HANDBALL
Locker-flockiger Auftritt zur Geisterstunde
Gummersbach - Trotz nachtschlafender Anwurfzeit setzt sich der VfL Gummersbach im Europapokalspiel bei FH Hafnarfjördur auf Island souverän durch - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
Der Besuch im Großraum der isländischen Hauptstadt Reykjavik gestaltete sich touristisch gewiss als interessant für die Gummersbacher Handballer. Aber auch der sportliche Ertrag des Besuches im hohen Norden stimmte zu 100 Prozent. Im ersten Auswärtsspiel Spiel der EHF European League landeten die Blauweißen jedenfalls den zweiten Erfolg.
Eine Woche nach dem Heimsieg über Sävehof (37:35) siegten die Jungs von Trainer Goggi Sigurdsson bei FH Hafnarfjördur geradezu locker-flockig mit 21:40 (12:19) und ließen sich dabei weder von der späten Anwurfzeit noch von Reisestrapazen irritieren.
FH Hafnarfjördur - VfL Gummersbach 21:40 (12:19).
60 Minuten lang bot sich den Fans in der durchaus lautstarken Halle ein Match zweier Mannschaften von unterschiedlicher Güteklasse. Zwar gelang den Gastgebern nach 75 Sekunden der stürmisch gefeierte 1:0-Fühungstreffer, doch als Miro Schluroff wenig später den Ausgleich erzielte sollte dies der erste Hinweis auf die gesamte Partie sein.
Die Isländer bekamen den Gummersbacher Präzisionsschützen nie in den Griff. Er erzielte allein im ersten Durchgang acht Treffer bei zehn Versuchen.
Bereits nach wenigen Minuten war daher klar, welchen Inhalt der sportliche Spielfilm zur Geisterstunde haben sollte. Der VfL agierte mit einer offensiven Deckungsvariante, die den Hausherren schon nach kurzer Findungsphase eine Menge Verdruss bereitete. Und weil die eifrigen Gastgeber zudem auch immer wieder am glänzend aufgelegten Dominik Kuzmanovic im Gästekasten scheiterten, setzten sich die Besucher schnell über 2:6 (11.) und 4:10 (17.) überdeutlich ab.
Zwar gelang es den Hallenherren, in der Folge leicht zu verkürzen (10:14), doch ein Treffer von Kuzmanovic ins verwaiste FH-Tor zum 10:15 beendete das zarte Aufbäumen des Heimteams. Erst recht, als Schluroff dann wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachging, wurde der Qualitätsunterschied der Protagonisten wieder umgehend sichtbar. 12:19 stand es schließlich beim Seitenwechsel.
Nach Wiederbeginn änderte sich rein gar nichts an den Kräfteverhältnissen. Die Gastgeber, bei denen der heimgekehrte Superstar Aron Palmarsson (einst Kiel, Veszprem, Barcelona, Aalborg - das internationale "Who is who" des internationalen Handballs) nur auf Spielbericht und Bank zu finden war, gingen völlig unter. Über 14:25 (37.) und 17:34 (53.) ergab sich bei der Schlusssirene der 21:40-Endstand.
Aufregung gab es dennoch noch einige Male. So als Sindrasson den eingewechselten VfL-Keeper Bertram Obling mit voller Wucht am Kopf traf und Kuzmanovic zwischen die Pfosten zurückkehren musste. Es gab freilich auch noch positive Aspekte des voll überzeugenden VfL- Auftritts: Als Ole Pregler auf den reinfliegenden Häseler passte, der wiederum den 19-jährigen Mykola Protsiuk bediente - ein doppelter Kempa zum 34:17 (52.) - gab es sogar von den heimischen Handballliebhabern Szenenapplaus.
Das erste Tor für Rückraumspieler Protsiuk bei seinem Europapokal-Debüt firmierte jedenfalls in der Rubrik "Spektakel". Drei weitere Treffer vom Novizen sollten folgen.
Gummersbach: Dominick Kuzmanovic (1. bis 36./14 Paraden/2 Tore), Bertram Obling (36. bis 51./3 Paraden); Kentin Mahé (2), Giorgi Tskhovrebadze (4), Ellidi Vidarsson (4), Mathis Häseler (3), Kristjan Horzen (4), Ole Pregler (3), Miro Schluroff (10), Kristjan Horzen (3), Milos Vujovic (2/2), Tilen Kodrin (1), Stepan Zeman, Mykola Protsiuk (4).
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