FUSSBALL

Reisewitz auf emotionaler Abschiedstour – Wiehl im Kellerduell

thg, lo; 22.05.2025, 06:00 Uhr
Foto: Thomas Giesen. --- In der Hinrunde unterlagen die Fußballer des FV Wiehl beim SV Deutz klar mit 1:4. Jetzt sind die hoch eingeschätzten Kölner Tabellenletzter.
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Reisewitz auf emotionaler Abschiedstour – Wiehl im Kellerduell

thg, lo; 22.05.2025, 06:00 Uhr
Oberberg – Landesliga: Der SSV Homburg-Nümbrecht will mit dem bereits entlassenen Trainer Torsten Reisewitz einen versöhnlichen Saisonausgang bewerkstelligen – Der FV Wiehl empfängt den Tabellenletzten SV Deutz zum Kellerduell - Bezirksliga: Derbyzeit in Lindlar, Schönenbach trifft auf Weiden.

Vorschau Landesliga (27. Spieltag)

 

SSV Homburg-Nümbrecht – TuS Oberpleis (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Hinspiel: 3:1.

 

Es fehlen: Ricardo Bauerfeind, Julian Schoepe, Dennis Kania, Lukas Grünberg, Felix Sievers, Tom Hillenbach, Robin Brummenbaum, Julian Schwarz.

 

Zum Spiel: Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Am Mittwoch-Nachmittag gaben die Verantwortlichen des SSV Nümbrecht bekannt, dass Torsten Reisewitz in der kommenden Saison nicht mehr Trainer der Landesligamannschaft sein wird. Einvernehmlich sei der Entschluss gefasst worden. Nach einer desaströsen Rückrunde und der verpassten Chance, in die Mittelrheinliga aufzusteigen. „Aus sportlicher Sicht kann ich den Entschluss verstehen. Wir haben in der Rückrunde nur neun Punkte geholt. Ich hatte das Gefühl, dass man es mir nicht mehr zutraut, dass wir aus dem Negativstrudel herauskommen“, sagt Reisewitz, ergänzt aber, dass seit Jahresbeginn auch einiges mehr als schiefgelaufen sei. Gleich mehrfach verloren die Nümbrechter, trotz starker Leistung, in der Schlussphase Punkte.

 

„Ich habe schon immer gesagt. Die 34 Punkte aus der Hinrunde waren zu viel. Die neun Punkte der Rückrunde sind zu wenig. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Und ich bin überzeugt, dass wir diese Mitte auch wieder hinbekommen hätten“, ist Reisewitz nicht überraschend doch nicht so ganz einverstanden mit dem Ende in Nümbrecht. „Es ist sehr emotional für mich, wenn ich daran denke, dass wir im nächsten Jahr die neue Sportanlage mit der Tribüne haben. Es ist auch ein Brett für mich, die Spieler zu verlassen, die ich in den vergangenen Jahren begleitet habe“, sagt er. Nachdem Zeichen aus der Mannschaft kamen, entschloss sich Reisewitz, nicht sofort zurückzutreten. „Da war klar, dass ich das noch durchziehe. Ich bin keiner, der wegläuft. Wir wollen das jetzt nach neun Jahren vernünftig zu Ende bringen.“

 

Eine Auszeit, um Abstand vom Fußball zu bekommen, brauche er nicht, auch wenn die Gefühlswelt derzeit ziemlich durcheinander scheint. „Ich will sicher im Sommer weitermachen. Ich bin nicht ausgebrannt und habe nicht das Gefühl, eine Pause zu brauchen“, sagt Reisewitz, der nun mit vollem Engagement in die letzten Partien geht. Es gilt, Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden, denn der Gast aus Oberpleis steckt noch mitten im Abstiegskampf. Auch bei den Siebengebirglern hat es jüngst eine Veränderung gegeben. Trainer Marcus Voike musste kürzlich seinen Hut nehmen. Ob die Nümbrechter ein Gegner auf Augenhöhe sein können, bleibt fraglich. Diverse Ausfälle und Abstellungen für die Kreisliga-Reserve dampfen das Aufgebot wohl auf nicht mehr als zwölf Spieler zusammen. (thg)

 

 

FV Wiehl – SV Deutz 05 (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Hinspiel: 1:4.

 

Es fehlen: Jan Krieger, Marvin Bollow, Justus Dabringhausen, Niclas Zeder.

 

Einsatz fraglich: Bastian Schwarz, Jan Peters.

