KULTUR

Leichen, Liebe und La Dolce Vita mit viel Schlager und Stefanie Hertel

vma; 12.04.2025, 17:26 Uhr
Fotos: Andreas Bassimir/ Theatergastspiele Fürth --- Gemeinsam mit Stefanie Hertel (2.v.li.) brachte das Ensemble ein Stück mit viel Schlager und Italien-Flair auf die Bühne der Halle 32.
KULTUR

Leichen, Liebe und La Dolce Vita mit viel Schlager und Stefanie Hertel

vma; 12.04.2025, 17:26 Uhr
Gummersbach – Ensemble der Theatergastspiele Fürth führte in der Halle 32 die turbulente Komödie „Avanti! Avanti!“ auf.

Von Vera Marzinski

 

Leichen, Liebe und La Dolce Vita mit Stefanie Hertel und sechs weiteren Darstellern begeisterten am Theaterabend in der Halle 32 mit der Komödie „Avanti! Avanti!“ der Theatergastspiele Fürth das Publikum. Das Stück stammt von Samuel Taylor – im Original „Touch of Spring“ – und ist eine wie im Programmheft angekündigte „vielleicht unmoralische Komödie“. Die Produktion der Theatergastspiele Fürth wurde von Thomas Rother bearbeitet. Ort der Handlung ist eine Hotelsuite in Rom, wo sich die quirlige Liebeskomödie mit vielen Schlagern der 1960er Jahre abspielt. Mit viel „Amore, Amore“, wie es auch gleich im ersten Stück hieß.

 

Alexander „Sandy“ Ben Clairborn, dargestellt von Stuart Sumner, war der „Schöne fremder Mann“, der Baldassare Pantaleone (Sascha Hödl) direkt ins Auge gefallen war und der von sich behauptete „I’m just a Gigolo“. Mit dem Lied „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ brachte Stephanie Hertel alias Alison Ames das Ganze auf dem Punkt. Sie wusste: „Wenn du nach Italien kommst, ändert sich dein ganzes Leben“.

 

[Baldassare Pantaleone (Sascha Hödl), Sandy Clairborn (Stuart Sumner) und Alison Ames (Stefanie Hertel) waren gesanglich hervorragend und zeigten in „Avanti! Avanti!“, dass Liebe viele Gesichter hat.]

 

Und es gab jede Menge Italien auf der Bühne, beispielsweise die Gondel zu „O sole mio“ und der Eismann im „Gelati“-Wagen, der „Marina, Marina“ trällerte. Gesanglich brillant Stefanie Hertel und auch hervorragend Stuart Sumner und Sascha Hödl. Durch die etlichen Schlager, die die Story unterstützten, verging der Komödienabend wie im Flug. Dazu skurrile Szenen wie etwa ein Amor, der in Tennissocken auf die Bühne tippelte und Pfeile verschoss zur „Herzblatt“-Musik, eine Radioreparatur mittels „auf die Wand schlagen“ oder ein Auto, eine Vespa sowie ein Schwan, die im Hintergrund vorbeifuhren – und für viele Lacher sorgten.

 

Die Geschichte beinhaltete Leichen, Liebe und Verstrickungen. Der Amerikaner Clairborne kommt mit seiner etwas zickigen Ehefrau Diana nach Rom, denn sein Vater ist in Italien bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Doch es stellt sich als schwierige Aufgabe heraus, die sterblichen Überreste zu bergen und die Formalitäten zu klären - die südeuropäischen Uhren und Amtsapparate ticken nun mal langsamer. Hilfe bekommt er von dem Gigolo Baldo, der sich nicht nur für Sandys Probleme interessiert, sondern sich auch in den Amerikaner verguckt hat. Allerdings hat es Sandy die attraktive Engländerin und Schauspielerin Alison Ames angetan. Sie ist die Tochter der Geliebten seines Vaters, die ebenfalls bei dem Autounfall ums Leben kam.

 

[Alexander Milz als John Wesley, ein Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft in Rom, besang „Diana“ und so hieß auch Rebecca-Lara Müller im Stück.]

 

Die gemeinsame Suche nach den verstorbenen Elternteilen in der mit Zerstreuung lockenden Stadt wird unter der Leitung des Lebemanns Baldo schnell mit weniger ernsteren Momenten versehen, und so kommt es, dass Sandy und Alison sich vom Flair Roms und der Jahreszeit zu Frühlingsgefühlen verleiten lassen. Viel Entertainment, eine etwas überzogene Story mit teilweise vulgären Äußerungen und Szenen - in „Avanti! Avanti!“ wird gegrapscht, oder auch gegen den Willen geküsst und manchmal wird es etwas wollüstig - sowie sehr vielen Klischees. Aber offensichtlich liebte das Publikum die fast dreistündige Komödie. Und natürlich Stefanie Hertel. Die legte beim tosenden Schlussapplaus den Finger auf den Mund, ließ das Publikum mucksmäuschenstill werden – und setzte zu einem stimmlich perfekten „Volare“ an, bei dem die Zuschauer begeistert mitsangen.

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