Gummersbach - Im Rahmen zweier Festtage am Wochenende begeht der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes aus Derschlag sein 100-jähriges Bestehen.

Von Ute Sommer

 

„Nach eifrigen Vorarbeiten seitens der Herren Jansen, praktischer Arzt, der als Vater des Gründungsgedankens angesehen werden muss, Karl Ehlert, sowie den Herren Lehrer Kaufmann, Abeck und Koch kam am 12. Oktober 1924 Im Gasthof Dickel die Gründungsversammlung zustande“, gestattet das „Protokoll-Buch der freiwilligen Sanitäts-Kolonne v. roten Kreuz zu Derschlag/Rhld“ Einblick in die Stunde null des DRK Ortsvereins Derschlag. Den Auftakt zur 100. Jubiläumsfeier bildete ein Festakt in der Mensa der Gesamtschule zu dem neben den 40 aktiven Vereinsmitgliedern, den 30 Helfern und dem Nachwuchs aus der Jugendabteilung auch Vertreter des Gummersbacher Rates und des Oberbergischen Kreises, der Kirchen, Abordnungen der Derschlager Vereine und natürlich Freunde benachbarter DRK- Ortsvereine eingeladen waren.

 

[Seit über 20 Jahren engagiert sich der  Vorsitzende Thorsten Wigger im DRK.]

 

„Unser Gründer Dr. Kurt Jansen würde sich sicher freuen, wenn er uns heute hier sähe“, hieß der DRK-Ortsvorsitzende Thorsten Wigger die Gäste zu einem Abend willkommen, mit dem der Verein nicht allein seinen 100. Geburtstag beging, sondern dem jahrelangen, ehrenamtlichen Engagement seiner „Aktivposten“ Anerkennung zollten wollte. So lagen die Verpflegung und die Bewirtung diesmal nicht in Händen der Gastgeber selbst, sondern die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Mittelagger kümmerte sich ausnahmsweise um die Belange aller Gäste.

 

In seinem Grußwort bezog sich der Landrat und Präsident des DRK-Kreisverbandes, Jochen Hagt, auf die vielgestaltigen Betätigungsfelder wie Katastrophenschutz, Sanitätsdienst, Blutspende oder Altkleidersammlungen, bei denen sich Mitglieder des DRK freiwillig zum Wohle der Mitmenschen einsetzen. Diese unbedingte Freiwilligkeit sei gar nicht hoch genug einzuschätzen, die Professionalität, die Leidenschaft und die Nachwuchsarbeit in der Jugendabteilung der Derschlager Ortsgruppe bezeichnete er als vorbildlich. „Wäret ihr 1924 nicht gegründet worden, wäre es jetzt höchste Zeit“.

 

[Als Gäste beim Festakt mit dabei: Jürgen Marquardt (v.li.), Jochen Hagt, Ina Albowitz-Freitag, Thorsten Konzelmann (Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat).]

 

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Gummersbach, Jürgen Marquardt, dankte für 100 Jahre DRK-Kameradschaft, die von Tatkraft und Idealismus zum Wohlergehen der Gummersbacher Bürgerschaft geprägt worden seien. Mit der Übergabe eines Spendenscheckes in Höhe von 1.000 Euro würdigte Marquardt die Derschlager Ortsgruppe, die er als tragende Säule in Sanitätsdienst und Katastrophenschutz beschrieb. Nach Grußworten von Thomas Krupp, dem stellvertretenden Schulleiter der Gesamtschule Gummersbach-Derschlag, und Marc Platten, als Pastor der Evangelischen Kirchengemeinde Wiedenest, ergriff die Ehrenvorsitzende der FDP und langjährige „Freundin“ des Ortsvereins Derschlag, Ina Albowitz-Freitag, das Wort. „Das DRK gehört weltweit zu den wichtigsten Wohlfahrtsorganisationen, hilft freiwillig allen Menschen in Not-dafür haben wir alle heute Danke zu sagen“, mahnte sie die Haushaltsausschüsse aller politischen Gremien, sich deshalb gegen Kürzungen von humanitären Hilfen im sozialen Sektor auszusprechen.

 

Im Namen der Derschlager Ortsvereine gratulierte die stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins, Nadine Wirths, nannte die Rot-Kreuz-Helfer unverzichtbar für die Ortsgemeinschaft. Als Mitautor der Festchronik stellte DRK-Bereitschaftsleiter Tobias Wigger die Ortsgruppe schlaglichtartig „Im Wandel der Zeiten“ dar, bevor sich der weitere Abend unter musikalischer Begleitung des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Gummersbach mit einem gemütlichen Beisammensein fortsetzte. Am morgigen Sonntag lädt der DRK-Ortsverein ab 11 Uhr zu einem Jubiläums-Frühschoppen an der neuen Unterkunft „An der Mühlwiese 7“ ein.