FUSSBALL
Linus Werner unnachahmlich – HSV erneut auf dem Thron
Oberberg - Dem Heiligenhauser SV gelingt im Ü32-Kreispokal die Titelverteidigung - Finalsieg nach Verlängerung gegen den SV Frömmersbach - Refrath sichert sich in sengender Hitze den dritten Platz.
Der Heiligenhauser SV hat’s schon wieder getan: Nach dem Sieg bei der 2024er-Auflage bestieg der amtierende Ü32-Kreispokalsieger im Rahmen der 26. Auflage des Zunft-Kölsch-Cups auf der Wiehler Eichhardt erneut den Thron – dank eines hart erkämpften Endspielerfolgs gegen den SV Frömmersbach. 75 Prozent der ausgeschütteten Preisgelder fließen traditionell in die Jugendabteilung der vier Klubs, die an den Finalspielen teilnehmen. Im Herbst findet die offizielle Siegerehrung im Braustübchen von Wettbewerbssponsor Erzquell in Bielstein statt.
Finale
SV Frömmersbach – Heiligenhauser SV 2:3 nach Verlängerung (2:2, 2:2, 0:2).
[Yannick Conrad erzielte den Anschlusstreffer für Frömmersbach.]
Der Heiligenhauser Coach und Teammanager Marco Hartenfels hatte sich im Vorfeld einen Spaß erlaubt und den Namen seines Klubs bereits als diesjährigen Gewinner auf der Pokal-Plakette eingravieren lassen. Das zeugt von Selbstbewusstsein. Doch wie gesagt: Nur ein kleiner Scherz. Eine Ersatzversion mit einem freien Feld hatte der Titelverteidiger auch mitgebracht. Letztlich musste allerdings nicht umgerüstet werden. Der Heiligenhauser SV darf sich die Trophäe erneut in die Vitrine stellen, musste dafür jedoch wie im Vorjahr gegen den TuS Lindlar in die Verlängerung.
Die Partie gegen den Finaldebütanten SV Frömmersbach hatte, bedingt durch Verletzungsunterbrechungen und Trinkpausen, seine Längen, wurde aber zunächst vom amtierenden Champion dominiert. Bereits nach zehn Minuten war Miguel Guter allein durch und ließ SVF-Schlussmann Christian Salmen keine Abwehrchance – 1:0. In der 18. Minute scheiterte Guter an Salmen, der den Ball mit dem Fuß ins Toraus lenkte, ehe der Goalie zwar an einem Aufsetzer von Linus Werner dran war, der Abpraller aber von Jens Heuschen zum 2:0 verwertet wurde.
Die Frömmersbacher blieben derweil komplett harmlos und gaben im ersten Durchgang keinen einzigen gefährlichen Torschuss ab. „In der ersten Halbzeit war Heiligenhaus klar besser, hat von unseren Fehlern profitiert und verdient geführt“, meinte SV-Coach Leo Geusa, der sich nach dem Seitenwechsel durch die Einwechslung von Roger Castillo mehr Offensivschwung erhoffte. Doch nur zwei Minuten nach Wiederbeginn sank der Joker mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Sofort war klar, dass es sich um eine schwere Verletzung handelt.
„Er hat sich wahrscheinlich die Achillessehne gerissen“, war nicht nur Geusa schockiert. Castillo wurde vom alarmierten Rettungsdienst behandelt und per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die Folge war eine längere Zwangspause, die Frömmersbach besser bekam als Heiligenhaus. Eine Freistoßflanke von Thomas Ziegler verlängerte Yannick Conrad mit dem Kopf zum Anschlusstreffer in die Maschen und tief in der extralangen Nachspielzeit erzielte Eugen Ziegler den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich – zum Entsetzen der mitgereisten HSV-Fans, die sich lautstark über den ihrer Meinung nach zu üppig bemessenem Nachschlag beschwerten.
[Linus Werner (re.) markierte das entscheidende Tor.]
Fortan entwickelte sich ein echter Fight, was auch an der Intensität der Zweikämpfe abzulesen war. In der letzten Minute der ersten Hälfte der Verlängerung übertrieb es Eugen Ziegler und räumte Torwart Julius Engelhardt ziemlich übel ab, was der Schiri mit einer Hinausstellung quittierte. In Unterzahl besaß Frömmersbach die Möglichkeit zum Lucky Punch, ließ diese jedoch durch Fabian Schilamow verstreichen (83.). Auf der Gegenseite bewies Linus Werner bekannte Vollstreckerqualitäten und schoss Heiligenhaus mit einem Schlenzer ins lange Eck zum nächsten Titel – wenige Minuten vor dem drohenden Elfmeterschießen.
„Im Großen und Ganzen können wir trotzdem zufrieden sein. Die Mannschaft hat eine gute Leistung abgeliefert. Die Heiligenhauser haben gezeigt, dass sie nicht umsonst wieder im Finale gestanden und letztes Jahr gewonnen haben. Wir hatten die Riesenchance zum 3:2. Dann wäre es vielleicht anders ausgegangen“, so Geusa, dessen Team als Trostpflaster eine Prämie über 1.000 Euro sowie 50 Liter erhält. Die Heiligenhauser sind derweil um 1.500 Euro und 100 Liter Bier reicher – und nahmen den "Pott" mit unverändertem Etikett entgegen.
Tore
0:1 Miguel Guter (10.), 0:2 Jens Heuschen (26.), 1:2 Yannick Conrad (62.), 2:2 Eugen Ziegler (70.+10), 2:3 Linus Werner (88.).
Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Frömmersbacher Eugen Ziegler (80. grobe Unsportlichkeit).
Spiel um Platz drei
SV Refrath – SV Morsbach 4:2 (1:0).
[Die beiden Treffer von Jawdat Fizzo (li.) waren für den SV Morsbach zu wenig.]
Während das Finale aufgrund der aufkommenden Abkühlung von oben bei halbwegs erträglichen Temperaturen über die Bühne ging, war das Spiel um Platz drei von sengender Hitze geprägt. Daher einigten sich beide Teams darauf, die Spielzeit auf 2x30 Minuten (statt 2x35) zu beschränken. Der SV Morsbach besaß in Person von Jawdat Fizzo die ersten beiden Chancen der Begegnung, musste dann aber das 0:1 durch Bumani Pondi schlucken, der in der 25. Minute den Ausgleich verhinderte, als er auf der Linie für den geschlagenen Keeper Torsten Hattenbach rettete.
Nach der Pause sorgten die „Blues“ mit einem Doppelschlag binnen 60 Sekunden für den K.o. des SVM, der sich aber trotz der schwierigen äußeren Bedingungen nicht aufgab und am Ende durch zwei Tore von Fizzo verkürzen konnte. Onur Özdemir hatte das zwischenzeitlich 4:1 für Refrath markiert. Der SVR freute sich über 500 Euro und 30 Liter Bier, während die Mannen aus der Republik trotz der Pleite immerhin 250 Euro und 20 Liter Gerstensaft ihr Eigen nennen dürfen.
Tore
1:0 Bumani Pondi (10.), 2:0 Philipp Pieroth (43.), 3:0 Bumani Pondi (44.), 3:1 Jawdat Fizzo (52.), 4:1 Onur Özdemir (54.), 4:2 Jawdat Fizzo (58.).
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