MORSBACH
Geschenke verpacken statt Rathaussturm
Morsbach - Prinz Markus I. aus dem Hause Held hat den begehrten Rathausschlüssel erhalten - Mit einem dreifachen „Mueschbech deheem“ wurde die Sache besiegelt.
Von Karin Rechenberger
Pünktlich um 11:11 Uhr rückten am Sonntagmorgen etwa 150 Jecken auf dem Rathausplatz an, um der Erstürmung des Rathauses beizuwohnen. Aber die kam anders als gedacht. „Da ich so wenig Zeit habe, habe ich es nicht geschafft, die Geschenke für meine Frau, die heute Geburtstag hat, einzupacken. Aber ich habe ja mit Prinz Markus I. einen an meiner Seite, der das im Handumdrehen für mich erledigt“, meinte Bürgermeister Jörg Bukowski. Gesagt, getan. Spezielle Präsente, die alle ziemlich unförmig, eckig, spitz oder knubbelig waren, sollten von Prinz Markus I. aus dem Hause Held liebevoll verpackt und mit Schleifchen verziert werden.
[Beim Verpacken kam der Prinz ins Schwitzen...]
Markus‘ Idee, alle Geschenke in einem großen Karton zu verstauen, war zwar clever, wurde aber vom Bürgermeister nicht gestattet. Alles müsse einzeln eingepackt werden. Hilfe bekam der Prinz b aber glücklicherweise von seinen Prinzenführern. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem sichtlich gestressten Prinzen war dann alles gut verpackt. Zwar nicht ganz so schön, wie es der Bürgermeister erwartet hatte - er beschrieb die Verpackungskunst als kleines Desaster -, aber der Prinz hatte sich den begehrten Rathausschlüssel verdient. Mit einem dreifachen „Mueschbech deheem“ wurde die Sache besiegelt.
Als neuer Regierender stellte Prinz Markus I. sofort seine Forderungen in Form von elf närrischen Paragrafen auf. Da wurde als erstes festgelegt, dass Karneval bunt ist und nicht braun. Dann wurde gefordert, dass nach dem Umzug die alten Räumlichkeiten des Lidl-Marktes der KG als Wagenbauhalle zur Verfügung gestellt werden. Ein weiterer Paragraf legt fest, dass Bürgermeister Bukowski aufgrund seiner Erfahrungen und seiner kreativen Ideen dazu verpflichtet wird, auch nach Beendigung seiner Amtszeit die Rathausstürmung zu moderieren. Zudem soll ein bekannter ortansässiger Rentner ab sofort sein gesammeltes Flaschenpfand der Garde Blau-Weiß spenden. Nach der gelungenen Schlüsselübergabe wurde auf dem Rathausplatz zu karnevalistischen Klängen noch weitergeschunkelt.
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