GUMMERSBACH
Die Kreisstadt im jecken Ausnahmezustand
Gummersbach - Die Kultparty am Silbersee lockte auch in diesem Jahr hunderte Gäste nach Erbland - 1.000 Kostümierte feiern „Karneval total“ in der Halle 32.
Schon seit Jahrzehnten gilt der legendäre Karneval am Silbersee als weithin bekannte Kultparty bei den oberbergischen Jecken. Die Dorf- und Sportgemeinschaft Erbland (DSGE) mit den zugehörigen Ortschaften Schönenberg und Schneppsiefen heißt seit 1966 rund 400 kostümierte Karnevalisten in der Silberseehalle willkommen.
DJ Marcel und seine Gruppe vom Eventteam Maribello aus Wenden sorgten auch in diesem Jahr für mitreißende Musik sowie eine beeindruckende Licht- und Lasershow. Bereits kurz nach Beginn der Party war die Stimmung auf dem Höhepunkt: Die Narren standen auf den Tischen und Bänken und sangen lautstark die kölschen Partysongs von "Kasalla", "Brings" und "Cat Ballou" mit. Den schwungvollen Auftakt machte jedoch die rund 30-köpfige Tanzgruppe „Raketen“ des VfR Marienhagen. Trotz der beengten Räumlichkeiten in der Silberseehalle brachten die jungen Frauen das Publikum ordentlich in Fahrt. Zum fetzigen Programm des Abends gehörte auch der Auftritt der zehn strammen Burschen der KKL-Männertanzgruppe aus Engelskirchen.
Traditionell wurden die drei einfallsreichsten Einzel- oder Gruppen-Kostümierungen prämiert. Diesmal hatte ein Stehlampen-Duo die Nase vorn. Platz zwei ging an eine Vierergruppe mit dem Motto „Leuchttürme“, während sich auf Platz drei eine „Sonnenblume“ behaupten konnte.
Für den reibungslosen Ablauf sorgten 70 ehrenamtliche Helfer. Vereinssprecher Rouven Seeger-Hellweg zog bereits vor Veranstaltungsende ein positives Fazit und wagte einen Ausblick auf das kommende Jahr: Dann wird der Partyknaller aus Erbland seine 60. Auflage feiern – ein Jubiläum, auf das sich die Jecken jetzt schon freuen können.
Vollgas, Abriss und gute Laune hieß es am Samstagabend in der Halle 32 in Gummersbach. Rund 1.000 Jecken feierten auf der Ü30-Party, tanzten zu Karnevalshits, Partykrachern sowie 80er- und 90er-Klassikern. Veranstalter Timo Bay stand zusammen mit einem Kollegen im Wechsel am DJ-Pult und sorgte für den richtigen Musikmix. „Es ist für mich immer wie das erste Mal. Da geht mir das Herz auf“, sagte Timo Bay.
[Gut gelaunte Mädels und fröhliche Gesichter bei der Ü30-Karnevalsparty.]
Auch die Aggerperlen vom RKV Ründeroth legten einen Stopp in Gummersbach ein. Zu „Niemals ohne Alaaf“ tanzten sie und wurden erst nach mehreren Zugaben von der Bühne gelassen. Dann legten sich die DJs wieder ins Zeug und ließen alles vom Stapel, was die Playlist hergab. „Atemlos“ von Helene Fischer und auch Nena durften nicht fehlen. Bei „Völlig losgelöst“ bebte die Hütte. Beim Partyhit „Der Zug hat keine Bremsen“ bildete sich plötzlich eine Polonäse, die einmal durch die Halle wanderte und immer mehr Leute mitnahm.
[Volle Hütte in der Halle 32.]
„Die Stimmung ist mega, wir haben alle viel Spaß. Trotz der aktuellen Lage haben wir keine Angst und fühlen uns sicher hier. Wir feiern die Musik“, sagte Nicole Klein aus Reichshof. Die Kostümwahl war in diesem Jahr auch sehr einfallsreich. So mischten sich neben Elfen, Cowboys und Piraten auch die Lampenschirm-Träger unters Partyvolk. Die bunten Jogginganzüge aus den Neunzigern feierten ein Revival. Aber es gab auch viel Glitzer, Glamour und bunte Perücken.
Die Idee, eine Karnevalsparty in Gummersbach zu veranstalten, hatte Timo Bay bereits 2011. Die erste Sause fand damals noch in einem kleinen Zelt und 500 Gästen statt. Daher sein Fazit: „Ja. Gummersbach kann Karneval.“
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