POLITIK
Keine Abstriche bei Sanierung des Sportzentrums Kreuzheide
Nümbrecht – Halle mit Nebengebäuden wird für 2,2 Millionen Euro von Grund auf saniert – Mehrkosten bei Neubau des Bauhofs verspätet dem Nümbrechter Rat vorgelegt.
Von Lars Weber
In die Jahre gekommen ist das Sportzentrum Kreuzheide in Nümbrecht-Elsenroth. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde es in verschiedenen Bauabschnitten errichtet. Viel passiert ist seitdem nicht. Dass die Halle saniert werden soll, war schon beschlossen. Die Hoffnung war, dass die Mittel aus dem Landesprogramm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten 2020 und 2021“ ausreichten, um die Kosten über 2,2 Millionen Euro zu 100 Prozent zu übernehmen. Da diese Hoffnungen enttäuscht wurden, mussten die Ratsmitglieder bei ihrer Sitzung im Park-Hotel am Donnerstag schleunigst beschließen, den Eigenanteil im Haushalt 2021 einzustellen, um so nicht die Bewilligung der Fördermittel zu gefährden. Die Frist wäre Freitag abgelaufen.
Letztlich entschieden sich die Ratsmitglieder einstimmig dafür, die Mittel einzustellen – und auch nicht am Umfang der Sanierungsmaßnahme zu rütteln. Dabei handelte es sich um keinen kleinen Betrag. 1,5 Millionen Euro an Fördermitteln wurden der Gemeinde in Aussicht gestellt, gut 700.000 Euro muss sie also aus eigener Tasche zahlen. Dafür werde man dort die nächsten 40 Jahre Ruhe haben, wie Bürgermeister Hilko Redenius sagte. Das Gebäude, das unter anderem vom TuS Elsenroth und der Grundschule Marienberghausen genutzt wird, wird kernsaniert. Alles wird neu gemacht und auf einen energetisch aktuellen Stand gebracht, wodurch auf lange Sicht Einsparungen im Haushalt zu erwarten sind. Der positive Förderbescheid, so Redenius, lag schon gestern bei ihm auf dem Schreibtisch. Die Maßnahme soll sofort in die Umsetzungsphase gehen, er rechnet mit den Ausschreibungen im Frühjahr. Die Sanierung soll ein bis eineinhalb Jahre dauern.
Ein Versäumnis musste Redenius dagegen bei der Erschließung des Gewerbegebiets Papiermühle und dem Neubau des Bauhofs einräumen. Die Erschließung sollte 300.000 Euro kosten, der Neubau 1,2 Millionen Euro. Insgesamt wurde beides rund 300.000 Euro teurer. Diese Entwicklung hätte bereits vor einem Vierteljahr auf den Tischen der Ratsmitglieder landen müssen, damit diese die überplanmäßigen Ausgaben genehmigen. Dies sei allerdings aus technischen Problemen nicht geschehen, wofür sich der Bürgermeister beim Rat entschuldigte und den Fehler eingestand. Letztlich genehmigte der Rat den Beschluss bei fünf Enthaltungen, aber keiner Gegenstimme.
Die Mehrkosten bei der Erschließung des Gewerbegebiets beliefen sich auf 97.000 Euro. Der Bau des Gebäudes - im Mai diesen Jahres in Betrieb genommen - wurde 201.000 Euro teurer. Ein Faktor war ein aus statischen und bodenschutzrechtlichen Gründen notwendiger Bodenaustausch. Es seien zwar keine Altlasten gefunden worden, die Aufschüttung eines ehemaligen Teichs für Klärschlamm durch Mutterboden - ausgeführt vom Vorbesitzer des Geländes - habe aber keine Tragfestigkeit garantiert. Zum anderen gab es von der Wasserbehörde die Auflage, das Abwasser des Bauhofs erst selbst zu klären, bevor es eingeleitet wird. Die Deckung der Mehrkosten soll aus den im Haushaltsplan eingestellten Geldern für die Sanierung des Brückenbauwerkes Drinsahl sowie für den Neubau einer Salzhalle erfolgen.
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