BLAULICHT

Vier Großfahrzeuge als Highlight des Jahres

mg; 10.05.2025, 16:00 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Bürgermeister Dr. Gero Karthaus gesellte zu den gehrten Kameraden hinzu.
BLAULICHT

Vier Großfahrzeuge als Highlight des Jahres

mg; 10.05.2025, 16:00 Uhr
Engelskirchen – Neben den obligatorischen Ehrungen, Beförderungen blickte Wehrchef Thomas Krimmel bei der Jahresdienstbesprechung auf ein positives Jahr zurück.

Von Michael Gauger

 

Neben zahlreichen Mitgliedern der Engelskirchener Feuerwehr begrüßte deren Chef Thomas Krimmel am Freitagabend auch zahlreiche Ratsmitglieder und Vertreter der Parteien zur Jahresdienstbesprechung. Unter den Gästen befanden sich Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, Kreisbrandmeister Julian Seeger und Nick Schiffarth, Bezirksbeamter der Polizei. Nach der obligatorischen Totenehrung startete Krimmel mit dem bebilderten Rückblick auf das vergangene Jahr.

 

[Thomas Krimmel blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück, weiß aber auch um die personellen Hausaufgaben, die es noch zu bewältigen gilt.]

Bereits kurz nach dem Jahreswechsel wurden erste Einsätze gefahren. War die brennende Feuerwerksbatterie durch den Rettungsdienst schnell abgelöscht, musste die Wehr nur kurze Zeit später bei einem schweren Verkehrsunfall auf der A 4 tätig werden. Weitere 235 Einsätze sollten im Laufe des Jahres folgen, was gegenüber 2023 (248 Einsätze) einen leichten Rückgang bedeutete.  Ging die Anzahl der Technischen Hilfeleistung zurück (von 169 auf 134), waren die Einsätze bei Bränden (von 48 auf 70) aber in die Höhe geschnellt.

 

Erfreulich war die Tatsache, dass behobene Lieferschwierigkeiten bei den Herstellern der Gemeinde die Auslieferung mehrerer Großfahrzeuge auf einen Rutsch bescherte. Neben einem Löschgruppenfahrzeug (LF20) für den Löschzug Engelskirchen durfte sich parallel die Einheit Loope über ein "LF20KatS" freuen, bei dessen Einweihung auch das Mannschaftstransportfahrzeug mit eingesegnet wurde. Beim Löschzug Ründeroth versieht nun ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF20) seinen Dienst, vom Bund gesellte sich für den Zivilschutz ein komplett ausgestattetes "LF20KatS"  dazu.

 

[Einen hohen Ausbildungsstand konnte Guido Lemmer den aktiven Mitgliedern nachweisen.]

Diese Fahrzeuge sind nicht das Eigentum der Feuerwehr“, erklärte Krimmel, „aber wir hegen, pflegen und nutzen sie gerne für den wichtigen Schutz unserer Bürger.“ Fünf bis acht Mitglieder pro Einheit hatten sich jeweils um die Beschaffungen gekümmert, was in Summe gut und gerne 2.000 Arbeitsstunden ausgemacht habe. Besonders nennenswerte Einsätze seien im Jahr 2024 der Brand am Lepperhammer gewesen, bei dem 70 Einsatzkräfte das Feuer in einem alten Lagerschuppen hinter der Leppe bekämpfen mussten, oder der Brand in einem Ründerother Mehrparteienhaus mit starker Verrauchung.

 

Erwähnenswert war für Krimmel auch der großflächige Stromausfall in der Gemeinde, nachdem es in einem Umspannwerk zu einem Brandereignis gekommen war. Hier habe die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und dem Kreis gut funktioniert, lobte der Wehrchef. Eine Tabelle zeigte leicht rückgängige Mitgliederzahlen bei den Aktiven, was aber zum Teil der Tatsache geschuldet war, dass Kameraden in die Ehren- oder Unterstützungsabteilung gewechselt sind oder privat ein Umzug und damit verbundener Austritt stattgefunden hatte.

 

[Vivian Beckmann berichtete für die Jugendfeuerwehr.]

Dagegen stiegen die Dienststunden (in Summe 24.786) deutlich an, hauptsächlich bedingt durch zahlreich absolvierte Lehrgänge, die eben genannten Beschaffungsgespräche sowie die Ausbildung auf den neuen Fahrzeugen. 168 aktive Mitglieder zählte die Wehr im Vorjahr, davon die meisten im Alter von 30 bis 39 Jahren. „Jetzt verlassen aber so langsam die geburtenstarken Jahrgänge den aktiven Dienst“, warnte Krimmel mit Blick auf die Zukunft. Zudem müsse man an der Zahl der sogenannten „Tagesalarmer“ arbeiten, also Feuerwehrmitglieder anderer Kommunen, die in Engelskirchen ihrer Arbeit nachgehen und dort bei Einsätzen mitfahren könnten. Aktuell kam man 2024 auf lediglich drei Kräfte, in Wiehl seien es dagegen weit über 30.

