BLAULICHT

Weniger Einsätze, aber mehr Arbeit

lw; 15.03.2025, 10:15 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Die Wehrführung gemeinsam mit Bürgermeister Hilko Redenius, Kreisbrandmeister Julian Seeger und den geehrten Kameraden.
BLAULICHT

Weniger Einsätze, aber mehr Arbeit

lw; 15.03.2025, 10:15 Uhr
Nümbrecht - Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Nümbrecht im Parkhotel – Insgesamt 172-mal rückten die Einsatzkräfte 2024 aus – 14 Menschen wurden gerettet.

Von Lars Weber

 

Erneut zurückgegangen ist die Zahl der Einsätze der Feuerwehr Nümbrecht. Waren es 2022 noch mehr als 250 Einsätze und im Jahr danach 209 Einsätze gewesen, rückten die Kameradinnen und Kameraden im vergangenen Jahr 172-mal aus. Die falschen Schlüsse sollten daraus aber nicht gezogen werden, wie der Nümbrechter Feuerwehrchef Michael Schlößer im Rahmen der Jahresdienstbesprechung im Parkhotel am Freitag deutlich gemacht hat. Denn die im Ehrenamt geleisteten Stunden sind erneut gestiegen. Waren es 2023 schon beachtliche fast 28.000 Stunden, waren es vergangenes Jahr nahezu 32.000. Schlößer warf im Laufe des Abends in Anwesenheit seiner Truppe, Kreisbrandmeister Julian Seeger und – zum letzten Mal als Bürgermeister mit dabei - Hilko Redenius einen Blick auf 2024 zurück und gab einen Ausblick auf das aktuelle Jahr.

 

Die Einsätze

 

Von den 172 Einsätzen waren 37 Brandeinsätze. 14 mehr als noch 2023. Wie Schlößer erläuterte, handelte es sich vorwiegend um Kleinbrände. Allerdings waren auch vier größere Feuer dabei. Zweimal war der Ortsteil Bierenbachtal betroffen. Einmal brannte eine als Lager genutzte Scheune, einmal eine Kfz-Werkstatt mit Wohnhaus, wo sich die Löscharbeiten aufgrund der besonderen Bauweise aufwendig gestalteten. Dazu gab es in Nümbrecht-Loch einen weiteren Gebäudebrand. Besonders in Erinnerung geblieben ist der Brand am Aussichtsturm im September. Aus ungeklärter Ursache (OA berichtete) war der Brand auf der obersten Plattform entstanden. Auch wenn das Feuer schnell eingedämmt und gelöscht wurde, sind trotzdem aufwändige Reparaturmaßnahmen an der Holzkonstruktion erforderlich geworden.

 

[Michael Schlößer, Feuerwehrchef in Nümbrecht, stellte die Statistik vor.]

 

110-mal wurden die Nümbrechter gerufen, um technische Hilfeleistung zu geben, davon 45-mal wetterbedingt. Hier gab es gegenüber 2023 einen Rückgang um 36 Einsätze. 20 Fehlalarmierungen gab es laut Schlößer, davon neun durch Brandmeldeanlagen. „Erfreulicherweise ist hier die Anzahl der Falschalarme rückläufig.“ Fünf sonstige Einsätze weist die Statistik auf, davon vier Brandsicherheitswachen anlässlich von Veranstaltungen, vorwiegend in der GWN-Arena. „Insgesamt konnten wir im Rahmen der Einsätze 14 Personen retten.“ Im Rahmen von Notfall-Türöffnungen durch die Feuerwehr waren zwei Personen bei Eintreffen bereits verstorben.

 

Schlößer dankte den Feuerwehren der Nachbarkommunen Wiehl und Waldbröl für deren Unterstützung im Einsatz, vor allem mit der Drehleiter.

 

Das Personal

 

In sieben Löschgruppen verfügt die Nümbrechter Feuerwehr über insgesamt 184 Einsatzkräfte. Davon sind 29 weiblich. Damit hat sich die Truppe um sechs Kräfte vergrößert, allein vier von ihnen kommen aus der Jugendfeuerwehr, die im vergangenen Jahr 21 Neueintritte verzeichnete. Dort sind nun aktuell 56 Mitglieder aktiv (elf weiblich). „Trotz Fluktuation hat sich die Stärke in den vergangenen beiden Jahren damit mehr als verdoppelt“, hob Schlößer die zentrale Rolle der Jugendfeuerwehr bei der Mitgliedergewinnung hervor. Als Zeichen der Wertschätzung wurden während der Jahresdienstbesprechung an die anwesenden Nachwuchskräfte neue, zeitgemäßer geschnittene Schutzhelme ausgegeben (Foto).

