LOKALMIX
Diebstähle auf Gummersbacher Friedhöfen
Gummersbach – In den vergangenen Wochen wurden mehrere Wasserhähne geklaut und Gräber beschädigt.
Wer ein Grab zu pflegen hat und in den vergangenen Tagen das frühlingshafte Wetter nutzen wollte, um ein paar Blümchen zum Friedhof zu bringen, der konnte diese zwar in die Erde pflanzen. Das Angießen klappte aber nicht überall – zumindest nicht in Gummersbach, denn auf einigen Friedhöfen der Stadt funktionierten die Wasserstellen nicht. Viele Besucher wunderten sich, warum nach dem Winter das Wasser noch nicht läuft oder warum an der ein oder anderen Stelle gar der Wasserhahn fehlte, setzten sich ins Auto, fuhren nach Hause und füllten sich dort selbst Wasser ab, um dann wieder zurück zum Friedhof zu fahren und die Blumen zu gießen.
Wie Leonie Hilbers als stellvertretende Sprecherin der Stadt Gummersbach gestern auf Nachfrage von OA schilderte, wurden im März auf einigen Friedhöfen der Stadt Wasserhähne gestohlen – und dabei nicht nur an den Wasserstellen, die an den Wegen stehen, sondern auch auf öffentlichen Toilettenlagen. An drei Wochenenden infolge sollen der oder die Täter auf den Friedhöfen zugeschlagen haben: zunächst auf dem „Alten Friedhof“, dann auf dem „Westfriedhof“ und dem „Grotenbachfriedhof“, und in dieser Woche auch auf dem Friedhof in Niederseßmar.
Auf dem „Westfriedhof“, dem „Grotenbachfriedhof“ und dem „Friedhof Niederseßmar“ sollen insgesamt zwölf Wasserhähne gestohlen und die Wasserzuleitungen herausgerissen worden sein. In einigen Fällen ist es aber nicht nur bei den Wasserstellen geblieben: auch vor Gräbern haben der oder die Täter nicht Halt gemacht. So sollen auf dem „Alten Friedhof“ ein Metallkreuz beschädigt und ein goldfarbener Deko-Engel und ein Wasserhahn geklaut worden sein. Darüber hinaus sollen an drei Grabstätten Laternen gewaltsam entfernt und ebenfalls gestohlen worden sein.
Die Stadt Gummersbach hat wegen der Sachbeschädigungen und Diebstähle bei der Polizei bereits vier Anzeigen erstattet – jeweils eine pro Friedhof. Bezüglich möglicher Schutzmaßnahmen wurde laut Leonie Hilbers der Kommunale Ordnungsdienst eingeschaltet, der am Wochenende in den Abendstunden bei allen Friedhöfen Streife gehen wird. Das Aufhängen von (Wild-)Kameras, wie von einigen Gummersbachern gewünscht, sei aber keine Lösung – nicht zuletzt mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte der Friedhofsbesucher.
Wie eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage von OA mitteilte, sind der Behörde nur die Fälle aus Gummersbach bekannt. Mögliche Sachbeschädigungen oder Diebstähle auf Friedhöfen in anderen Kommunen des Oberbergischen wurden bislang nicht gemeldet. Wie Leonie Hilbers mitteilte, wird die Stadt Gummersbach eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro aussetzen für Hinweise, die zur Überführung des Täters oder der Täterin führen. Falls Bürger auf oder an den Friedhöfen etwas Auffälliges bemerken, sollten sie sich entweder bei der Stadtwache unter Tel.: 02261/87 25 72 oder direkt bei der Polizei melden.
Die Schäden an den Wasserleitungen wurden vom Bauhof und den Stadtwerken bereits behoben und die Wasserhähne ersetzt. „Das Wasser ist auch überall angestellt. Die schönen Tage können also zur Grabpflege wie gewohnt genutzt werden“, meint Leonie Hilbers.
KOMMENTARE
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Und hier sind sie wieder ... ("Das Aufhängen von (Wild-)Kameras, wie von einigen Gummersbachern gewünscht, sei aber keine Lösung – nicht zuletzt mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte der Friedhofsbesucher." ... die in allergrößter Gefahr stehenden PERSÖNLICHKEITSRECHTE ...in diesem Fall bei Friedhofsbesuchern. Mit unserem in Deutschland vorhandenen und überbordenden Daten- und Persönlichkeitsschutzwahn schaffen wir Freiräume für Menschen, die Übles im Sinne haben und diese Situation ausgiebig ausnutzen. Die Überwachung von neuralgischen Orten mittels Kamera funktioniert in vielen anderen (europäischen) Ländern deutlich besser und führt neben der Prävention auch vermehrt zur Aufklärung von Vorfällen. Warum soll das in Deutschland nicht gehen ... allein es fehlt der politische Wille.
Michael K., 29.03.2025, 09:52 Uhr2
Auch in Lieberhausen gibt es regelmäßig Diebstähle von den Gräbern. In den letzten Wochen wurde eine Grabplatte und frisch gepflanzter Blumenschmuck entwendet , traurig.
Ulrich , 29.03.2025, 18:44 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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