HANDBALL
Top-Transfer: Kay Smits wechselt zum VfL Gummersbach
Gummersbach - Der niederländische Topstar unterschreibt für drei Jahre und hofft nach seiner Myokarditis auf einen Neustart - Schindler äußert sich zur Situation mit vier Halbrechten im Kader - Lange Pause für Häseler – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
Die Gerüchteküche brodelte schon länger, jetzt ist der Wechsel fix. Am Freitag verkündete der VfL Gummersbach die Verpflichtung von Kay Smits (28). Der niederländische Nationalspieler, dessen Namen beim oberbergischen Handball-Bundesligisten bereits seit vergangenem November immer wieder fiel (OA berichtete), unterschreibt einen Drei-Jahres-Vertrag bis 2028. Er ist nach João Gomes (OA berichtete) der zweite Neuzugang für die kommende Saison.
„Mit Kay bekommen wir einen absoluten Weltklassespieler, der nicht nur in der Bundesliga, sondern auch international – vor allem natürlich beim Champions League-Sieg des SC Magdeburg 2023 – gezeigt hat, welche Qualitäten er hat“, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Der Halbrechte kommt vom Ligakonkurrenten SG Flensburg-Handewitt, für den er aufgrund einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) in dieser Saison nur 18 Liga-Spiele bestritt. Es war bereits die zweite lange Pause des Linkshänders.
„Wir wissen um die besondere gesundheitliche Situation von Kay“, sagt Schindler. Der Nationalspieler befindet sich weiterhin mitten in der Rehaphase, hat nach Angaben des VfL aber sämtliche medizinischen Tests erfolgreich absolviert und soll zur Vorbereitung wieder voll angreifen.
Auch VfL-Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson freut sich auf den Neuzugang: „Kay gehörte sicherlich vor seiner Herzmuskelentzündung in die Weltklasse und jetzt wollen wir unbedingt daran arbeiten, ihn behutsam aufzubauen, damit er wieder zu alter Form findet. Dann ist er eine riesige Verstärkung für uns. Wir freuen uns unglaublich, dass wir einen Spieler seiner Klasse für uns gewinnen konnten.“
Smits selbst hofft nach zwei Jahren in Flensburg auf einen Neustart im Oberbergischen: „Ich spüre großes Vertrauen seitens des Vereins und freue mich darauf, gemeinsam mit diesem ambitionierten Team etwas Besonderes aufzubauen. In allen Bereichen des Clubs ist die richtige Kultur und Mentalität spürbar und ich freue mich darauf, in einem solchen Umfeld hart zu arbeiten.“
Der Nationalspieler (88 Länderspiele, 406 Tore), der 2016 sein Debüt feierte, lief neben Flensburg bislang für den SC Magdeburg (2021-2023), Team Tvis Holstebro (2018-2021), den Wilhelmshavener HV (2016-2018) und die Limburg Lions (2014-2016) auf. Unvergessen seine zwölf Tore im Halbfinale gegen den FC Barcelona, die Magdeburg 2023 den Weg zum Champions League-Titel ebneten.
Durch den Transfer haben die Gummersbacher mit Smits, Gomes sowie Teitur Einarsson (Vertrag bis 2026) und Giorgi Tskhovrebadze (Vertrag bis 2027) nun vier Rückraumrechte auf der Payroll. Ob der Verein sich vom Isländer oder dem Georgier bis zum Vorbereitungsstart am 14. Juli noch trennen wird, beantwortet Schindler auf OA-Nachfrage ausweichend: „Wir werden sehen, was die nächsten Wochen bringen. Wenn jemand mit seiner Rolle unzufrieden ist, steht meine Tür immer offen.“
Kein Geheimnis ist, dass Schindler schon seit Wochen gesagt hatte, dass man in der Saisonanalyse vor allem die rechte Rückraumposition als Schwachstelle identifiziert hat: „Dort hatten wir in vielen Spielen große Probleme und waren unzufrieden. Deshalb haben wir uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, etwas zu verändern.“ Smits sei eine absolute Bereicherung und auch Gomes bringe etwas mit, „was wir nicht haben, zumal er auch auf der Mitte spielen kann“.
Grundsätzlich sei dies die Mannschaft, mit der man in die Vorbereitung starten wolle. Sollte es noch weitere Änderungen geben, werde man diese entsprechend kommunizieren, betont Schindler: „Ziel ist es immer, die Qualiät im Kader zu erhöhen.“ Ein Update gibt es auch zu Mathis Häseler, der sich am vorletzten Spieltag in Berlin einen Innenbandriss zugezogen hatte. Aktuell geht der Verein von einer Ausfallzeit von drei Monaten aus, sodass der Neu-Nationalspieler wohl erst zum Saisonstart wieder fit sein dürfte.
Das Saisonziel ist für Schindler klar: „Wir wollen besser sein als diese Saison und halten auch nicht hinter dem Berg, dass wir europäisch spielen wollen.“
Neuer Job für Kelentrić
Torwarttrainer Mario Kelentrić (52) hat nach der Trennung vom VfL Gummersbach (OA berichtete) einen neuen Job gefunden. Er hat bei HC Vardar 1961 Skopje einen Vertrag unterschrieben. „Ich kann mit Stolz sagen - ich werde Teil einer großen Handballgeschichte! Ich schließe mich einem Verein mit einer reichen Geschichte und unvergesslichen Erfolgen an. Nach mehreren schwierigen Jahren glaube ich, dass Vardar auf den richtigen Weg zurückkehrt", wird der ehemalige Nationalspieler in einer Vereinsmitteilung der Nordmazedonier zitiert.
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