BLAULICHT

Neun Personen bei Schadstoff-Austritt verletzt

ls, lo; 11.02.2021, 11:05 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen.
BLAULICHT

Neun Personen bei Schadstoff-Austritt verletzt

ls, lo; 11.02.2021, 11:05 Uhr
Gummersbach – Feuerwehr und Rettungsdienst waren in einer Firma in Becke im Einsatz - Zwei weitere Feuerwehrleute betroffen (AKTUALISIERT).

+++ 2. Meldung (Donnerstag, 11:05 Uhr)+++

 

Kurz vor Einsatzende gegen 16:15 Uhr klagten gestern zwei weitere Einsatzkräfte eines Erkundungstrupps der Feuerwehr über Reizungen der Atemwege. Auch sie kamen ins Krankenhaus, berichtet der stellvertretende Wehrführer Lars Hohmuth am Donnerstagmorgen.  Die Anzahl der als verletzt registrierten Menschen steigt somit auf neun. Hohmuth konnte aber Entwarnung geben. „Allen Kameraden geht es wieder gut." Sie haben noch gestern Abend das Krankenhaus verlassen und sind wieder einsatzfähig. Die gemessene Konzentration des Formaldehydgases sei zu keiner Zeit bedrohlich gewesen, allerdings reichte die Menge dazu aus, um Reizungen hervorzurufen.

 

Vor Ort waren  gestern Nachmittag der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes. „Führungskräfte werden bei einer ManV-Meldung automatisch alarmiert“, erklärt Hohmuth. Nach anfänglicher Hektik wegen des zunächst unbekannten Stoffes sei der Einsatz ruhig verlaufen. Die vier betroffenen Mitarbeiter waren nach einer Untersuchung vor Ort direkt entlassen worden, sie mussten nicht ins Krankenhaus. Hohmuth lobte die Besonnenheit der Belegschaft: „Alle haben sich sofort an den vorgesehenen Sammelplätzen eingefunden und sich vorbildlich verhalten." Vermutlich war bei Reinigungsarbeiten Kunststoff erhitzt worden, wodurch das Gas schließlich freigesetzt wurde.

 

+++ 1. Meldung (Mittwoch, 16:20 Uhr)+++

 

Die Feuerwehr Gummersbach und der Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises waren heute Nachmittag bei der Firma Knipping Kunststofftechnik King Plastik in Gummersbach-Becke im Einsatz. Wie der stellvertretende Wehrführer Lars Hohmuth vor Ort mitteilte, wurden vier Mitarbeiter und drei Feuerwehrleute verletzt.

 

Gegen 15 Uhr hatte die Brandmeldeanlage in einer Produktionshalle Alarm geschlagen. Bei der Suche nach der Quelle klagten drei Einsatzkräfte plötzlich über Augen- und Halsbeschwerden. Daraufhin wurde die Alarmstufe auf „Massenanfall an Verletzten“ (ManV) erhöht, der Einsatzleitwagen aus Niederseßmar und der Gerätewagen Messtechnik aus Brunohl machten sich ebenfalls auf den Weg zur Unglücksstelle.

 

Untersuchungen ergaben, dass sich stark  gesundheitsgefährdendes Formaldehydgas in der Luft befindet. Der Stoff war vermutlich durch während der Produktion zu heiß gewordenen Kunststoff freigesetzt worden.

 

Rettungswagen brachten die Verletzten nach der Erstbehandlung durch zwei Notärzte in umliegende Krankenhäuser. Anschließend wurde die Halle entlüftet. Etwa 25 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

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