GUMMERSBACH

Entdeckungsreise mit dem Weinglas in der Hand

us; 01.06.2025, 10:25 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski --- Den Rahmen für eine „süffige Sommerparty“ bot die "Weinzeit" derzeit im Gummersbacher Stadtgarten.
GUMMERSBACH

Entdeckungsreise mit dem Weinglas in der Hand

us; 01.06.2025, 10:25 Uhr
Gummersbach - Das Genussformat „Weinzeit“ verwandelte den Gummersbacher Stadtgarten am Freitag und Samstag zur angesagtesten Straußwirtschaft in ganz Oberberg.

Von Ute Sommer

 

Hatte der Regen bei der Vorjahrespremiere noch reichlich Wasser in den Wein geschüttet, animierten Sonne und milde Temperaturen am Freitag geradezu zum Besuch des Freiluftvergnügens „Weinzeit“. Ausgerüstet mit Weinglas und Genussbons für entweder die große (15) oder kleine (neun) „Weinzeit“ begaben sich zahllose Gäste auf Entdeckungsreise durch die Welt der nationalen und internationalen Weine, erhielten ganz en passant fachlichen Input direkt vom Winzer oder Weinhändler und tauchten ab in einen Kurzurlaub mitten im Alltag. Angeordnet als Oval entlang der Ränder des Stadtgartens präsentierten zwölf Weinproduzenten rund 100 edle Tropfen aus den namhaften, deutschen Wein-Anbaugebieten, als Weinbotschafter für Rebensaft aus den italienischen Abruzzen warb Franko Romano mit prickelndem Spumante und körperreichem Montepulciano.

 

[An Himmelfahrt waren die dazugehörigen Männer auf der Rolle, am Freitag hatten die Freundinnen Jill (v.li.), Nicole, Vanessa und Nadine „kinderfrei“.]

  

Im „Zentrum“ der Pop-Up-Weinwelt luden Sitzgelegenheiten und Stehtische zum entspannten Plaudern, Zusammenhocken und Fachsimplen über „Weiß, Rot und Rosé“. Beim Team der Heart-Bar aus Saarbrücken standen neben Weinen aus dortigen Lagen auch alkoholfreie Drinks und Cocktails auf der Karte. Der kleine Hunger zwischendurch konnte mit Pasta, Pizza oder Arancini in Schach gehalten werden, so dass dem entspannten Weintasting und chilligen Sommervergnügen nichts entgegenstand.

 

Dass der Genuss des flüssigen Kulturgutes keine Raketenwissenschaft ist, unterstrich Klaus Zuzok von der württhembergischen Winzergenossenschaft Cleebronn/Güglingen. „Der Wein muss schmecken, er muss bekömmlich und erschwinglich sein“, formulierte der Fachmann, von der mehrfach im Fachjournal Vinum prämierten Produzentengemeinschaft aus der Nähe von Ludwigsburg. Eben aus diesem Grund habe man zur Vereinfachung des Ausschanks bei Großveranstaltungen schon vor geraumer Zeit süffige Cuvée-Linien mit Namen wie „Sagenhaft“, „Heldenhaft“ oder „Meisterhaft“ kreiert. Außerdem seien alkoholfreie Seccos und Roséweine zuwachsstarke Trends auf dem Markt.

 

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Auf den 6,5 Hektar des Familienweinguts Lehmen in Zell an der Mosel kultiviert die Familie rund 80 Prozent der Traubensorte Riesling, die als Aushängeschild des deutschen Weinbaus gilt. Darüber hinaus hatte Sohn Nikolas Lehmen auch erfrischende Terrassenweine wie Blanc de Noir, Weissburgunder oder Rotlinge mitgebracht. Am Stand des Landauer Weingutes Wambsganß, dessen Bestseller nach Angaben von Winzermeister Thomas Wambsganß der süße Goldmuskateller ist, waren die Freundinnen Nadine (31), Nicole (35), Vanessa (32) und Jill (31) aufgeschlagen, die bei ihren wöchentlichen Zusammenkünften allerdings eher trockene Weißweine bevorzugen.

 

Zwar konnte der pfälzische Winzer zunächst mit seinem Sauvignon Blanc punkten, doch machte im weiteren Verlauf des Abends der italienische Mitbewerber von gegenüber das Rennen. Am Ausschankstand des Weingutes Bamberger von der Nahe ließen sich die Twens Jean und Melanie von Tanja Wagner ausführlich die Charakteristika der Rebsorten Silvaner, Morio-Muscat und Dornfelder erläutern, verifizierten die erhaltenen Informationen anschließend mit gut dosierten Probeschlückchen.

 

[Wohlschmeckend, bekömmlich und erschwinglich- so soll er sein, der Rosé „Sagenhaft“ aus der Reihe der Cuvée-Weine der Genossenschaft Cleebronn/Göglingen.]

 

Situationsabhängig sei er mal begeisterter Biertrinker oder auch passionierter Weinliebhaber, bekannte der Silver-Ager Winfried, der sich, aus Marienheide mit dem Zug angereist, auf einen geselligen Abend mit Frau, Freunden und Mitmenschen freute. Der Auftakt-Montepulciano fand die volle Zustimmung des Connaisseurs, „in der Nase nicht prickelnd, im Abgang lang und voluminös." Positiv gespannt auf weitere Geschmackserlebnisse, kritisierte er allerdings das seiner Meinung nach unpassende Ambiente mit nicht gemähter Rasenfläche und simplen Bierzeltgarnituren. „Atmosphärisch ist noch viel Luft nach oben“.

 

Von der Geschmacksvielfalt des riesigen Weinsortiments profitierte auch der dutzendköpfige Freundeskreis, der mit der Buslinie 301 aus Wiedenest eingeflogen war. Zusammen mit dem mitgebrachten Appetithäppchen- Sortiment bestehend aus Käsewürfelchen, Oliven, Pfefferbaguette und Laugenkonfekt wurde daraus eine zwanglose Sommerparty unter freiem Himmel.

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