LOKALMIX
„Den Mann kann man gebrauchen“
Gummersbach – Heute vor 50 Jahren gaben sich Anneliese Pruß-Steinborn und Hans-Gerd Pruß in Dieringhausen das Jawort.
Von Leif Schmittgen
Am 14. März 1975 heirateten Anneliese Pruß-Steinborn und Hans-Gerd Pruß in der evangelischen Kirche von Gummersbach-Dieringhausen, heute feiern sie in einem Vollmerhausener Restaurant gemeinsam mit Familie und Freunden die Goldene Hochzeit. Kennengelernt hat sich das Jubelpaar bereits im Jahr 1969 bei einer Jugendfreizeit der Kirchengemeinde aus Eckenhagen – dorther stammt Hans-Gerd, der als Jugendbetreuer teilnahm. Offiziell „gefunkt“ hat es dann am Reiseziel Saalbach-Hinterglemm bei einer gemeinsamen Wanderung. Ein Paar wurden die beiden allerdings in Österreich noch nicht, denn die Gummersbacherin befand sich noch in einer Beziehung.
Im gleichen Jahr besuchte die junge Frau ein Internat bei Bielefeld. Dort hatten sich ihre Eltern zum Besuch mit dem vermeintlichen Schwiegersohn in spe angekündigt und der heimlich angereiste Hans-Gerd musste sich durch die Hintertür schnell wieder gen Heimat aufmachen. Reger Briefverkehr und ein späteres Geständnis bei den Eltern ließ die Verliebten dann Anfang 1970 schließlich doch ein Paar werden. „Was tut man nicht alles für die Liebe seines Lebens“, erinnert sich die Ehefrau beim Gespräch mit OA und lacht ihren Gatten an.
Nach der Trauung folgte 1976 die Geburt von Zwillingsmädchen, eine Schwester und ein Bruder sollten folgen. „Wir haben uns vier Kinder gewünscht, der Plan hat funktioniert“, sagt Hans-Gerd. Inzwischen freut sich das Ehepaar auch über zwei Enkelkinder. Der Hochzeitsjubilar schlug nach einer Elektrikerlehre und der Bundeswehrzeit schließlich eine Laufbahn im mittleren Beamtendienst beim Finanzamt ein. Seine Ehefrau ist ausgebildete Erzieherin. Nach ihren Schwangerschaften arbeitete sich zunächst in der örtlichen Grundschule als Betreuungskraft italienischer Kinder und später in der Nachmittagsbetreuung, heute OGS.
Viele gemeinsame Interessen hat das Goldpaar schon in frühen Jahren entdeckt. Dazu zählen Discobesuche, Tanzschule und vor allem Kultur und Kunst. Beim Schau-Spiel-Studio Oberberg in Wiehl steht Karl-Heinz seit 1996 regelmäßig auf der Bühne, während seine Frau ihm dort als förderndes Mitglied zur Seite steht. „Das ist wie eine große Familie“, schwärmt Anneliese. Zu den gemeinsamen Hobbys zählt auch das Reisen. Viele Aufenthalte samt Kindern gab es Nord und Ostseeküste sowie im europäischen Ausland. 2019 - zum 50. Jubiläum ihres Kennenlernens - gönnten sich beide einen erneuten Aufenthalt in Saalbach-Hinterglemm.
„Dort hat sich während der Jahre viel verändert“, meint Hans-Gerd. Genauso wie in ihrem Leben. Lange hat die Haussuche mit vier Kindern gedauert, von der Mietwohnung ging es aber schließlich innerhalb von Vollmerhausen ins heutige Eigenheim. Dort wurde mit viel handwerklicher Eigenleistung das heutige Zuhause geschaffen und noch ein Talent hat Hans-Gerd Pruß laut seiner Angetrauten: Er koche und backe ganz hervorragend und stehe ihr in jeder Lebenslage zur Seite: „Den Mann kann man gebrauchen“, so ihre Liebeserklärung nach 50 Jahren Ehe.
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