JUNGE LEUTE
„Schweinebox“-Nachfolger: Junge Union fordert neuen Diskostandort
Wiehl – Unterschriftensammlung und Bürgerantrag der Kampagne „Generation Box“ – Verwaltung wird im Rat über eigene Bemühungen berichten.
Von Lars Weber
Über rund drei Jahrzehnte sorgte die Diskothek „Midnight“ am Wiehlpark bei Generationen von Jugendlichen und Heranwachsenden für bleibende Erinnerungen. Besser bekannt als „Schweinebox“ oder nur „Box“ war der kleine Club eine verlässliche Anlaufstelle für junge Menschen in Wiehl und der Umgebung. Seit Anfang 2020 hat die „Schweinebox“ aber bereits zu, der Komplex um den Ex-ProMarkt wird bald abgerissen und soll beizeiten mit dem Wohnprojekt Seequartier ersetzt werden. Schon seit 2021 wurde von der Jungen Union Wiehl die Kampagne „Generation Box“ ins Leben gerufen, um für einen Disko-Standort in Wiehl einzutreten. Nun soll über das Thema im Rat gesprochen werden.
In einem Bürgerantrag, über den jüngst im Haupt- und Finanzausschuss gesprochen wurde, fordert Jeremy Kuck, Kreisgeschäftsführer der Jungen Union Oberberg und Beisitzer der JU Wiehl, nun im Namen der christdemokratischen Jugendorganisation, dass die Stadtverwaltung „unverzüglich und umfassend“ das gesamte Stadtgebiet nach einem geeigneten Standort für eine Diskothek prüfen soll. Vor allem betrachtet werden sollen dabei Gegenden, die „fußläufig zu gastronomischen Angeboten liegen“, wie zum Beispiel Bielstein oder das Wiehler Zentrum. Wert legt die JU darauf, dass hier nicht eine Großraumdisko geschaffen werden solle, sondern ein Standort „wie die ehemalige Box“, also überschaubar in der Größe.
Beispiele für mögliche Standorte liefert die JU in dem Bürgerantrag gleich mit, und zwar die Eishalle oder einen kleinen Teil des ehemaligen Hallenbads in Bielstein. Die Stadt solle außer der Standortfrage auch prüfen, welche finanziellen Mittel die Stadt aufbringen könnte, um den Disko-Standort „nachhaltig zu fördern“. Dies soll zusätzlich bei der Suche nach einem Betreiber und Investor helfen. Andere Optionen zum Ausgehen, zuletzt zum Beispiel stellte das Hexagon in Wildbergerhütte nach kurzer Zeit den Betrieb ein, seien rar gesät. „Dem oberbergischen Südkreis mangelt es nun an Möglichkeiten am Wochenende feiern zu gehen. Wo sollen die Wiehler jetzt noch hingehen? Nach Köln, Bonn oder Düsseldorf?“
[Runtergerockt: Der ehemalige Eingang zur "Box" ist schon zugewuchert, Anfang des neuen Jahres soll der Abriss des Gebäudes erfolgen.]
Eine Unterschriftenaktion hatte unlängst mehr als 1.600 Unterschriften für eine Disko gebracht. Schon 2022 war man beim Bürgermeister vorstellig. Passiert ist aus Sicht der JU seitdem nichts. „In dieser Hinsicht scheint ‚Abwarten und Tee trinken‘ das Motto der Stadtverwaltung auf Kosten der jungen Generation zu sein.“
Auch wenn er die Ungeduld nachvollziehen könne: „Wir haben weitaus mehr getan als nur Tee zu trinken“, antwortete Bürgermeister Stücker im Haupt- und Finanzausschuss. In die Standortfrage sei viel Engagement reingeflossen. Diese Anstrengungen und Diskussionen, zum Beispiel um Förderfähigkeiten, möchte die Verwaltung, so wie im Bürgerantrag gefordert, aufbereiten und im Detail vorstellen. Auf Anregung von CDU-Fraktionschefin Larissa Gebser soll dies nun aber nicht im Haupt- und Finanzausschuss geschehen, sondern bei einer Ratssitzung, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die Entscheidung, so zu verfahren, fiel bei einer Enthaltung einstimmig.
Mehr Informationen zur Kampagne „Generation Box“ gibt es auch hier.
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