HANDBALL
Eine Hand an der Meisterschale
Oberberg - Nach dem Derbysieg gegen Oberwiehl kann Gelpe/Strombach II den Meistersekt langsam kaltstellen - Nümbrecht II bei Rösrath/Forsbach chancenlos - Hückeswagen zeigt im Kellerduell gegen Refrath/Hand II im Abstiegskampf Nerven (AKTUALISIERT).
HC Gelpe/Strombach II – CVJM Oberwiehl 35:25 (18:14).
Die Krönung ist so nah! Gut erholt zeigten sich die Verbandsliga-Handballer des HC Gelpe/Strombach II von der Niederlage im Topspiel beim TV Jahn Köln-Wahn. Das Team von Daniel Rodriguez feierte im Derby gegen den CVJM Oberwiehl einen relativ ungefährdeten 35:25-Erfolg, durch den die Oberberger nun zumindest eine Hand schon an der Meisterschale haben. Bei drei verbleibenden Ligaspielen beträgt der Vorsprung derzeit fünf Punkte; Wahn hat allerdings noch ein Nachholspiel zu absolvieren. Vermutlich wird die Meisterfrage also erst nach den Osterferien beantwortet.
[Felix Soldanski traf im Derby dreimal.]
Positive Nachrichten gab es schon vor dem Match: Der befürchtete Handbruch bei Finn Feuerbach stellte sich nur als Prellung heraus und auch Paul Roth stand erstmals in der Rückrunde nach seiner Hand-OP wieder im Kader. „Er braucht sicherlich noch ein wenig Zeit, hat uns in der Abwehr aber schon mehr Sicherheit gegeben“, fand sein Trainer Daniel Rodriguez, der insgesamt zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war: „Die Jungs haben das gut gemacht und wir haben dem CVJM in der zweiten Hälfte den Schneid abgekauft.“
Dem konnte auch Oberwiehls Coach Christian Schüttenhelm nicht widersprechen: „Gelpe/Strombach hat eine richtig starke Deckung gestellt und unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Wir hatten zu viele Phasen, in denen wir nicht konzentriert genug waren.“ Schon die Anfangsminuten gehörten dem Spitzenreiter aus der Kreisstadt. Über 4:2 (8.) diktierten die HC-Handballer das Geschehen bis zum 14:7 (17.). Dass Oberwiehl anschließend über 15:11 (23.) bis zur Pause verkürzen konnte, sah Schüttenhelm auch in der Auswechslung von Finn Feuerbach begründet: „Er hat ihr Spiel getragen. Ohne ihn kamen wir endlich ins Spiel.“
[CVJM-Coach Christian Schüttenhelm sah zu viele Fehler seiner Mannschaft.]
Doch nach dem Seitenwechsel machte Gelpe/Strombach schnell kurzen Prozess. 23:15 (37.), 28:18 (43.) und 33:22 (55.) waren die weiteren Zwischenstände. „Wir lassen zwei Siebenmeter liegen, treffen ein paar Mal zu oft Aluminium, machen zu viele technische Fehler nach Ballgewinnen und scheitern auch zu häufig an ihrem Torhüter. Der Sieg ist vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen, war aber absolut verdient“, fand Schüttenhelm. Rodriguez sprach indessen von einer starken Mannschaftsleistung, aus der Finn Feuerbach herausragte: „Mit seinen Tempowechseln war er unser Garant für die Punkte.“ Auch Julian Kolken bekam für seinen Defensivfleiß ein Sonderlob.
Im Aufstiegsrennen versucht Rodriguez die Euphorie noch zu dämpfen: „Natürlich wollen wir den Sack vor dem letzten Spieltag zumachen, aber wir machen jetzt Schritt für Schritt. Das nächste Spiel in Wesseling wird hart genug.“
Gelpe/Strombach II: Finn Feuerbach (8/3), Jerome Draeger (6), Tobias Müller (4), Julian Kolken, Felix Soldanski, Lasse Jürges, Fynn Schürmann (je 3), Marius Euteneuer (2), Maurice Ginczek, Philipe Ginczek, Jan Höfer (je 1).
Oberwiehl: Leon Binder (7), Moritz Madel (6/3), Ole Knotte, Frederik Schneider (je 4), Lennart Frielingsdorf (3), Julian Klein (1).
HSG Rösrath/Forsbach – SSV Nümbrecht II 32:22 (17:10).
[Julian Klein kam gegen die starke HC-Defensive kaum zur Entfaltung.]
