KULTUR

Johannes-Passion von Schütz im Doppelpack

vma; 30.03.2024, 11:40 Uhr
Fotos: Vera Marzinski --- Der evangelische Kirchenchor "conTAKT" Marienberghausen unter der Leitung von Arnd Schumacher sowie Giovanni da Silva als Evangelist führten die „Johannes-Passion SWV 481“ von Schütz auf.
KULTUR

Johannes-Passion von Schütz im Doppelpack

vma; 30.03.2024, 11:40 Uhr
Oberberg - Die Leidensgeschichte von Jesus von Nazareth wurde in zwei Kirchen besungen.

Von Vera Marzinski

 

„Die Johannes-Passion SWV 481" führte der evangelische Kirchenchor "conTAKT" Marienberghausen mit Gästen aus der Kantorei Wiehl am Gründonnerstag in der evangelischen Kirche Wiehl und am Karfreitag in der evangelischen Kirche Nümbrecht-Marienberghausen auf. Als Einstimmung dazu gab es zwei Orgelstücke von Kantor und Organist Alexander Warnke.

 

Die Leidensgeschichte von Jesus von Nazareth erzählt das Werk von Heinrich Schütz in ergreifenden und kunstvoll komponierten Chorälen und Arien. Es werden die letzten Tage in Jesu Leben in der Johannes-Passion besungen. Von der Festnahme über die Verleumdung durch Petrus, der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung mit seinen letzten Worten zu Mutter und dem Jünger Johannes.

 

[Zur Einstimmung spielte Alexander Warnke Werke von Johann Sebastian Bach und Paul Hindemith auf der Orgel.]

 

Das Werk wurde über 200 Jahre lang nicht aufgeführt - erst zu Beginn der 1880er-Jahre wieder. Die Besetzung ist, anders als bei den bekannteren Passionen Bachs, rein vokal. Unter der Leitung von Arndt Schumacher, der den Chor dirigierte und die Jesusworte sang, waren Giovanni da Silva (Evangelist), Thomas Fischer (Petrus und Pilatus) sowie aus dem Chor Claudia Bembenck (Magd) und Guido Pinzke (Knecht) weitere Ausführende. Mit seinen drei reinen A-cappella-Passionen beschloss Heinrich Schütz die Reihe seiner Historienvertonungen – textgezeugte Kompositionen von hohem handwerklichen Anspruch und zugleich dichter, verinnerlichter Expressivität, Werke des Alters und der Reife, mit denen eine ganze Musikepoche ihren Abschluss findet. Schütz komponierte Passionen nach Matthäus, Lukas und Johannes.

 

[Bariton Arndt Schumacher leitete das Konzert und sang die Jesus-Worte der „Johannes-Passion“.]

 

Vor der Darbietung der „Johannes-Passion“ stimmte Alexander Warnke an der Orgel auf die Passion ein. Zunächst mit dem „Kyrie mit Pedal BWV 669-671“, für das Johann Sebastian Bach einen äußerst erhabenen Stil verwendete. Die drei Stücke sind um die langen Melodien einer „Trope“ komponiert und einer Facette der Dreifaltigkeit gewidmet. Ruhig-bewegt schloss sich die „Sonate II“ von Paul Hindemith  an. Sie verwendet ganz klare Formen, die Hindemith der Musik des Barock entlehnt hat. Der erste Satz („Lebhaft”) ist ein Concerto, der zweite („Ruhig bewegt”) ein Siciliano, der dritte schließlich („Mäßig bewegt”) eine Fuge. Hindemith war ein deutscher Komponist der Moderne. In seiner frühen Schaffensperiode schockierte er das klassische Konzertpublikum mit provozierend neuartigen Klängen.

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