Reichshof – Reichshofs Politik sendet ein starkes Signal für Bürgerbeteiligung und die Zukunft unserer Kinder – zahlt dafür nun aber einen höheren Preis.
Von Peter Notbohm
Die Rettung des Schwimmbads Bergerhof ist richtig und wichtig. In Zeiten, in denen nach der Corona-Pandemie viele Kinder nicht richtig schwimmen können, ist gerade ein Lehrschwimmbecken mit einem absenkbaren Hubboden wie das in Wildbergerhütte eine wichtige Option, um Kleinkinder an das Element Wasser heranzuführen.
Die Bürgerinitiative um Natascha Leienbach, Liane Prübusch und Tanja Hacke hat in den vergangenen Monaten großartige Arbeit geleistet. Ohne politische Vorerfahrung wurde in kürzester Zeit ein Bürgerbegehren aus dem Boden gestampft und gemeinsam mit Experten und Politik nach Lösungen gesucht, die nun in dem öffentlich-rechtlichen Vertrag mit Gemeinde, CDU, SPD, FWO und ÖSL gemündet sind.
Allerdings muss sich die Politik und in diesem Fall vor allem Reichshofs CDU einen Vorwurf gefallen lassen. Hieß es bis zum beschlossenen Aus des Bads im Dezember des vergangenen Jahres noch, dass der Eigenanteil der Gemeinde bei einem erfolgreichen zweiten Förderbescheid rund 1,4 Millionen Euro betragen hätte, spricht die Gemeinde im Rahmen der neuen Planungen nun von Mindestkosten in Höhe von 1,6 Millionen – eine erneute Förderung soll noch geprüft werden, ist aber alles andere als sicher.
So bekommt die Gemeinde eine bedarfsgerechte Instandsetzung anstatt der vermeintlichen Luxus-Variante mit der energetischen Sanierung – zu einem aktuell teureren Preis. Das hätte verhindert werden können, indem die CDU das Aus nicht aus dem Nichts im Rahmen der Haushaltsberatungen auf die Tagesordnung gebracht hätte, sondern zunächst einmal in Ausschüssen und Rat mit allem Für und Wider diskutiert hätte.
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KOMMENTARE
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Reichshof feiert mit Luftschlangen die Rettung der Demokratie und Corona klettert ein letztes Mal aus der Mottenkiste. In Reichshof, wie in allen anderen deutschen Kommunen, gibt es einen demokratisch gewählten Rat.
Da braucht es nicht bei jeder Entscheidung die einer Minderheit nicht gefällt, ein Bürgerbegehren.
Besser wäre es, im Rahmen von politischer Bildung den Bürgern einmal zu erklären, wo das Geld herkommt.
Ja, das kommt nun zu großen Teilen per Fördertopf vom Land. Diesem fehlt das Geld zur Autobahnsanierung und der Bürger aus Bergerhof schimpft auf der Fahrt in den Urlaub über den katastrophalen Zustand der A45.
So funktioniert unser System.
Aber ich nehme mal an, die wackeren Bergerhofer beteiligen sich mit einer Sonderumlage an den Kosten!
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