LOKALMIX

„Überwältigende Unterstützungsbereitschaft“

ls; 24.06.2025, 12:10 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Etliche hilfsbereite Menschen schauten gestern in der Alten Drahtzieherei vorbei.
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„Überwältigende Unterstützungsbereitschaft“

ls; 24.06.2025, 12:10 Uhr
Wipperfürth - Gestern fand einen Typisierungsaktion für den vierjährigen Luca, der an der seltenen Knochenmarkserkrankung MDS leidet, in der Alten Drahtzieherei statt – Weiterer Termin am 2. Juli.

Von Leif Schmittgen

 

Der 26. April 2025 stellte das Leben der Familie Esleben aus Wipperfürth völlig auf den Kopf. Ihr bis dato gesunder Sohn Luca hatte urplötzlich starke Verfärbungen an den Beinen. Einen Sturz konnten die Eltern Jasmin und Marcus kategorisch ausschließen, also führte der Weg zunächst auf die Kinderstation des Gummersbacher Krankenhauses. Ein dreitägiger Aufenthalt dort brachte keinen eindeutigen Aufschluss über die Symptome.

 

Die Überweisung in die Onkologie der Universitätsklinik Köln folgte. Dort wurde bei dem kleinen Jungen die seltene Knochenmarkserkrankung MDS diagnostiziert, von der sich Luca nicht selbstständig erholen kann. Seither pendeln die Eltern mindestens zwei Mal wöchentlich mit Luca in die Domstadt, wo er Transfusionen erhält.

 

Eine Stammzellenspende ist zur Lebensrettung unausweichlich und Familienmitglieder nahmen daher prompt Kontakt zu Hans-Otto Frielingsdorf vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) auf, der kurzerhand einen Typisierungstermin in der Alten Drahtzieherei organisierte. „Wir haben eine überwältigende Unterstützungsbereitschaft erfahren“, berichtete Marcus Esleben beim gestrigen Termin, der gleichzeitig mit einer Blutspendeaktion stattfand. Fremde Menschen hätten der Familie Hilfe angeboten, nachdem sie den Typisierungsaufruf in den Medien publik gemacht hatten. „Wipperfürther Gastronomen stellen selbstlos jedem, der sich typisieren lässt, Gratisessen zur Verfügung“, freute sich auch Mutter Jasmin über die sensationelle Unterstützung. Ein Restaurant in Thier bietet sogar ein Menü an und stellt den Erlös zu 100 Prozent der Familie zur Verfügung. Geld, was die Familie unter anderem zur Deckung der Fahrtkosten gut gebrauchen kann.

 

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Luca konnte gestern nicht vor Ort sein, sein Immunsystem muss besonders geschützt werden. Das Spielen mit der zwei Jahre älteren Schwester ist für den tapferen Jungen derzeit genauso unmöglich wie der Kindergartenbesuch, das Risiko einer Infektion zu hoch. Die große Welle der Solidarität wird genutzt, um einen zweiten Termin zu organisieren. Dieser findet am Mittwoch, 2. Juli, von 15:30 bis 20 Uhr, ebenfalls in der Alten Drahtzieherei statt.

 

[Jasmin und Marcus Esleben (2.v.re.) freuten sich gestern mit Hans-Otto Frielingsdorf (re.) und Jörg Hart über den regen Zulauf beim Typisierungstermin.]

 

„Kreisweit kann man sich zudem bei jedem weiteren Blutspendetermin typisieren lassen“, berichtete Jörg Harte, Referent vom Blutspendereferent des DRK. Alle Mitarbeiter wurden mit entsprechenden Utensilien ausgestattet, um möglichst schnell einen genetischen Zwilling für Luca zu finden, der lebensrettende Stammzellen spenden kann.

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