MORSBACH
Morsbacher Sommerferien-Halligalli
Morsbach - Zehn Teams und rund 500 Zuschauer sorgten beim traditionellen Morsbacher Schubkarrenrennen am Sonntag für beste Stimmung im Ortskern.
Nicht nur Monaco hat es oder Budapest - nein Morsbach hat ihn auch: den „Grand Prix der Republik“. Seit 1998 organisiert der Heimatverein das kostenlose und zudem umweltfreundliche Vergnügen in den Sommerferien. Auch in diesem Jahr lockte das Schubkarrenrennen rund 500 Zuschauer in den Ortskern, die den rund 350 Meter langen „Circuit“ entlang der Waldbröler- und der Bahnhofstraße belagerten.
Für herausfordernde Schikanen und willkommene Abkühlung beim Rennen sorgte die Freiwillige Feuerwehr mit Schaumteppich und Wasserfontänen. In der klassischen Standartklasse (ein Fahrer, ein Beifahrer) und der offenen Klasse (Mannschaften aus Vereinen, Unternehmen, Dorfgemeinschaften) kämpften zehn Teams um den begehrten Wanderpokal und die Ehrenurkunden des Wettbewerbs.
[Der Preis für die beste Konstruktion ging an die "Verkochten".]
Anders als im internationalen Rennzirkus gehen in Morsbach neben den schnellsten Rundenzeiten auch die kreativsten Vehikel und das prägnanteste Motto in die Wertung ein. Als Co-Moderator stand Werner Schuh, dem Vorsitzenden des ausrichtenden Heimatvereins, mit Frank Schumacher diesmal ein ausgewiesenen Experten zur Seite. Der Motorradpilot lieferte als aktiver Fahrer in der German Twin Trophy und ehemaliger Teilnehmer des „Republik-Grand Prix“, spannende Fakten und Hintergrundinformationen aus erster Hand.
Als Starter mit der weitesten Anreise trat Reinhard Kaldeich aus Werdohl an, der sich aus Anglerschubkarre und einem im Sperrmüll gefundenen Gaming-Stuhl einen sehenswerten Boliden zusammengeschraubt hatte. Daheim im Sauerland organisiert der 67-Jährige seinerseits jährliche Schubkarrentreffen, sammelt in seiner Freizeit regelmäßig Müll von den Straßenrändern und beglückt Mitmenschen bei Gelegenheit mit selbstgehäkelten „Sorgenwürmchen“. „Ich bin ein Normalo, die Bekloppten, die werfen Bomben“, meinte das Unikum, das mit Zylinder statt Sturzhelm antrat.
[Nur die Champagner-Dusche fehlte bei der Siegerehrung.]
Mit ihrem aus Europaletten, Staudenkisten und einem ausrangierten Weinfass konstruierten Gefährt stellte sich das Team der Gärtnerei Koch erstmals der Geschwindigkeitskonkurrenz und machte nebenbei augenzwinkernde Werbung für „Mueschbejer Wein“. Das Quintett „Kreissparkasse“ hatte mit Bierkästen, Bollerwagen und Holz ein Gefährt konstruiert, in dessen Cockpit Pilot Cazo selbstbewusst auf die Muskelkraft seiner Kollegen Laura ,Özlem, Simone und Christopher vertraute.
Mit einer leeren Schubkarre, in gefiederter Narrenkappe und Badeschlappen warb seine Tollität Prinz Markus I. aus dem Hause Held, um einen Nachfolger im Amt. Die „Kappesjesichter“ zogen mit einer als Würstchendose umfunktionierten Regentonne gegen die aktuelle Debatte um vermeintlich diskriminierenden Sprachgebrauch ins Feld. Als „Dicker Sauerländer“, wurstfarben geschminkt und mit typischem Zipfel auf dem Kopf, rollte Sebastian Hoberg, in der originalgetreuen Wurstkonserve, angetrieben mit Hilfe seiner sechs „Fetten“ („nicht zu verwechseln mit ähnlich klingenden Herstellern“) durch das begeistert applaudierende Zuschauerspalier.
[Auch der Frauenkegelclub hatte unter dem Motto "De op d'r letzten Stupp" seinen Spaß am Morsbacher Grand Prix.]
Für Idee, Umsetzung und Motto wurde das kreative Septett als Sieger des Grand-Prix Morsbach gekürt, bevor am Abend die Partyrockband „Bergish Blend“ für beste Stimmung auf dem Rathausplatz sorgte. Für die zeitintensive Mitwirkung bei Organisation, Aufbau und Durchführung des Events bedankte sich Werner Schuh bei allen Helfern. „Der Grand-Prix ist ein Sommerspektakel, um das uns alle Nachbargemeinden beneiden“.
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