LOKALMIX
Bergneustadt feiert – und blickt voraus
Bergneustadt - Mit einem bunten Festprogramm wurde der 724. Stadtgeburtstag gefeiert - Erste Ideen für das Jubiläum 2026, viel Musik und eine besondere Auszeichnung.
Mit einem bunten Festprogramm feierte Bergneustadt gestern seinen 724. Stadtgeburtstag – und warf dabei bereits einen Blick auf das große 725-jährige Jubiläum im kommenden Jahr. Auf dem gut besuchten Kirchplatz begrüßte Bürgermeister Matthias Thul Gäste aus nah und fern: „Wir haben den Ort gewechselt, einen größeren Festumzug veranstaltet und viele Künstler eingeladen, diesen Tag mitzugestalten.“
[Feierlicher Moment: Bürgermeister Matthias Thul und die überraschte Stadtdukatenträgerin Ute Rink präsentieren Urkunde und Dukaten dem Publikum.]
Zwei eigens errichtete Holztürme gaben einen ersten Vorgeschmack auf das kommende Jubiläumsjahr. Künftig könnten Schulen, Vereine oder Gruppen eigene „Tore zur Altstadt“ beisteuern. Thul rief zur Beteiligung auf: „Wäre es nicht schön, wenn wir im nächsten Jahr noch ein paar Türme mehr hätten, die unsere Stadt schmücken?“
Ein besonderer Höhepunkt war die feierliche Verleihung des Stadtdukaten 2025 an Ute Rink, die sich über Jahrzehnte hinweg mit großem Engagement für das gesellschaftliche und kulturelle Leben ihrer Heimatstadt eingesetzt hat. Bürgermeister Thul überreichte ihr die Auszeichnung im Namen von Rat und Verwaltung – unter lang anhaltendem Applaus des Publikums. In der Urkunde heißt es, der Dukaten werde „in Würdigung und Anerkennung ihres unermüdlichen Wirkens zur Bereicherung des städtischen Lebens“ verliehen.
Heimatvereinsvorsitzender Utz Walter rief mit einer Mischung aus Humor und Ernst zum Mitmachen auf: „Die Stadt ist ein Spiegelbild ihrer Bewohner, nicht umgekehrt“, sagte er – und bat um Unterstützung für das geplante Neustadttreffen mit Gästen aus ganz Deutschland im kommenden Jahr.
[Neustadts „Waschweiber“ Minchen und Jettchen sorgten mit spitzer Zunge und schräger Flöte für viele Lacher auf dem Kirchplatz.]
Auch die „Waschweiber“ Minchen und Jettchen sorgten mit ihrer launigen Mundartrede für Heiterkeit – und machten zugleich auf den Sanierungsbedarf der Altstadtkirche aufmerksam: „Der Holzwurm schlägt sich die Wampe voll, und die Pfeifen pfeifen aus dem letzten Loch“, riefen sie ins Publikum. Zur Not würden sie selbst das Flöten übernehmen – und ließen „Alle meine Entchen“ auf der Blockflöte folgen. „Wenn ihr spendet, wird auch das Gebälk wieder gerade“, meinten sie augenzwinkernd.
[Da die Stadtdukatenträgerin bis zur Verleihung nichts von ihrem Glück wissen, lockte der Bürgermeister Ute Rink (oben mit Gitarre) mit einer angeblichen Wette auf die Bühne.]
Am Nachmittag erinnerte der Festumzug an die Gründung der Stadt: Am 13. Mai 1301, dem St. Servatiustag, hatte Amtmann Rutger von Altena im Auftrag des Grafen Eberhard II. von der Mark mit dem Bau der Stadtburg „Nyestat“ begonnen. In Erinnerung daran setzte sich der bunte Zug vom Hackenberg aus in Bewegung – mit Musik, Fahnen und einem kurzen Halt am Hotel „Phönix“.
BILDERGALERIE