WIEHL
Hospizarbeit geht alle an
Wiehl - Der Verein „Freunde und Förderer der Hospizarbeit in Wiehl“ besteht seit 25 Jahren.
Vor 25 Jahren war die Hospizarbeit in Oberberg, wie eigentlich überall, noch weitgehend unsichtbar. Der Tod war ein Tabuthema, das Sterben und die Begleitung des sterbenden Menschen sowieso. Das hat sich gewandelt. Nicht zuletzt durch die Arbeit des Vereins „Freunde und Förderer der Hospizarbeit in Wiehl“, der im Sommer 2000 mit zwölf Gründungsmitgliedern an den Start ging und nun sein 25-jähriges Bestehen feiert.
Vorsitzender ist seitdem Uwe Kotz, dessen Ehefrau Inge Kotz vor 25 Jahren als ehrenamtliche Hospizhelferin tätig war. Er blickt zurück: „Ihr Engagement hat mir gezeigt, wie wichtig eine gute Ausbildung der Helferinnen und Helfer ist.“ Zu Beginn der Vereinstätigkeit lag der Schwerpunkt auf der Finanzierung der Schulungen der Mitarbeitenden des ambulanten Hospizdienstes der Malteser. Der Verein hieß zu diesem Zeitpunkt „Freunde und Förderer der Malteser Hospizgruppe Wiehl“. Heute zählt der Verein 283 Mitglieder, Michael Adomaitis, Dr. Jorg Nürmberger und Harald Herhaus sind die Gesichter des Vereins, die dessen Anliegen als Ehrenamtler nach außen tragen. „Und wir wünschen uns, dass die Zahl der Mitglieder weiter wächst“, sind sie sich mit dem Vorsitzenden einig.
Allein das stationäre Johannes-Hospiz in Wiehl-Wülfringhausen konnte der Förderverein im Laufe der Jahre mit rund einer Million Euro aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen unterstützen. Michael Adomaitis, Mitglied seit 2008, war 2004 Regionalvorstand der Johanniter und hatte die Idee, ein stationäres Hospiz zu bauen unter Leitung der Johanniter. „Dieser Gedanke einer stationären Einrichtung war komplett neu“, berichtet er und erinnert sich, darüber mit Uwe Kotz gesprochen zu haben. „Es war immer klar, dass wir zehn Prozent der Kosten als Eigenanteil stemmen müssen. Hier kam der Förderverein ins Spiel, wo ich offene Türen einrannte“, erläutert Michael Adomaitis.
Der Förderverein erklärte sich bereit, das Johannes-Hospiz zu unterstützen, der Name wurde in „Freunde und Förderer der Hospizarbeit in Wiehl“ geändert, die Satzung angepasst. Und was viel relevanter war: Johanniter und Malteser arbeiteten im Sinne der Ökumene nun eng zusammen. Uwe Kotz ist das bis heute wichtig: „Dieser Ansatz, zum Wohle der Menschen ökumenisch im Team zu agieren, ist heute notwendiger denn je. Hospizarbeit geht uns alle an, und ich habe mich damals über die Bereitschaft aller gefreut, das anzugehen.“
2009 erfolgte die Gründung der Stiftung, um die Zukunft der Hospizarbeit in Wiehl zu sichern. Michael Adomaitis, einer der Stiftungsmanager, berichtet: „Die Spenden waren zurückgegangen, wir mussten überlegen, wie wir eine nachhaltige Finanzierung aufbauen und gründeten die Stiftung.“
Bis heute ist die Unterstützung durch den Förderverein wichtiger Finanzierungsbaustein des Hospiz. Außerdem finanziert der Verein weiterhin die Aus- und Weiterbildung der Hospizhelfer, unterstützt das Trauerzentrum Oberberg und das Ambulante Kinder- und Jugendhospiz Oberberg. Und er hilft in Einzelfällen Menschen mit lebensverkürzenden Krankheiten unter anderem mit dem Kauf eines Elektrorollstuhls oder dem Erfüllen eines letzten Wunsches.
Das 25-jährige Bestehen soll mit einem Benefizkonzert des Musikvereins Heddinghausen am Samstag, 8. November, um 19 Uhr in der Wiehltalhalle gefeiert werden.
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