 

Zum Spiel: Die Wiehler haben am vergangenen Sonntag einen echten Dämpfer hinnehmen müssen. Tabellarisch als ein Duell zweier Abstiegskandidaten zu lesen, zeigten sich die Kicker der SpVg. Köln-Flittard deutlich zu stark, als dass sie im Kampf um den Klassenerhalt noch eine Rolle spielen könnten. „Das ist eine Klassemannschaft mit tollen Fußballern. Man hat gemerkt, dass das im Moment nicht unsere Kragenweite ist. Die haben in den letzten Wochen bewiesen, dass sie auch andere Mannschaften schlagen können. Flittard war für uns eine Warnung, aber man muss auch akzeptieren können, wenn eine Mannschaft mehr Selbstvertrauen hat, besser im Rhythmus und einfach besser ist“, so Wiehls Trainer Sascha Mühlmann.

 

Mit den Wiehlern, TuS Oberpleis, Südwest Köln und dem nächsten Gegner aus Köln-Deutz verbleiben vier Teams im Kampf um den Klassenerhalt. „Das ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Für uns noch nicht ganz, aber für den Gegner ist es vielleicht die letzte Chance, da unten noch rauszukommen“, sieht Mühlmann seine Wiehler in der deutlich besseren Ausgangslage. Ein bisschen wundert er sich über die Entwicklung bei den Rechtsrheinischen aus der Domstadt. Von vielen Beobachtern als Topteam eingestuft zeigte die Erfolgsquote nach Platz fünf in der Hinrunde deutlich nach unten. Nur fünf Zähler holte die Truppe seit der Winterpause und ist mittlerweile am Tabellenende angekommen. Auch der Trainer musste bereits gehen.

 

„Das ist eine ganz große Wundertüte. Bei dem Spielerpotenzial ist es mir unerklärlich, warum die da unten stehen. In der Hinrunde waren wir ziemlich chancenlos. Ich hoffe, dass bei denen nicht gerade gegen uns der Knoten platzt. Das wird reiner Abstiegskampf und es geht nur um das Ergebnis. Ich brauche da nur Jungs auf dem Platz, die das letzte Hemd geben“, so Mühlmann, der erwartet, dass seine Kicker läuferisch und kämpferisch an ihre Grenzen gehen müssen. „Hinten reinstellen wollen wir uns nicht. Wir wollen Akzente setzen, ohne ins offene Messer zu laufen. Ich erwarte keinen Taktisch hochklassigen Fußball. Der Wille wird entscheiden. Ich habe großen Respekt vor den Deutzern. Wenn die gegen uns verlieren, dann können die einen Haken an die Saison machen. Die werden mit Schaum vor dem Mund zu uns kommen“, so Mühlmann. (thg)

 

 

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Vorschau Bezirksliga (27. Spieltag)

 

TuS Lindlar – Eintracht Hohkeppel II (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Hinspiel: 1:3.

 

Es fehlen: Steffen Kree, Max Frangenberg, Gian Luca Wester, Max Geßner - Nils Remagen, Leon Dema, Justin Chukwudi, Malte Meßmann, Carsten Gülden, Fabian Apel.

 

Einsatz fraglich: Tim Schmitz, Gabriel Werner - Davin Dresbach.

 

Zum Spiel: Am kommenden Sonntag gegen 17 Uhr könnte der sofortige Wiederabstieg des TuS Lindlar auch rechnerisch besiegelt sein. Es würde zu dieser völlig verkorksten Saison passen, dass der Vorhang ausgerechnet in Duell gegen den Lokalrivalen fällt, mit dem man vergangenen Sommer noch gemeinsam die triumphale Rückkehr in die Bezirksliga gefeiert hatte. Das Ziel des TuS war, sich dort zu etablieren. Diese Mission, das zeichnete sich spätestens zu Beginn der Rückrunde ab, war zum Scheitern verurteilt.

 

Wie weit die Schere zwischen den beiden Aufsteigern auseinandergegangen ist, lässt sich am Klassenspiegel ablesen. Während die einen vom direkten Durchmarsch träumen, schlagen die anderen in der kommenden Spielzeit wieder in der Kreisliga A auf. „Die Ausgangsposition in der Tabelle spricht eine deutliche Sprache“, weiß der sportliche Leiter Raimund Kiuzauskas, dass die Gastgeber als krasser Außenseiter ins Derby gehen. „Hohkeppel II hat eine andere Qualität als wir sie momentan haben“, fügt er hinzu.  