 

Der stellvertretende Wehrführer Guido Lemmer zeigte den allgemeinen Ausbildungsstand auf, der fast 6.500 Stunden im Vorjahr umfasste. Sieben Mitglieder haben 2024 die Truppmannausbildung erfolgreich absolviert, die wie gehabt gemeinsam mit der Gemeinde Lindlar durchgeführt wurde. 28 Kräfte bildeten sich auf Kreisebene weiter. Viermal wurden Kurse beim Institut der Feuerwehr besucht und 21-mal sonstige Lehrgänge. Die Löschgruppe Loope konnte mit Unterstützung der Unfallkasse und einem Eigenanteil ein spezielles Fahrsicherheitstraining des ADAC besuchen, was im Umgang mit den neuen Fahrzeugen durchaus Sinn mache, erklärte Löschgruppenführer Manuel Hagen.

 

Vivian Beckmann berichtete für die Jugendfeuerwehr über das abgelaufene Jahr, das neben der jährlichen Weihnachtsbaumsammelaktion, dem großen Jubiläum zum 60-jährigen Bestehen auch das Kreisjugendzeltlager in Radevormwald, diversen Übungen, auch den Besuch der Lindlarer Kameraden und deren Drehleiterfahrzeug zum Thema hatte. Leider habe die Jugend aktuell einen Mangel an Betreuern zu beklagen, weshalb Beckmann im Namen der Jugendfeuerwehr um dringend benötigte Unterstützung aus Reihen der Aktiven bat.

 

[Als Kreisbrandmeister habe er mittlerweile alle Feuerwehren und Rathäuser im Oberbergischen kennenlernen dürfen, erklärte Julian Seeger.]

Ein weiterer Stolz sei die Kinderfeuerwehr „Aggertaler Löschengel“, deren Personalstand stets 20 Kinder groß ist, um „die ganze Geschichte noch gut händeln zu können“, berichtete Gemeindekinderfeuerwehrwart Marian Smolarek. Unter anderem wurden Besuche beim Leistungsnachweis organisiert, bei dem die Kinder sogar einen Staffellauf durchführen durften.

 

Neben der Einführung der Auszeichnung „Kinderflamme“ stehen in diesem Jahr erstmals eine Art Berufsfeuerwehrtag an sowie ein Besuch bei einer Rettungshubschrauberstation. Smolarek freute sich über die große Akzeptanz innerhalb der Einheiten und dankte für die Unterstützung, die den Kleinsten dort stets zukam. Allerdings benötige man auch bei den Jüngsten noch Hilfe von pädagogisch erfahrenen Betreuern, wie Wehrchef Thomas Krimmel mit Blick vorwärts gerichtet zu verstehen gab.

 

Bürgermeister Dr. Gero Karthaus erklärte in seinem Grußwort, dass es für die Gemeinde stets sehr wichtig war, in Sachen Schutz und Ausrüstung möglichst „up to date“ zu sein, was in Engelskirchen meist gut gelungen sei. Dank der guten Haushaltslage konnten die Gerätehäuser und Fahrzeuge auf modernem Stand gehalten werden.

 

Einer internen Untersuchung zufolge bestehe in der Gemeinde der Bedarf an einer Drehleiter, erklärte der Rathauschef. In dieser Angelegenheit sei man seit geraumer Zeit auf einem guten Weg, auch wenn man hier über eine hohe Investition, verbunden mit viel Ausbildung und Folgekosten rechnen müsse. Scherzhaft erklärte er seinen (und den seines Vertreters Norbert Hamm) baldigen Wechsel in die „Ehrenabteilung“, denn dies sei nunmal die letzte Besprechung seiner 16-jährigen Amtszeit. Ein Jahr im Amt ist mittlerweile Kreisbrandmeister Julian Seeger.  Spitze sei in Engelskirchen das Engagement, die Tatkraft und die Verlässlichkeit im Ehrenamt, erklärte Seeger und griff freudig und augenzwinkernd die Aussage des Bürgermeisters auf, das man jetzt eine Drehleiter anschafft.

 

Als klares Zeichen der Wertschätzung für die Kameraden und deren  ehrenamtliche Arbeit deutete er die große Unterstützung aus dem Engelskirchener Rathaus in Sachen Investition. Der Bevölkerungs- und Zivilschutz nehme in Zukunft einen noch höheren Stellenwert ein und auch die kreisweite Zusammenarbeit werde intensiver, was nicht zuletzt auch dem Klimawandel geschuldet sei. Zuletzt habe der große Waldbrand in Lindlar gezeigt, wie schnell man Unterstützung auf kommunaler Ebene benötige, weshalb der Kreis aktuell neue Fahrzeuge anschaffe und Konzepte vorbereite. 

 

[Mit einem Imbiss und geselligen Zusammensein klang auch dieses Mal die  Besprechung in Engelskirchen aus.]

Nach einer kurzen Pause ging Wehrführer Krimmel zu den Beförderungen und Ehrungen (siehe Liste) über, die er mit Stellvertreter Lemmer, seinem ehemaligen Stellvertreter Armin Bockheim sowie Karthaus und Julian Seeger vornahm. Sechs Kameraden wechselten teils auf eigenen Wunsch unter stehenden Ovationen in die Alters- und Ehrenabteilung. 

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