HANDBALL

Warum Hamburg kein Selbstläufer wird: Die Tabelle trügt

pn; 18.10.2025, 08:00 Uhr
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Foto: Thomas Wirczikowski ---- Dominik Kuzmanovic und der VfL Gummersbach wollen ihre Erfolgsserie auch beim HSV Hamburg ausbauen.
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Warum Hamburg kein Selbstläufer wird: Die Tabelle trügt

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pn; 18.10.2025, 08:00 Uhr
Gummersbach - Mit einem Sieg beim HSV Hamburg wollen sich die VfL-Handballer in der Spitzengruppe der Handball-Bundesliga festbeißen – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

HSV Hamburg – VfL Gummersbach (Sonntag, 16:30 Uhr).

 

Sieben Punkte trennen die Handballer des VfL Gummersbach und des HSV Hamburg momentan in der Handball-Bundesliga. Mit Blick auf die Tabelle ist das Auswärtsmatch beim Tabellenzehnten in der Hansestadt am Sonntag eine Pflichtaufgabe für die ambitionierten Oberberger, doch der Schein trügt. Denn schaut man sich das Auftaktprogramm der Elbstädter einmal genauer an, hat die Mannschaft von Torsten Jansen schon einige Brocken hinter sich gebracht. In Kiel (25:27) und gegen Magdeburg (29:30) waren die HSV-Handballer phasenweise sogar die bessere Mannschaft. Auch gegen Wetzlar überzeugten die Hansestädter zuletzt beim klaren 35:25-Auswärtserfolg. Nur im DHB-Pokal schwächelte das Team und schied überraschend gegen den Zweitligisten HC Elbflorenz nach zwei Verlängerungen mit 46:47 aus.

 

Auch Sigurdsson bejaht die Frage nach dem trügerischen Tabellenstand: „Hamburg ist eine sehr gute Mannschaft. Man hat schon in der Vorbereitung gemerkt, dass sie trotz des Abgangs von Leif Tissier einen Schritt nach vorne gemacht haben.“ Verantwortlich dafür sind aus seiner Sicht vor allem die Neuzugänge aus dem Sommer. Allen voran Nicolaj Jörgensen, der aus Sönderjyske (Dänemark) an die Elbe wechselte und mit 50 Toren in acht Spielen nicht nur bester Torschütze ist, sondern auch auf der Mitte die Fäden zieht.

 

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Aber auch mit Oliver Norlyk und Elias Kofler haben die Norddeutschen den ohnehin starken Rückraum noch einmal verstärkt. Ein weiterer wichtiger Baustein ist Einar Olafsson. Der Isländer kam von Fredericia HK (Dänemark) und ist laut Sigurdsson ein äußerst intelligenter Deckungsspieler. Verlassen kann sich Hamburg außerdem auf seine dänische Achse Frederik Bo Andersen/Casper Mortensen auf den Außenpositionen. „Hamburg strahlt seit Jahren eine Konstanz aus, hat Magdeburg zuletzt wirklich mehr als nur geärgert und ein tolles Spiel abgeliefert“, findet Sigurdsson.

 

Auch Gummersbachs niederländischer Neuzugang Kay Smits rechnet mit einer kniffligen Aufgabe in der Barclays Arena: „Hamburg ist gut in die Bundesliga gestartet. Das sieht man vielleicht noch nicht direkt in der Tabelle, aber sie hatten ein schweres Auftaktprogramm mit starken Gegnern. Sie werden am Sonntag mit einer Mentalität auftreten, die keine Angst vor Niederlagen hat.“ Doch auch die VfL-Handballer haben nach den klaren Siegen gegen Erlangen und in Göppingen wieder in die Spur gefunden und wollen den Anschluss an die Spitzenteams halten.

 

Dass die Partie ein ähnlicher Selbstläufer wie zuletzt wird, glaubt Sigurdsson jedenfalls nicht, „dazu haben sie zu viel Qualität“. Auch in Göppingen habe seinem Team nur der Spielverlauf in die Karten gespielt. „Göppingen hat nach der Pause ein paar Hundertprozentige liegen lassen, wir waren effektiv. Danach war es einfacher. Wenn sie die nicht liegen lassen, wäre das Spiel wahrscheinlich bis zum Ende eng geblieben“, meint der Isländer. Wen der VfL-Coach aus dem 17er-Kader am Wochenende aussetzen lässt oder ob Spieler angeschlagen sind, ließ er vor der Abfahrt am Samstag unbeantwortet.

 

Abschalten konnten die VfL-Profis am Donnerstag beim 34:18-Erfolg der DHB-Frauen gegen Nordmazedonien in der EM-Qualifikation in der SCHWALBE arena. Große Teile der Mannschaft waren in der Halle. Auch Sigurdsson sprach von einer schönen Abwechslung: „Das Spiel hat Spaß gemacht. Es war schön, ein Spiel zu genießen und sich wenig Gedanken für Taktiken und Auswechslungen machen zu müssen.“ Ebenfalls in Gummersbach war eine Delegation von Trainern, die das Länderspiel für einen Lehrgang nutzten, darunter auch Andy Schmid oder der ehemalige Gummersbacher Michael Hegemann. Sie hospitierten am Freitag auch beim Training des VfL Gummersbach.

 

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