LOKALMIX

Gemeinsam demokratische Arbeitnehmerrechte stärken

us; 01.05.2025, 18:00 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Optisch bunt, inhaltlich solidarisch präsentierten sich die Teilnehmer der 1. Mai-Kundgebung auf dem Gummersbacher Bismarckplatz.
LOKALMIX

Gemeinsam demokratische Arbeitnehmerrechte stärken

us; 01.05.2025, 18:00 Uhr
Gummersbach - Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds auf dem Bismarckplatz - Hunderte Teilnehmer.

Von Ute Sommer

 

Zur Feier und Würdigung des internationalen Tags der Arbeit hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund heute zur Kundgebung auf den Gummersbacher Bismarckplatz eingeladen. Hunderte Vertreter aus Gewerkschaften, aus politischen Parteien und dem öffentlichen Leben waren der Einladung des DBG zur traditionellen Maikundgebung unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“ gefolgt.

 

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„Der 1. Mai, unser internationaler Feiertag, steht für die Bekenntnisse zu Freiheit, Frieden, sozialer Gerechtigkeit, der Völkerversöhnung und der Menschenwürde“, hieß IG-Metall Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak die zahlreichen Gäste willkommen und erinnerte an die Hintergründe des Tages, der 1886 im Streik amerikanischer Arbeiter für geregelte Acht-Stunden-Tage seinen Anfang nahm. Obwohl seinerzeit blutig niedergeschlagen, mahne und verpflichte der historische Protest bis heute.

 

„Soziale Gerechtigkeit ist kein Geschenk, sondern hart erkämpft“, verwies Tokmak auf heute vermeintliche Selbstverständlichkeiten wie Acht-Stunden-Tage, Arbeitsschutz und Tarifverträge. Er appellierte an die Solidarität aller Arbeitnehmer, weiterhin gemeinsam für gerechte Löhne, sichere Arbeitsplätze und menschenwürdige Bedingungen zu kämpfen. Gerade in krisengeschüttelten Zeiten wie diesen gelte es, im Dialog aller gesellschaftlichen Schichten nach Problemlösungen zu suchen und Kompromisse zu finden, um sich gegen Demokratiefeinde zu wehren. 

 

„Der Maigedanke erinnert uns daran, dass unsere Arbeit Wert hat, dass Demokratie, Frieden, Solidarität, Zusammenhalt und unsere Stimmen zählen und dass wir gemeinsam stärker sind als allein“. Wie essentiell wertvoll die parlamentarische Demokratie in der Bundesrepublik sei, verdeutliche der Blick ins Ausland, wo Forderungen von Gewerkschaftsvertretern nach einer besseren Zukunft, fairen Arbeits- und Lebensbedingungen mit willkürlichen Verhaftungen belegt würden. 

 

[„Gemeinsam, solidarisch und unbeugsam - gestern, heute und für alle Generationen nach uns! “, forderte IG Metall-Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak von den Besuchern der Kundgebung.]

 

Der Funktionär unterstrich die unverzichtbare Relevanz von Tarifverträgen, ohne die Arbeitnehmer „nichts anderes als moderne Sklaven“ seien. Die wachsende Zahl oberbergischer Arbeitgeber „ohne Tarifbindung-Mitgliedschaft“ untergrabe klar die betrieblichen Demokratiestrukturen. 

 

Als stellvertretender Vorsitzender des Gummersbacher IG Metall-Ortsjugendausschusses stellte Eren Caylak die Übernahme von Auszubildenden ins reguläre Arbeitsverhältnis in den Mittelpunkt seines Redebeitrags. Der 21-jährige Mechatroniker forderte einen grundsätzlichen Anspruch auf unbefristete Übernahme für alle Auszubildenden, die als „Fachkräfte für morgen“ perspektivische Sicherheit für die Lebensplanung benötigten. „Die Übernahme ist kein Geschenk, die Übernahme ist ein Recht“. 

 

[Von Anfang an von der Gewerkschaftsarbeit beeindruckt, engagiert sich der 21-jährige Eren Caylak heute selbst im Ortsjugendausschuss der IG Metall Gummersbach.]

 

Für den Verein „Oberberg ist bunt, nicht braun“ rief dessen Vorsitzender Gerhard Jenders Leben und Wirken des charismatischen Gewerkschaftsführers Willi Bleicher in Erinnerung und warnte mit einem eindringlichen Plädoyer vor jeglicher Zusammenarbeit mit der AfD. Angesichts multipler nationaler und internationaler Herausforderungen und dem Erhalt gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Stabilität rief Kreisdirektor Klaus Grootens zur Zusammenarbeit aller Arbeitsmarktakteure auf. 

 

Pascal Reinhard, SPD-Bundestagskandidat im vergangenen Wahlkampf, äußerte Kritik am vorgelegten Koalitionsvertrag bezüglich der Exportabhängigkeit Deutschlands, der demografischen Entwicklung und der Migrationspolitik. Wer die Volkswirtschaft stärken wolle, müsse stärkere Löhne fordern. Bundestagsmitglied Jan Köstering von den Linken charakterisierte die Koalition von Union und SPD als „Regierung von Konzernbossen und Unternehmensführern“, in der Politik von „Reichen für Reiche“ gestaltet werde. 

 

Trotz unterschiedlicher politischer Positionen bezüglich konkreter Projekte wie etwa dem Kreishausneubau oder der Förderung Oberbergischer START- Projekte stehe die Verteidigung von demokratischen Werten wie Frieden, Freiheit und Respekt stets an erster Stelle, unterstrich Grünen-Landratskandidatin Bernadette Reinery-Hausmann. Die Opposition gegen Populisten und Antidemokraten müsse gemeinsam und überparteilich organisiert sein, um eine Gesellschaft zu schaffen, in der alle Mitglieder in Würde und Respekt leben könnten.

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