 

 

In der Kinderfeuerwehr sind 21 Mitglieder aktiv, acht davon sind Mädchen. Schlößer stellte in Aussicht, dass die Truppe im Laufe des Jahres moderat erweitert werden könnte, sollte die Zahl der Betreuer konstant bleiben. „Dies wird möglich durch das Engagement von Partnerinnen unserer Einsatzkräfte, von denen einige über die Mitgliedschaft in der Unterstützungsabteilung als Betreuer der Kinderfeuerwehr mitwirken“, erklärte der Feuerwehrchef.

 

Zeit investierten die Kameradinnen und Kameraden nicht nur in Einsätze, sondern auch in vielfältige Aus- und Weiterbildungen. Zudem wurde sich auch gegenseitig geholfen. Die Einheit Harscheid erneuerte im Gerätehaus über mehrere Wochen den Innenanstrich in der Fahrzeughalle sowie im Schulungs- und Kameradschaftsraum.

 

Schlößer dankte am Freitagabend seiner gesamten Truppe für ihr unermüdliches und ehrenamtliches Engagement, aber auch der Verwaltung und dem Rat für deren Unterstützung. Dazu gehören auch Investitionen in Höhe von etwa drei Millionen Euro, und zwar zusätzlich zu den Kosten für den Neubau des Gerätehauses in Nümbrecht.

 

Aktuelle Entwicklungen

 

Mit Vorfreude blickt die Feuerwehr dem Umzug der Einheit Nümbrecht in das neue Gerätehaus an der Sängertshöhe entgegen, das dort nach nur etwa einem Jahr Bauzeit entstanden ist. „Mit diesem Neubau werden optimale Bedingungen für unsere Tätigkeiten geschaffen. Wir erhalten modern ausgestattete Fahrzeughallen und Infrastrukturen, die es uns ermöglichen, unsere Aufgaben professionell zu erfüllen“, erläuterte Schlößer. Er sei sich sicher, dass durch solche Investitionen und das dadurch geschaffenen attraktive Umfeld weitere Nümbrechter für die Mitarbeit in der Feuerwehr gewonnen werden. Dazu beitragen soll auch ein neues Corporate Design, das in den vergangenen Wochen zusammen mit einer Werbeagentur erarbeitet worden sei und bald Briefköpfe oder Homepage schmücken soll: Das Ziel: ein attraktives Erscheinungsbild.

 

[Ehrungen gab es im Rahmen der Jahresdienstbesprechung auch:

für 40 Jahre Mitgliedschaft: Michael Bischoff (3.v.l.), Michael Schlösser, Ralf Schmidt (oben). Verabschiedung in die Ehrenabteilung Jürgen Noss (3.v.l.) und Udo Müller (unten).]

 

Für die notwendige Ausstattung sind auch Einsatzfahrzeuge wichtig. Geliefert wird im zweiten Quartal dieses Jahres ein weiterer Kommandowagen für den Führungsdienst. Auch der Umbau des Unimog vom RW 1 zum Waldbrandtanklöschfahrzeug werde dieses Jahr abgeschlossen. Zum Ende des Jahres werde zudem die Auslieferung des neuen LF 10 für die Einheit Hömel erwartet. Für die Einheit Oberelben wurde die Lieferung ebenfalls eines LF 10 beauftragt. Dort wird man sich aber noch bis ins zweite Quartal 2026 gedulden müssen. Weiter steht dieses Jahr noch der Umbau des Milchsammelwagens zum Großtanklöschfahrzeug an. Auch ein Gerätewagen Logistik, vornehmlich für den Transport der ABC-Komponente des Kreiskonzepts, soll in diesem Jahr ausgeschrieben werden. „Nicht zuletzt wollen wir auch die Vergabe der Drehleiter in den nächsten Monaten einleiten.“

 

Gefeiert wird bei der Feuerwehr auch. Dieses Jahr steht das Jubiläum der Löschgruppe Nümbrecht auf dem Programm. Im September möchte die Einheit in ihrer neuen Unterkunft den 150. Geburtstag gebührend feiern.

 

Natürlich gab es auch Ehrungen, Ernennungen und Beförderungen. Hier und hier geht es zur Übersicht.

BILDERGALERIE

WERBUNG
MoDiMiDoFrSaSo
242526272812345678910111213141516171819202122232425262728293031123456
MoDiMiDoFrSaSo
242526272812345678910111213141516171819202122232425262728293031123456