BLAULICHT
Mehrere Verletzte nach Schüssen in Gummersbacher Fußgängerzone
Gummersbach - In der Innenstadt kam es am Mittag zu Schüssen auf einen 30-Jährigen durch die Polizei - Zustand des Mannes wird als kritisch beschrieben - In den sozialen Medien kursieren Videos von dem Geschehen.
Von Peter Notbohm und Lars Weber
+++2. Meldung (16:45 Uhr)+++
Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln haben am Nachmittag weitere Details zu der Tat in der Gummersbacher Innenstadt bekanntgegeben. Demnach hat die oberbergische Polizei die Schüsse auf einen 30 Jahre alten Mann abgegeben. Dieser hatte zuvor einen Polizisten mit einem Messer im Gesicht verletzt.
Die Polizei habe den Mann im Zusammenhang mit einem räuberischen Diebstahl in einem nahegelegenen Supermarkt überprüfen wollen. Der Zustand des mehrfach Angeschossenen gilt weiterhin als kritisch. Neben dem Tatverdächtigen erlitt auch ein unbeteiligter Passant (43) eine Schussverletzung im Oberschenkel. Auch sie wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Wie bereits vermeldet, hat das Kriminalkommissariat 11 der Polizei Köln die Ermittlungen aus Neutralitätsgründen übernommen. Staatsanwaltschaft und Polizei gaben zudem an, dass es erst nach Auswertung vorhandener Videoaufzeichnungen des Tatgeschehens sowie der noch ausstehenden Vernehmungen weitere Auskünfte geben werde. Damit sei vor morgen nicht zu rechnen.
+++1. Meldung+++ (14 Uhr)+++
In der Gummersbacher Innenstadt ist es am Mittag, gegen 12:20 Uhr, zu einem Schusswechsel gekommen. Hierbei wurde ein Mann von der Polizei angeschossen. Das bestätigte eine Polizeisprecherin gegenüber Oberberg-Aktuell. Auch weitere Personen wurden bei dem Zwischenfall verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Der Vorfall ereignete sich auf der Hindenburgstraße vor der Bäckerei Backwerk auf Höhe des Übergangs zum Steinmüllergelände.
In den sozialen Medien kursieren mittlerweile mehrere Videos von dem Geschehen. Die Redaktion hat sich nach intensiver Beratung dazu entschlossen, diese verstörenden Aufnahmen hier nicht zu teilen. Zu sehen ist ein Mann, der auf eine Gruppe von Polizisten losgeht. Die Beamten reagieren mit zwei Schüssen in die Luft, worauf der Mann zunächst in Richtung Steinmüllergelände flüchtet, dann aber erneut umdreht und die Polizisten attackiert.
Es folgen mindestens acht Schüsse auf den Mann, der zu Boden geht. Die Person wurde ins Krankenhaus gebracht. Wie es ihr geht, dazu gibt es von Seiten der Polizei noch keine weiteren Auskünfte. Bislang spricht man nur von „mehreren verletzten Personen, darunter ein Polizeibeamter“. Nach OA-Informationen soll Lebensgefahr bei dem Angeschossenen bestehen.
Augenzeugen vor Ort berichteten davon, dass der Mann zunächst im Rossmann Menschen attackiert haben soll. Auf einem weiteren Video in den sozialen Medien ist zu sehen, wie ein Passant den herbeieilenden Einsatzkräften zuruft, dass auch am Rossmann ein Mensch ärztliche Hilfe benötige. Der mutmaßliche Täter soll anschließend in Richtung Innenstadt geflüchtet sein. Eine Passantin berichtete gegenüber Oberberg-Aktuell, dass sie drei junge Männer vor dem Mann habe flüchten sehen.
Diese hätten gerufen, dass er ein Messer in der Hand habe. Aus Richtung des Forums herbeieilende Polizisten hätten anschließend versucht, den Mann zu beruhigen. Die Situation sei jedoch eskaliert: Die Beamten sollen zunächst noch versucht habe, die Attacken mit einem Stuhl des Backwerks abzuwehren, nachdem der Mann aber erneut zugestochen haben soll, sei das Feuer eröffnet worden, so Augenzeugen. In der Glasfront des Backwerks sind zwei Einschlaglöcher durch Schüsse zu sehen.
[In der Glasfront des Backwerks sind zwei Einschusslöcher zu erkennen.]
Zu den genauen Details wollte die Polizei am Mittag noch keine Angaben machen. Auch die im Internet kursierenden Videos in den sozialen Medien wurden zunächst nicht kommentiert. Aus Neutralitätsgründen werden die Ermittlungen von der Kölner Polizei übernommen. Dieses Vorgehen sei üblich bei einem Schusswaffengebrauch durch die Polizei. Der Ort wurde weiträumig abgesperrt.
Die Spurensicherung wurde zunächst von der Gummersbacher Polizei übernommen, der Tatort durch Schutzzelte vor dem starken Regen geschützt. Die Spurensicherung wird anschließend an die Kölner Polizei übergeben, sagte eine Polizeisprecherin. Vor Ort waren ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Mit weiteren Informationen seitens der Staatsanwaltschaft oder der Polizei ist erst später zu rechnen.
BILDERGALERIE