LOKALMIX
Die ersten Tricks und Sprünge gibt’s im Sommer
Waldbröl – Symbolischer Spatenstich für den Rollsportpark Klus – Paradies für Biker und Skater soll geschaffen werden – Auch die Straßenführung wird angepackt.
Von Lars Weber
Kinder und Jugendliche, Skater und Biker – sie haben vor einigen Jahren die Idee eines Rollsportparks an der Klus bei der Verwaltung eingebracht und vorangetrieben, nachdem sie bereits selbst an Ort und Stelle eine Dirtstrecke geschaffen hatten. 2019 kam es zur Initialzündung, um an der Klus nicht nur einen von Profis gestalteten Dirttrack entstehen zu lassen, sondern obendrein noch einen Skatepark und einen Pumptrack. Nun steht das Projekt endlich vor der Vollendung. Die Verwaltung um Bürgermeisterin Larissa Weber hat am Mittwoch gemeinsam mit Daniel Rüth vom Planungsbüro LNDSKT und Janosch Ritter von der ausführenden Baufirma Mind Work Ramps den symbolischen ersten Spatenstich getätigt. Im Sommer soll alles fertig sein.
Rüth und Ritter sind nicht nur Profis im Planen und Bauen, sie sind selbst leidenschaftliche Skater. Sie wissen also, worauf es bei solchen Projekten ankommt. Genau deshalb, so Bauamtsleiter Jan Kiefer, sei die Stadt auch sehr glücklich über den Umstand, dass diese beiden Firmen den Rollsportpark Klus umsetzen. Um allen Wünschen gerecht zu werden, gab es unter anderem auch zwei Workshops, wo all jene ihre Meinung und Wünsche einbringen konnten, die ab Sommer auch die mehr als 2.000 Quadratmeter an der Klus bevölkern möchten und sollen.
„Unser Hauptaugenmerk war es, alle künftigen Nutzer zu berücksichtigen“, sagt Rüth. Und das heißt: ob Jung oder Alt, ob blutiger Anfänger oder abgekochter Profi, ob Einzelkämpfer oder Familie, alle sollen an der Klus ihren Spaß haben, auch barrierefrei wird die Anlage sein. Die Berücksichtigung unterschiedlicher Leistungsniveaus zeigt sich auch bei der mit einem Meter eher geringen Grundhöhe der Streckenelemente im Skatepark, die aber stellenweise durch anspruchsvoll geformte Elemente für Fortgeschrittene und teilweise höhere Elemente ergänzt werde.
Die Höhe der Elemente und ein Verzicht auf Hecken oder Sträucher habe aber noch einen anderen Grund. „Alles bleibt einsehbar, es sollen keine Angsträume geschaffen werden“, erklärt Rüth. Zudem werde Rücksichtnahme immer wichtiger. Denn auf so einer Anlage ist stetige Bewegung, man begegnet sich sozusagen zwangsläufig, allerdings wird zum Beispiel der Skatepark im „Street-Flow-Konzept“ mehrere Fahrtrichtungen (Multi-Lines) bieten. „Auf diese Weise können sich auch Stammbesucher neue Wege suchen.“
Für den Dirttrack allein sind rund 1.100 Quadratmeter eingeplant, 560 Quadratmeter für den Pumptrack und 550 Quadratmeter für den Skatepark. „Das ist ein sehr starkes Projekt, eine gute Mischung“, sagt Ritter, der mit seiner Firma international unterwegs ist. Bei den Arbeiten wird anders, als man das im Beton- und Asphaltbau vielleicht erwartet, sehr viel Handarbeit gefragt sein, erzählt Ritter und vergleicht die sorgsame Vorgehensweise bei der Herstellung der Elemente Schicht für Schicht mit dem Bäckerhandwerk.
Das Angebot mit Dirt- und Pumptrack sowie dem Skatepark sei im Umkreis von 150 Kilometern einzigartig, sagt Bürgermeisterin Larissa Weber. „Hier gibt es alles auf einem Fleck.“ Sie ist überzeugt, Sportbegeisterte aus der ganzen Region anziehen zu können. „Zum Beispiel mit der Anlage in Wiehl ergänzt sich das Angebot hier perfekt“, meint auch Ritter, weil die Ausrichtungen unterschiedlich sind und Wiehl momentan teils überlaufen sei.
Rund 962.000 Euro Gesamtkosten kommen zusammen: 170.000 Euro für die Planung, dazu kommen 792.000 Euro für die Umsetzung. Gut für die Marktstadt: 738.000 Euro werden aus dem Fördermittelprogramm „Moderne Sportstätten“ von Bund und Land übernommen. Damit der Weg zum Rollsportpark auch für Radfahrer aus sämtlichen Richtungen sicher und machbar ist, packt die Stadt auch die Verkehrsführung an der Turnerstraße und Niederhof an. Die Turnerstraße wird begradigt und ein Stück weit versetzt, sodass die gefährliche Kurve verschwinden wird und auch ein Radweg entsteht.
Eröffnung soll im Sommer gefeiert werden – gerne auch mit Prominenz aus der Szene, wie Bürgermeisterin Weber hofft. Sie kann sich zudem vorstellen, dass es später auch ein Kursangebot für die verschiedenen Disziplinen geben könnte.
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