LOKALMIX
Coronavirus: Isolierter Bereich für Verdachtsfälle im Krankenhaus geschaffen
Gummersbach - Klinikum Oberberg sieht sich gewappnet - Menschen mit Grippe-Symptomen müssen sich zunächst telefonisch melden und werden in abgetrenntem Ambulanzbereich untersucht (AKTUALISIERT).
Von Bernd Vorländer
Corona - auch wenn es einige schon nicht mehr hören können, beeinflusst das Virus den Alltag erheblich. In Supermärkten sind die Regale leer, Desinfektionsmittel sind Mangelware und in der Region werden Veranstaltungen im Dutzend abgesagt. Vorsicht lautet das Gebot der Stunde. Das gilt auch für die Krankenhäuser im Kreisgebiet. In Gummersbach und Waldbröl etwa weisen große Hinweistafeln Besucher darauf hin, wie man sich zu verhalten hat. Wer mit Grippe-Symptomen kommt, darf das Krankenhaus nicht betreten, sondern muss sich - wenn er etwa ins Krankenhaus Gummersbach kommt - zunächst telefonisch unter der Rufnummer 02261/17 11 25 anmelden, wenn er zuvor nicht Hausarzt oder Gesundheitsamt kontaktiert hat. "Wir müssen Schwerkranke auf den Stationen schützen", so Klinikum-Sprecherin Angela Altz, die auch von Patienten-Besuchen im Krankenhaus abrät, sollten diese nicht dringlich sein. "Vor allem Kinder sollte man keinem Risiko aussetzen."
Erste Anlaufstelle sind die Hausärzte, die nach Dienstschluss über die Telefonnummer 116117 zu erreichen sind. Das Bürgertelefon des Gesundheitsamtes steht unter Tel.: 02261/ 88-3888 zur Verfügung. Akut Erkrankte mit dem Verdacht auf Coronavirus müssen sich telefonisch unter Tel: 02261/ 17-1125 im Krankenhaus anmelden.
Alle Infekt-Erkrankten werden dann in Gummersbach über eine Außentreppe in einen eigens geschaffenen Ambulanzbereich gebracht. Dieser Bereich ist vom übrigen Krankenhausbetrieb abgetrennt, verfügt über einen Warte- und Behandlungstrakt. Die Erkrankten werden dort nach dem Risiko-Schema des Robert-Koch-Instituts behandelt - bislang war sehr schnell klar, dass die besorgten Patienten unter einem "normalen" grippalen Infekt litten.
Am vergangenen Wochenende nahm indes die Zahl derer zu, die zu dem Umfeld der zwei positiv getesteten Patienten aus Lindlar und dem Reichshof zählten und die ihrerseits untersucht wurden. Jedenfalls hat man in Gummersbach Vorkehrungen getroffen, sollten dort Corona-Patienten behandelt werden müssen. Es gebe eine Isolierstation mit entsprechenden Schleusen, die für Erkrankte komplett freigehalten werde, so Klinikum-Sprecherin Altz. Und man sei darüber hinaus auch vorbereitet, sollten weitere Betten benötigt werden. Dann behalte man sich vor, auch weitere Stationen freizumachen und gegebenenfalls auch planbare Operationen bei anderen Patienten zu verschieben.
Unterdessen teilte der Oberbergische Kreis mit, dass nach aktuellem Stand seit dem 3. März keine weiteren positiven Befunde auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 beim Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises eingegangen seien. Es stünden jedoch noch mehrere Testergebnisse aus. Aktuell befänden sich rund 130 Personen unter Beobachtung des Gesundheitsamtes.
[Foto: OBK --- Landrat Jochen Hagt (M.), Kreisdirektor Klaus Grootens (2.l) und die Leiterin des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises, Kaija Elvermann, nahmen vor Inbetriebnahme die Räume zur Testung in Augenschein.]
In den ehemaligen Räumen des Veterinäramtes in Gummersbach wurde zudem kurzfristig die Möglichkeit geschaffen, Abstriche für eine größere Personenzahl durchführen zu können. Dort können ab Mittwoch-Nachmittag jedoch ausschließlich Menschen untersucht werden, die nach Einschätzung des Gesundheitsamtes einer Testung unterzogen werden müssen. Es handelt sich jedoch nicht um eine frei zugängliche Anlaufstelle für die Bürger. Das Gesundheitsamt nimmt nach Auskunft des Kreises selbst Kontakt zu den zu testenden Personen auf und lädt sie zu einer Untersuchung ein. Dies geschehe im Rahmen einer sorgsamen Ermittlung, Klärung und Risikoeinschätzung von Kontaktpersonen durch das Gesundheitsamt, teilte der Kreis mit. Sobald eine Infektion mit SARS-CoV-19 bestätigt werde, kontaktiere das Gesundheitsamt dann die Kontaktpersonen der erkrankten Person telefonisch und ermittele durch gezielte Fragen zum Kontakt und zum Gesundheitszustand den Handlungsbedarf.
Landrat Jochen Hagt betonte, dass dabei jeder Einzelfall gesondert betrachtet werden müsse: „Bislang konnten die Kontakte der im Oberbergischen Kreis positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen eindeutig ermittelt werden. Eine Testung von größeren Personengruppen war bislang glücklicherweise nicht erforderlich", dankte Hagt vor allem den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes "für ihr großes Engagement und ihre professionelle Arbeit".
Das Bürgertelefon des Oberbergischen Kreises 02261/88-3888 ist bis auf Weiteres zu folgenden Zeiten besetzt:
• Montag bis Freitag, 8 Uhr bis 18 Uhr
• Samstag und Sonntag, 12 bis 18 Uhr
Die Kreisverwaltung weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass am Bürgertelefon keine individuelle medizinische Beratung zum Coronavirus stattfinden kann. Insbesondere bei Fragen zu einer möglichen Infektion müsse ein Arzt kontaktiert werden, wo Patienten Informationen zum weiteren Vorgehen erhielten.
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat darüber hinaus ein Bürgertelefon zum Coronavirus unter der Nummer 0211/855 47 74 geschaltet.
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