Gummersbach – Die VfL-Handballer wollen bei den Zebras am Samstagabend endlich eine schwarze Serie durchbrechen – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

THW Kiel – VfL Gummersbach (Samstag, 20 Uhr).

Wie sehr hängt die Europapokal-Enttäuschung den Handballern des VfL Gummersbach noch in den Kleidern? Vier Tage nach dem bitteren Playoff-Aus in der European League bei der MT Melsungen könnte die Aufgabe am Samstagabend beim THW Kiel kaum schwerer sein. „Jeder muss seinen Frust verarbeiten, aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles auf der Platte gelassen“, blickt Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson noch einmal auf den Dienstagabend zurück. Insgesamt habe man zwar zu viele Fehler gemacht, dabei aber alle Chancen gehabt und auch „einem absoluten Spitzenteam Paroli geboten“, so der Coach.

Es sei nur menschlich, nach einem solchen Ausscheiden enttäuscht zu sein. Natürlich wollten die VfL-Handballer die Reise durch Europa fortsetzen. Der Isländer nennt es einen Lernprozess, der für die Zukunft noch wichtig sein kann: „Wir haben viele junge Spieler, die diese Situation noch nicht so häufig erlebt haben. Wenn wir daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen, hat es sich schon gelohnt.“ Die European League habe das Team trotz der hohen Belastung weitergebracht und „hat Spaß gemacht“, findet Sigurdsson, der auch das Fehlen von Julian Köster nicht als Ausrede heranziehen will.

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Für Gummersbach geht es in Kiel vor allem darum, schnell wieder in den Liga-Modus zu schalten und endlich einmal eine Negativserie zu durchbrechen. Vier Mal schieden die Oberberger in den vergangenen Jahren im Viertelfinale des DHB-Pokal aus, vier Mal gab es anschließend in der Liga eine Niederlage. Nach dem Aus im Europapokal soll diese Serie keine Fortsetzung finden. Seine Herangehensweise will Sigurdsson deshalb aber nicht ändern: „Wir konzentrieren uns jetzt voll auf die Liga und werden uns wie immer darauf vorbereiten, unser bestmögliches Spiel abzuliefern.“

In Kiel, „beim größten Handball-Club der Welt“, aufzulaufen sei immer wieder ein Vergnügen, betont der VfL-Coach. Man treffe auf die High-Class der Handball-Bundesliga (HBL). An diesem Urteil ändern auch die beiden Niederlagen im Nordderby in Flensburg und in Melsungen nichts. Zwar dürfte das Jicha-Team damit die Chancen auf die Meisterschaft schon im März verspielt haben, doch zuvor hatten die Zebras seit November kaum Punkte liegen lassen und sind derzeit mit 34:14 Punkten auf Rang vier der HBL. Zudem steht Kiel auch im DHB-Pokal Final Four, wo kommende Woche die Rhein-Neckar Löwen im Halbfinale der Gegner sind. Im Viertelfinale hatte man bekannt den VfL mit 36:33 ausgeschaltet.

Personell wird Gummersbach wohl auf denselben Kader wie zuletzt in Melsungen zurückgreifen können, wo Teitur Einarsson sein Comeback gab. Auch zu Kapitän Julian Köster gab es ein kleines Update. Der Nationalspieler mache nach der kurzfristigen Notoperation in Folge einer Entzündung im Knie Fortschritte. Wann er wieder im Kader stehen wird, sei allerdings noch offen. Sigurdsson ist froh, dass die Entzündung frühzeitig entdeckt wurde: „Ich hätte in der K.o.-Runde nicht weiterkommen wollen, wenn er keine Zukunft hätte. Das Allerwichtigste ist, dass es ihm wieder besser geht.“