Die Niederlage in Forsbach kam für Nümbrechts Trainer Jörg Beger nicht ganz unerwartet. Beim Liga-Dritten mussten die Südkreisler nicht nur auf Unterstützung aus dem Oberliga-Kader verzichten, sondern hatten zudem einige Ausfälle zu beklagen. Beger machte aus der Not eine Tugend und gab mehreren A-Jugendliche eine Bewährungschance und hatte trotz der klaren Niederlage viel Lob für einen couragierten Auftritt: „Insgesamt haben wir uns super verkauft. Ich hatte im Vorfeld Schlimmeres befürchtet, aber die Jungs haben bis zum Ende gekämpft und dagegengehalten.“
Alexander Seinsche und Philipp Donath hatten die Gäste noch jeweils in Führung gebracht, anschließend übernahm Rösrath/Forsbach aber das Kommando und zog über 6:3 (8.) und 12:5 (19.) sukzessive davon. Vorne fehlte den Oberbergern ein Shooter aus der zweiten Reihe, defensiv bekam man den gegnerischen Kreisläufer erst nach der Pause allmählich unter Kontrolle. Auch das Tempospiel des SSV funktionierte nach dem Seitenwechsel besser. Über 22:14 (46.) geriet der Heimsieg des Favoriten aber nie in Gefahr.
Die Bestnoten verdienten sich bei Nümbrecht Torhüter Leo Lesser sowie Hendrik Wilkens und Leon Ernst. Im Abstiegskampf treten die Oberberger weiter auf der Stelle. Das Beger-Team hat nun zwei Endspiele bei Refrath/Hand II und gegen Niederpleis. „Darauf liegt ab Montag unser voller Fokus. Jetzt müssen Siege her“, weiß der SSV-Coach um die Brisanz der nächsten beiden Spieltage. Zumindest kann er ab kommender Woche mit der vollen Unterstützung aus dem Oberliga-Kader rechnen, nachdem das Seinsche-Team am Samstag den Regionalligaaufstieg perfekt gemacht hat. Beger: „Es wird Unterstützung geben. Wie die aussieht, werden wir aber noch besprechen.“
Nümbrecht II: Philipp Donath (5), Stephan Bitzer (4), Leon Ernst, Hendrik Wilkens (je 3), Tim Lefherz (3/2), Alexander Seinsche (2), Mathis Pötzsch, Marius Ranke (je 1).
[Daniel Rodriguez sah die richtige Reaktion seiner Mannschaft auf die Niederlage im Topspiel vergangene Woche. Marius Euteneuer erzielte wenige Stunden vor seinem 26. Geburtstag zwei Tore.]
ATV Hückeswagen – HSG Refrath/Hand II 26:28 (12:11).
Für die ATV-Handballer wird die Luft im Abstiegskampf zunehmend dünner. Nach der 26:28-Heimniederlage gegen die HSG Refrath/Hand II gehen den Oberbergern allmählich die Optionen aus, gegen wen man noch die notwendige Punkte für den Klassenerhalt holen soll. Anders der Gegner: Für Refrath/Hand II ist mit 14 Punkten der direkte Klassenerhalt nun in greifbare Nähe gerückt. ATV-Interimstrainer Sebastian Mettler war nach dem Abpfiff frustriert: „Manchmal ist das Leben einfach unfair. Mindestens einen Punkt hatten wir heute verdient und diese Niederlage ist einfach sehr ärgerlich, weil wir die ganze Zeit dran waren.“
Hückeswagen erwischte einen Blitzstart zum 3:0 ( 4.), die Gäste kamen nach einer Auszeit nach einer Viertelstunde aber auch zum 6:6-Ausgleich (20.). Bis zur Pause verteidigten die Oberberger stets eine knappe Führung. Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst nichts. Zum Knackpunkt wurde die Phase um die 40 Minute. Nach dem 17:15 wurden innerhalb von 90 Sekunden gleich drei Hückeswagener auf die Strafbank geschickt, sehr zum Unmut von Trainer Mettler: „Ich hätte mir in einigen Situationen mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.“ Kein Verständnis hatte der ATV-Coach dafür, dass das Kellerduell nur von einem Unparteiischen geleitet wurde: „Das ist dann auch nicht gut angesetzt vom Verband.“
Refrath/Hand II, das in dieser Phase ebenfalls eine Zeitstrafe erhielt, nutzte die Überzahl und kippte die Partie zum 17:18 (44.). Fortan entwickelte sich ein Abnutzungskampf bis zum 26:26 (59.). In den verbleibenden 90 Sekunden hatten die Gäste schließlich die größeren Kraftreserven. „Mit ihrer offensiven Abwehr haben sie uns vor Probleme gestellt. Unsere Pässe kamen zu oft nicht an und in Summe war das zu viel, um zu gewinnen“, so Mettler. Kommende Woche haben die Hückeswagener das nächste Endspiel. Dann geht es zum Tabellenvorletzten Niederpleis. Das Team aus dem Rhein-Sieg-Kreis war am Sonntagabend mit einer kleinen Delegation vor Ort, um seine Hausaufgaben zu erledigen. „Wichtig ist, dass wir jetzt den Kopf frei kriegen, damit wir kommende Woche dort bestehen können“, meint Mettler.
Hückeswagen: Tobias Bonekämper (8), Paul Borisch (5), Philipp Borisch (4), Til Kuhlwilm (3), Maximilian Hoffmann, Lucas Frischmuth, Jens Greffin (je 2).
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