Lindlar - Der SV Frielingsdorf hat in letzter Sekunde den Kopf aus der Schlinge gezogen und ist in der Bezirksliga geblieben – Der Verein hofft auf eine sorgenfreie Saison 2019/2020.
Wenn einer Drama kann, dann der SV Frielingsdorf: Nach einer unglaublichen Aufholjagd schafften die Kicker aus dem Scheelbachtal den Last-Minute-Klassenerhalt. In der Winterpause war das rettende Ufer so weit entfernt, dass der Verein angefangen hatte, zweigleisig zu planen. Zuvor war Trainer Dennis Lüdenbach nach drei erfolgreichen Jahren zurückgetreten, Marek Lesniak übernahm das scheinbar aussichtslose Kommando – schließlich überwinterte der SVF mit mageren neun Punkten auf der Habenseite. Im Frühjahr begann der Parforceritt der Lesniak-Elf, die nach dem Motto „Wir haben nichts zu verlieren“ den Rückstand zu den anderen Mannschaften verkürzte – und am letzten Spieltag vor 500 Zuschauern in der ONI-Arena ein Happy End feierte.
Kommen und Gehen
Die Verantwortlichen hatten bereits zum Jahreswechsel die wichtigsten personellen Weichen gestellt und mehr als 15 ligaunabhängige Zusagen für die kommende Saison vorliegen. Das spricht für ein intaktes Gefüge. Mit Philipp Fabrizius holte der Klub einen Vollblut-Stürmer nach einem Jahr vom TuS Immekeppel zurück. Er hat in der Vorbereitung unter Beweis gestellt, dass er Tim Weinrich, der in der Rückrunde in vorderster Spitze agierte, ersetzen und zu einem wichtigen Faktor werden kann. Julian Buss kommt vom B-Ligisten SG Agathaberg und wusste in den bisherigen Begegnungen zu überzeugen. „Er zeigt eine gute Entwicklung“, so Sportdirektor Marco Ripplinger.
Nach dem Abgang von Timo Braun kämpfen Rückkehrer Marcel Feldhoff und Nachwuchstalent Lukas Borkes um den Platz zwischen den Pfosten. Youngster Pascal Häger konnte schon im Vorjahr Seniorenluft schnuppern. Im Hinblick aufs Personal gab es allerdings auch Rückschläge: Der A-Jugendliche Louis Rohde wird nicht zum Kader gehören und Justin Ufer legt zunächst eine Pause ein. Zudem hatten die Frielingsdorfer Chris Lißon fest eingeplant, doch der Offensivakteur entschied sich für einen Verbleib beim TV Klaswipper. Kurzfristig stößt Bastian Kolb aus der 2. Mannschaft hinzu. „Wir brauchen Spieler mit der richtigen Mentalität und Einstellung“, lässt Ripplinger durchblicken.
[Marek Lesniak steht in Frielingsdorf vor seiner ersten kompletten Saison.]
Mannschaft, Spielsystem, Taktik
Bis auf Weinrich, Braun und Tim Menzel, der sich der Reserve anschließt, ist das Grundgerüst des Teams zusammengeblieben. Lesniak wird sich nun, nachdem das letzte Halbjahr vom sportlichen Überlebenskampf geprägt war, den taktischen Feinheiten widmen. Das 4-2-3-1, das die Belegschaft aus dem Effeff kennt, wird das präferierte System bleiben. „Aber vielleicht werden wir das eine oder andere Mal auch mit einem Sechser spielen. Wir wollen ein bisschen flexibler sein, damit die Gegner sich nicht so leicht auf uns einstellen“, verrät Ripplinger.
Lesniak möchte der Spielweise einen offensiveren Anstrich verpassen. „Das Ziel ist, mehr zu agieren als zu reagieren - kontrolliert und aus der Ordnung heraus“, so Ripplinger. Eine stabile Defensive war die Basis für die formidable Rückrunde, lediglich 19 Gegentreffer kassierte Frielingsdorf in der zweiten Saisonhälfte. Im Angriff wird viel von der Treffsicherheit Fabrizius‘ abhängen, der die einzige „echte Neun“ im Aufgebot ist. „Ein längerer Ausfall von Philipp würde uns treffen, aber wir können auch Norman Lemke, Julian Buss oder Tristan Wolf auf dieser Position einsetzen“, sagt Ripplinger.
Die Vorbereitungsphase wurde dadurch gestört, dass sich viele Akteure im Urlaub befanden. „Das ist natürlich nicht so glücklich und eine Katastrophe für das Einstudieren von mannschaftstaktischen Dingen im Training. Doch die Leute, die da sind, ziehen super mit. Die Jungs sind sehr motiviert und das stimmt mich zuversichtlich“, betont der Sportdirektor.
Saisonziel, Einschätzungen zur Liga
Zweimal hintereinander haben die Frielingsdorfer den Saisonstart in den Sand gesetzt. „Ein drittes Mal sollten wir das nicht riskieren“, erklärt Ripplinger. „Das bedeutet, dass wir von vornherein konzentriert sein müssen. Der Schlendrian darf nicht wieder einkehren.“ Das Auftaktprogramm hält Aufgaben gegen bekannte Kontrahenten bereit, die Liga-Premiere geht beim Neuling Spvg. Frechen 20 II über die Bühne. „Unser Anspruch muss sein, dass wir in den ersten Partien punkten. Wir treffen auf Mannschaften, gegen die wir uns nicht hinten reinstellen werden.“
Ripplinger hält eine Platzierung um Rang zehn für realistisch. Ein neuerliches Zitterspiel soll unbedingt verhindert werden. „Es wäre schön, wenn wir sorgenfrei bleiben und konstanter auftreten. Dabei steht im Fokus, dass wir uns fußballerisch weiterentwickeln und die jungen Spieler fördern.“ Die besten Chancen auf den Meistertitel räumt er Absteiger Spvg. Flittard und dem TuS Marialinden ein.
Zugänge
Marcel Feldhoff (SSV Süng), Julian Buss (SG Agathaberg), Philipp Fabrizius (TuS Immekeppel), Bastian Kolb (eigene Reserve), Lukas Borkes (eigene Jugend), Justin Ufer (eigene Jugend), Pascal Häger (eigene Jugend)
Abgänge
Tim Weinrich (TuS Marialinden), Tim Menzel (eigene Reserve), Simon Kahm (TuS Lindlar II), Timo Braun (TuS Lindlar II)
[Marek Lesniak mit den Neuzugängen Philipp Fabrizius, Pascal Häger, Julian Buss und Lukas Borkes.]
Der Kader
Tor
Marcel Feldhoff, Lukas Borkes, Christian Stein
Abwehr
Gianluca Fliegner, Maurice Häger, Michael Brandt, Niklas Grumann, Johannes Kisseler, Marvin Cortes, Bastian Kolb
Mittelfeld
Etienne Parmentier, Philipp Schmidt, Tim Geisler, Julian Buss, Justin Ufer, Pascal Häger, Louis Fliegner, Nico Weber, Tjorben Schmale
Angriff
Norman Lemke, Tristan Wolf, Philipp Fabrizius
Trainer
Marek Lesniak
Co-Trainer
Rudi Giebler
Torwartkoordinator
Marco Köster
Sportdirektor
Marco Ripplinger
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