FUSSBALL
Eine Ära geht zu Ende: Nümbrecht und Torsten Reisewitz trennen sich
Nümbrecht - Nach neun erfolgreichen Jahren beim SSV Homburg-Nümbrecht wird Torsten Reisewitz den Landesligisten am Ende der Saison verlassen - Entscheidung fiel auf Grundlage einer gemeinsamen Analyse - Ausschlaggebend war die sportliche Misere der letzten Monate.
Der SSV Homburg-Nümbrecht und der Cheftrainer der 1. Mannschaft, Torsten Reisewitz, haben sich einvernehmlich darauf geeinigt, ihre Zusammenarbeit nach der laufenden Saison zu beenden. Diese Entscheidung sei das Ergebnis eines sehr intensiven und vertrauensvollen Austausches zwischen Verein und Trainer, teilte der Verein am Mittwoch mit.
„Torsten Reisewitz hat die 1. Mannschaft des SSV Homburg-Nümbrecht im Sommer 2016 übernommen, er war seitdem über einen Zeitraum von neun Jahren durchgängig Cheftrainer beim SSV. In diesem langen Zeitraum ist es ihm gelungen, den SSV durchgehend in der Landesliga zu halten, was zu Beginn der Trainertätigkeit von niemandem erwartet werden konnte. In den letzten drei Jahren hat er den SSV sogar in die Spitzengruppe der Landesliga geführt“, so die Nümbrechter weiter.
Vor diesem Hintergrund hatten sich Vorstand und Reisewitz bereits im vergangenen Januar auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit über die laufende Spielzeit hinaus geeinigt. Zu diesem Zeitpunkt belegte der SSV den zweiten Platz der Landesliga-Tabelle und hatte gute Aussichten auf den erstmaligen Aufstieg in die Mittelrheinliga. Die Rückrunde gestaltete sich dann allerdings deutlich weniger erfolgreich, als es sich die Beteiligten gewünscht haben. Zuletzt gingen vier Spiele in Folge verloren, der SSV rutschte auf den dritten Tabellenplatz ab.
„Verein und Trainer befanden sich aufgrund dieser Entwicklung in einem regelmäßigen engen und vertrauensvollen Gedankenaustausch, um die Situation fortlaufend zu analysieren. Im Rahmen dieser Analyse kamen sowohl der Verein wie auch Torsten Reisewitz in dieser Woche zu dem gleichlautenden Befund, es sei nach neunjähriger Zusammenarbeit nunmehr möglicherweise der richtige Zeitpunkt gekommen, um Raum zu geben für neue Energien und neue Leute. Torsten Reisewitz und der SSV-Vorstand kamen in diesem Zuge überein, die Zusammenarbeit zu beenden“, teilte der Klub weiter mit.
In einem Statement ergänzt der Vorstand: „Die letzten Tage waren für uns sehr emotional. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine solche Vereinbarung zu irgendeinem Zeitpunkt würde kommen müssen. Alles hat bekanntlich seine Zeit. Bis zuletzt hatten wir jedoch die Überzeugung, dass dieser Zeitpunkt erst in ferner Zukunft liegt, was uns auch zu Beginn des Jahres zur vorzeitigen Vertragsverlängerung veranlasst hat. Unsere Absicht war, zusammen mit Torsten den nächsten Schritt zu gehen und unsere neue Anlage einzuweihen. Die jetzige Entscheidung, die unserer gemeinsamen Bewertung entspricht, bedauern wir sehr.“
Man sei Torsten Reisewitz zu größtem Dank verbunden. „Wir haben mit ihm über einen Zeitraum von unglaublichen neun Jahren harmonisch und erfolgreich zusammengearbeitet. Torsten hat die Landesliga-Ära des SSV nachhaltig geprägt. Kein anderer Trainer in unserer Vereinsgeschichte war bis dato über einen derart langen Zeitraum für unsere 1. Mannschaft verantwortlich. Eine durchgängige neunjährige Trainerzeit ist nicht nur im Profifußball, sondern auch im Amateurbereich nahezu einzigartig. Torsten Reisewitz war das Gesicht des SSV, er hat ‚Blau-Gelb‘ gelebt wie kaum ein Zweiter. Wir haben großen Respekt vor seiner langjährigen Leistung. Mit Torsten Reisewitz verlieren wir nicht nur einen herausragenden Trainer, sondern auch einen liebgewonnenen Freund.“
Reisewitz erklärte auf Nachfrage von OA: „Das hundertprozentige Vertrauen, gemeinsam aus der aktuell schwierigen Situation herauszukommen, habe ich nicht mehr gespürt. Daher haben wir uns nach einer gemeinsamen Analyse dazu entschieden, diesen Schritt zu gehen. Ich bedauere das natürlich sehr und es tut momentan auch unglaublich weh. Die zehn Jahre plus die neue Sportanlage hätte ich als Trainer noch sehr gerne mitgenommen.“
In den ausstehenden vier Partien wolle man, so der Verein weiter, noch gemeinsam sportlich erfolgreich sein. „Im Übrigen möchten wir unseren erfolgsorientierten, aber zugleich auf Nachhaltigkeit angelegten Nümbrechter Weg auch zukünftig fortführen. In diesem Zuge werden wir nun unverzüglich Gespräche mit geeigneten Nachfolgekandidaten aufnehmen“, hieß es abschließend.
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