstatt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, sollten zunächst die Grenzen in den Köpfen verschwinden, die geografisch bereits am 1. Januar 1975 aufgelöst wurden. Denn vor fast 50 Jahren fusionierten die Gemeinden Engelskirchen und Ründeroth, eine wirkliche „Einheit“ scheint aber bis heute bei einigen Akteuren nicht zu existieren. Ist es für Engelskirchener Vereine ein Ding der Unmöglichkeit, in einem Ründerother Veranstaltungszentrum zu feiern und umgekehrt? Dieser Eindruck kann durchaus entstehen.

 

Sei's drum: Nun sind sechs Jahre Arbeit für die Katz' und haben zu einem Stillstand bei der Entwicklung geführt - zumindest in Ründeroth. Die Beteiligten sollten sich schnell auf gesunde politische Auseinandersetzung besinnen und gemeinsam überlegen, wie man künftigen gesellschaftlichen Problemen geschlossen den Kampf ansagt. Herausforderungen gibt es jedenfalls en masse, will man als kleine ländliche Gemeinde für die Bürger attraktiv bleiben.

 

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