LOKALMIX
Ein besonderer Duft liegt in der Luft
Reichshof - Brotvielfalt und mehr beim Eckenhääner Backesfest.
von Kathrin Roloff-Jamin
Auf dem Areal des Bauernhofmuseums in Eckenhagen liegt an diesem Wochenende ein besonderer Duft in der Luft, genauer gesagt der Duft von frisch gebackenem Brot. Bis Sonntag veranstaltet der örtliche Heimatverein das Backesfest. „Wir haben Bauernbrot, Braugerstenbrot, Rheinisches Schwarzbrot und Stuten im Angebot“, sagt Backesmeister Heinz Jäger, der dafür schon seit den frühen Morgenstunden in der Backstube steht.
[Backes Heinz Jäger ist Herr über Temperatur und Kruste.]
Herzhaft bis süß, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Renner sind Stuten mit Butter oder Marzipan-Mandel. Aber auch das „Wagenrad“ und das Dinkelbrot haben seine Liebhaber gefunden. Dafür stellen sich die Eckenhagener gerne schon Stunden vor Eröffnung in die Schlange. Das Brot wird traditionell gebacken, wie vor rund 100 Jahren und ohne Konservierungsstoffe. „Man muss die Temperatur beherrschen und wichtig ist die Kruste“, so Jäger. Dafür wird der historische Steinbackofen mit Holz auf 270 bis 280 Grad geheizt. Die Brote werden eine Stunde gebacken und erhalten so ihre knusprige Kruste. Maximal 30 Brote passen mit einem Schwung in den Ofenschacht.
„Unsere Vorfahren haben schon so gebacken. Diese Tradition wollen wir fortsetzen“, sagt Otto-Christin Engelbertz vom Heimatverein Eckenhagen. Zusammen mit dem Vorsitzenden des Vereins, Werner Valpertz, und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern wurde das Backesfest organisiert. „Das Kappesfest und das Backesfest sind die Basis für die Arbeit in unserem Verein“, so Valpertz.
Im ehemaligen Kuhstall können die Brotköstlichkeiten probiert werden. Außerdem gibt es wieder Museumswurst mit Pflaumensenf, Kuchen und Torten, selbst gemachte Marmelade und Wurstspezialitäten, Handwerkerstände und Kappes. „Wir hatten vom letzten Kappesfest noch einiges übrig“, erzählt Otto-Christian Engelbertz. Das Sauerkraut sei inzwischen nach dieser Zeit noch viel schmackhafter geworden.
Der Heimatverein Eckenhagen steht für Tradition und setzte schon viele Projekte um, wie den Bau einer Wanderhütte oder die Instandsetzung der Beleuchtung an der Kirche. Aber auch den Verein plagen Zukunftsängste. „Nachwuchs ist das Problem und das schon seit Jahren“, weiß Engelbertz. Man will nun aktiv junge Leute ansprechen, damit die Altersstruktur wieder nach unten geht. Wer Interesse hat, darf sich gern beim Heimatverein melden.
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