 

Mit einem guten Gefühl sei man nach 2:0-Sieg gegen Hoffnungsthal vor zehn Tagen zum Gastspiel nach Jan Wellem Bergisch Gladbach gefahren, dort kristallisierte sich aber schnell heraus, dass die Mannschaft nicht an die disziplinierte Leistung in der Woche davor anzuknüpfen vermag. Am Ende stand ein 0:7 zu Buche, eine weitere bittere Abreibung für das abgeschlagene Schlusslicht. „Wir hatten gehofft, dass wir den Schwung aus dem Hoffnungsthal-Spiel mitnehmen können, doch der Auftritt war enttäuschend“, konstatiert Kiuzauskas.

 

Dass der Gast individuell stärker besetzt ist, sei nicht von der Hand zu weisen. Dies müsse das kickende Personal mit anderen Attributen wettmachen. „Es geht um Mentalität und die muss die Mannschaft in den letzten Saisonspielen einfach zeigen“, so der TuS-Sportchef.  Mit Steffen Kree, Max Frangenberg (beide verletzt), Gian Luca Wester und Max Geßner (beide Urlaub) fällt ein Quartett definitiv aus, hinter den Einsätzen von Tim Schmitz und Gabriel Werner, die gegen Jan Wellem angeschlagen ausgewechselt wurden, steht ein Fragezeichen.       

 

In Hohkeppel lautet das Motto vor den letzten vier Spieltagen „punkten, punkten, punkten“. Aufgrund der Wertung der Partie gegen Jan Wellem Bergisch Gladbach hat die SVE-Reserve den Aufstieg nicht selbst in der Hand, vorausgesetzt das Verbandssportgericht als nächsthöhere Instanz revidiert das Urteil des Bezirkssportgericht nicht und der Konkurrent behält die Zähler. Der Eintracht-Vorstand hat Berufung eingelegt, ein Termin für die Verhandlung steht noch nicht fest.

 

Momentan belegt Hohkeppel II – dank der besseren Tordifferenz gegenüber Blau-Weiß Köln - den zweiten Platz, allerdings qualifiziert sich nur der quotientenbeste Vizemeister der vier Bezirksligen für die Landesliga. Hier hat derzeit der SC Fliesteden aus der Staffel 3 knapp die Nase vorne.

 

Mit Rechenexempeln sowie Urteilen am grünen Tisch möchte sich Coach Giuseppe Brunetto lediglich am Rande beschäftigen. Vielmehr hofft er darauf, dass seine Mannschaft ihre Siegesserie (seit Anfang April sieben Erfolge am Stück) auch im Derby fortsetzen kann. „Dafür müssen wir die gleiche Ernsthaftigkeit und Anspannung wie zuletzt abrufen“, fordert Brunetto. Dabei gelte es, sich komplett von der Konstellation im Klassement zu lösen. „Auch wenn die Rollen rein tabellarisch klar verteilt zu sein scheinen, müssen wir am Sonntag alles in die Waagschale werfen, um unsere relativ gute Ausgangsposition zu verteidigen. Wir nehmen das Spiel gegen Lindlar vollkommen ernst.“

 

Der Übungsleiter erwartet kompakt und auf Konter ausgerichtete Hausherren. Damit hatte Lindlar den Hohkeppelern schon im Hinspiel das Leben schwer gemacht. „Wichtig wird sein, das Tempo hochzuhalten und nicht allzu viel zu wollen. Wir haben immer mal wieder Phasen dabei, wo wir etwas zu wild werden, aber wenn wir den gleichen Hunger wie in den letzten Wochen an den Tag legen, bin ich zuversichtlich, dass wir ein positives Ergebnis erzielen werden.“ Verzichten muss Brunetto auf Nils Remagen, der sich beim 5:0-Sieg gegen Altenberg am vergangenen Sonntag einen Muskelfaserriss zuzog. Davin Dresbachs Einsatz ist weiterhin fraglich.      

 

 

SV Schönenbach – SV Weiden (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Hinspiel: 2:2.

 

Der SV Schönenbach spielt am heutigen Donnerstag im Halbfinale des Kreispokals gegen den TV Hoffnungsthal. Hier geht’s zum Vorbericht.

 

 

Vorschau Jugendfußball

 

A-Junioren Bezirksliga (20. Spieltag)

FV Wiehl – SpVg. Flittard (Samstag, 16 Uhr)

 

C-Junioren Mittelrheinliga (8. Spieltag)

FV Wiehl – SC West Köln verlegt auf Donnerstag, 29. Mai (11 Uhr)

 

U14-Junioren Bezirksliga (8. Spieltag)

1. JFS Köln – FV Wiehl (Samstag, 13 Uhr) 

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