LOKALMIX

Kreis stockt auf: Weiteres Impfmobil und stationäre Impfstellen kommen

lw; 17.11.2021, 14:45 Uhr
Foto: Leif Schmittgen --- Auch bei der Aktion heute auf dem Gummersbacher Bismarckplatz kam es wieder zu langen Schlangen.
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Kreis stockt auf: Weiteres Impfmobil und stationäre Impfstellen kommen

lw; 17.11.2021, 14:45 Uhr
Oberberg – Nachfrage durch Boosterimpfungen wieder enorm gestiegen – Räume in Hückeswagen und Gummersbach bereits angemietet (AKTUALISIERT).

+++2. Meldung (Mittwoch, 14:45 Uhr)+++

 

Der Oberbergische Kreis hat seine Planungen zur Ausweitung des Impfangebots präzisiert. Die stationären Impfstellen sollen demnach in Hückeswagen (Bahnhofstraße), in Gummersbach (erneut im Einkaufszentrum Bergischer Hof, wo auch das Impfzentrum zu finden war, allerdings auf kleinerem Raum) und im Kreissüden entstehen - und schon ab der kommenden Woche zur Verfügung stehen. Der genaue Standort im Süden des Kreises wird noch nicht konkret genannt. "Nachdem die Landesregierung die Schließung der Impfzentren für Ende September 2021 entschieden hatte, sind wir froh, dass wir jetzt - aufgrund des aktuellen Erlasses des Landes NRW - als Kreis unsere Impfangebote ausweiten können und damit auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Oberbergischen Kreis unterstützen", sagt Landrat Jochen Hagt.

 

Das Terminvergabe-System soll ebenfalls in der nächsten Woche an den Start gehen. Darüber können Bürger ihren Termin für eine Erst- und Zweitimpfung sowie die Booster-Impfung an einem der drei Impf-Standorte im Oberbergischen Kreis buchen, heißt es in einer Mitteilung des Kreises.

 

Das zweite Impfmobil soll ab der kommenden Woche im Kreis unterwegs sein. Wie schon in der Vergangenheit sollen diese Impfbusse zielgerichtet in Sozialräumen unterwegs sein, um vorrangig Menschen für eine Erstimpfung zu erreichen. "Das Impfmobil wird als aufsuchendes Angebot von Sozialarbeitern begleitet, die beratend tätig sind."

 

"Um passgenaue Angebote zu organisieren, werden wir kurzfristig dem damit verbundenen, erhöhten Personalbedarf nachkommen und Impf-Standorte einrichten, die für alle Bürger gut erreichbar sind", sagt der Gesundheitsdezernent des Oberbergischen Kreises Ralf Schmallenbach laut der Mitteilung.

 

+++Ursprungsmeldung (Mittwoch, 13 Uhr)+++

 

Von Lars Weber

 

Sehr zufrieden war der Kreis bislang mit der Reaktion auf das Angebot des Impfmobils. Bei jeder Station gab es ordentlich Zulauf. Mit Abstand am meisten los war bisher im Oktober bei der Aktion vor der SCHWALBE arena, die terminlich extra auf die Veranstaltung „Arena Alaaf“ in der vergangenen Woche abgestimmt war. 374 Impfungen wurden damals verabreicht. Am Montag bei der Aktion an der Erzquell Brauerei wurden ähnliche Zahlen erreicht – ganz ohne extra Anlass. Stattdessen zeugte der Andrang – es bildeten sich lange Schlangen auf der Bielsteiner Straße – vor allem von der gestiegenen Nachfrage nach Booster-Impfungen. Der Kreis hofft nun, mit einer Erweiterung des Impfangebots Abhilfe schaffen zu können. Ein weiteres Impfmobil und drei stationäre Impfstellen seien in Planung, heißt es auf Nachfrage.

 

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Die Verwaltung verhehlt nicht, dass der Ansturm auf das Impfmobil in Bielstein auch für sie überraschend kam. Eigentlich hatte das Gesundheitsministerium deutlich darauf hingewiesen, dass die Impfungen sowie die Auffrischungen nicht mehr Aufgabe der Kreise und kreisfreien Städte seien, heißt es aus dem Kreishaus. „Die Schließung des Impfzentrums war eine Anordnung des MAGS NRW.“ Der Kreis sollte eine koordinierende Einheit vorhalten und mit mobilen Angeboten niedrigschwellige Angebote insbesondere für Erstimpfungen machen. „Durch die rasch steigenden Infektionszahlen sowie die Hinweise auf nachlassende Impfwirkung kam dann eine unerwartet große und vom Regelsystem nicht mehr abzuarbeitende Nachfrage nach Boosterimpfungen auf, die sich dann auch in unseren Warteschlangen zeigten“, so Kreissprecher Philipp Ising.

 

Bis in den Abend hinein seien in Bielstein mehr als 330 Menschen geimpft worden, obwohl die Aktion nur bis 15 Uhr geplant war. „Aus der Schlange wurde niemand weggeschickt. Aber nach einer gewissen Zeit haben wir dann den Menschen, die sich noch nach dem offiziellen Ende der Impfaktion einreihen wollten, gesagt, dass das nicht mehr geht.“ Mehr und mehr würden dabei Booster-Impfungen nachgefragt.  Seit Anfang Oktober wurden bei knapp 3.500 Impfungen ziemlich genau ein Drittel geboostert. „Bei den letzten Terminen stieg die Quote teils auf über 50 Prozent.“ Dabei mussten auch Menschen abgewiesen werden, bei denen die Impfserie weniger als sechs Monate her ist. Es werde versucht, die momentan geltenden Voraussetzungen einzuhalten.

 

[Foto: privat --- Mehr als 330 Impfungen wurden in Bielstein am Montag vorgenommen.]

 

Bislang empfiehlt die STIKO die Booster-Impfung vor allem für Menschen ab 70 Jahren und für Personal in medizinischen Einrichtungen sechs Monate nach der ersten Impfserie. „Es macht auch aus medizinischer Sicht keinen Sinn zu früh zu boostern, weil die Wirkung nicht schlagartig nachlässt.“ Wie lange die Empfehlung der STIKO noch aktuell ist – jüngst ging Kommissionschef Thomas Mertens schon davon aus, dass es schon sehr bald eine Booster-Empfehlung für alle Menschen ab 18 Jahren geben wird – ist dabei noch unklar.

 

Der Kreis würde die Lage aber ständig reflektieren. So wurde bereits vor zwei Wochen angekündigt, einen neuen Landeserlass nutzen zu wollen, der den Kreisen neue Möglichkeiten eröffnet, der Bevölkerung weitere Impfangebote zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt sprach der Kreis von der weiteren Nutzung des Impfmobils und zudem von wiederkehrenden Impfaktionen an festen Orten in den Kommunen. Inzwischen scheinen die Planungen sich weiter angepasst zu haben. „Wir planen kurzfristig ein zweites Impfmobil einzusetzen und drei stationäre Impfstellen kreisweit einzurichten.“ In den Impfstellen sollen insbesondere Booster-Impfungen stattfinden. „Ein Terminvergabesystem ist in Vorbereitung.“ Diese Maßnahme solle die Impfungen planbarer und verlässlicher machen und die Wartezeiten verkürzen. „Insofern bitten wir insbesondere die ältere Bevölkerung noch um etwas Geduld, bis wir beides aufgebaut haben.“ Wann die Impfstellen öffnen und wo sie angesiedelt sein werden war noch nicht zu erfahren.

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