JUNGE LEUTE
Geschichtsstunde trotz Jetlag
Wipperfürth - 58 chinesische Schüler weilen seit Donnerstag im Oberbergischen und wurden heute zu einem besonderen Unterricht im Alten Seminar des EvB-Gymnasiums empfangen.
Von Leif Schmittgen
58 Schüler und acht Lehrer aus den chinesischen Städten Shanghai und Nanjing weilen derzeit im Oberbergischen Kreis. Heute wurden sie von Wipperfürths Kämmerer Jens Groll, in Vertretung von Bürgermeisterin Anne Loth, im Alten Seminar des Engelbert-von-Berg-Gymnasiums (EvB) empfangen und erhielten dort eine Unterrichtsstunde zur lokalen Geschichte der Hansestadt.
Vom ehemaligen Stadtoberhaupt Michael von Rekowski (Foto) gab es zudem eine Einführung in die Funktionen einer Orgel. Gespannt lauschten die Schüler trotz Jetlag - sie saßen über zehn Stunden im Flugzeug - den Klängen des für sie exotisch klingenden Instruments. „Ich liebe die Gebäude und die bunte Natur. Das sieht ganz anders als bei uns aus“, berichtete Erel Mack über ihre ersten Eindrücke in Europa. Die 16-Jährige ist bei der Familie von Sarah Czieslick zu Gast. Sie besucht die sechste Klasse des Gymnasiums und ist begeisterte Teilnehmerin der China-AG, die den Austausch erst möglich gemacht hat. „Ich freue mich besonders auf den Ausflug nach Köln mit Dombesichtigung, Seilbahnfahrt und Shopping“, so die zwölfjährige Wipperfürtherin.
Organisiert wird das regelmäßige Austauschprogramm vom ehemaligen EvB-Schüler Dr. Thomas Täubner, der mit seiner Ehefrau das „China Forum–Galerie T“ in Kürten betreibt und auch Lehrer der China-AG am EvB sowie den beiden weiteren beteiligten Schulen, das Aggertal-Gymnasium Engelskirchen und das Paul-Klee-Gymnasium Overath, ist. Die Gastgeberschaft wechselt jährlich zwischen den Schulen.
[Dr. Thomas Täubner (re.) und Jens Groll hatten die Delegation aus Fernost empfangen.]
Neben dem Besuch in der Domstadt mit insgesamt etwa 130 Teilnehmern, bestehend aus Schülern und Gasteltern, gibt es am heutigen Samstag ein gemeinsames Abendessen. Am Sonntag stehen individuell geplante Ausflüge auf dem Programm, ehe die Gäste aus China ab Montag einige Städte auf einer Europa-Rundreise besuchen. In zwei Wochen geht es dann zurück in die Heimat. Der Gegenbesuch findet im Herbst statt.