NüMBRECHT
„lossjonn“ und „CH22“ rocken die Papiermühle
Nümbrecht - Beim "Rocking Xmas"-Konzert erhielten die rund 200 Gäste eine musikalische Bescherung der Extraklasse.
Von Astrid Deckers
Knapp 200 Zuschauer waren der Einladung von CH22 zum „Rocking Xmas - Schöne Bescherung“ nach Nümbrecht gefolgt und feierten gemeinsam einen Vor-Weihnachtsabend der etwas anderen Art. Wenn zwei solchermaßen bekannte, oberbergische Stimmungsbands drei Tage vor Heiligabend auf der Bühne stehen, verspricht das den Zuschauern ein hochkarätiges Musikvergnügen aus Spaß und Stimmung. Vorweggesagt, diese Erwartungshaltung wurde nicht enttäuscht.
["lossjonn" und Stefan Günther präsentierten "In unserem Veedel" gemeinsam.]
Stefan Günther, Sänger von CH22 und Mitveranstalter, begrüßte die Jungs von „lossjonn“ als „Very Special Guest“ und Freunde, mit denen sie bereits öfters gemeinsam auf der Bühne gestanden hätten. Die Band, bestehend aus Sänger Markus Remmel, Gitarrist Christoph Rüssmann und Schlagzeuger Stefan Frösler, hatte gleich zwei schwierige Aufgaben: Die des Warm-Uppers und die, den Spagat zwischen kölschen Karnevalssongs und Weihnachtsliedern zu schaffen. Schwer, aber nicht unlösbar, dass stellte das Trio aus Engelskirchen an diesem Abend unter Beweis.
Karnevalslieder wie „Stääne“, „Su lang beim Lommi die Leechter noch brenne“ und Weihnachtslieder wie „Jingle Bells“ performten sie abwechselnd und zur großen Freude des textsicher mitsingenden Publikums. Besonderes Highlight war die „Neuerzählung“ der Weihnachtsgeschichte. Unterlegt mit der Musik von „House of the rising Sun“ erzählten sie „Da steht 'ne Stall in Kölle am Rhing“. Eindrucksvoll und von den Zuschauern mit viel Applaus belohnt auch ihre kölsche Version von Leonard Cohens „Hallelujah“. Es versteht sich fast von selbst, dass „lossjonn“ erst nach zwei Zugaben die Bühne verlassen und für CH22 freimachen konnten. Dabei sorgte insbesondere das von Stefan Günther und Markus Remmel gemeinsam vorgetragene „In unserem Veedel“ für einen Gänsehautmoment und besinnliches Mitsingen bei den Zuschauern.
Mit CH22 folgte dann die Hauptband des Abends. Im 26. Jahr des Bestehens haben die Musiker noch immer Spielfreude und Spaß daran, mit dem Publikum zu feiern. Egal ob Bassist Alexander Althoff vor der Bühne im Publikum spielte oder Stefan Günther das Publikum zum Mittanzen motivierte, der charismatischen Performance konnte sich niemand entziehen und der Funke zum gemeinsamen Feiern sprang von Beginn an über.
Die Songs der Beatles, ABBA, Simple Minds, Münchner Freiheit, Falco, der Ärzte und vielen anderen, somit alles, was in der Pop- und Rockgeschichte Rang und Namen hat, befanden sich im Gepäck von CH22. Mit beispielsweise „Stern über Bethlehem“ oder „Run Rudolph run“ fand sich auch immer wieder das eine oder andere Weihnachtslied im bunten Mix ein. Gemeinsame Auftritte von Remmel und CH22 erzeugten eine großfamiliäre Atmosphäre bei allen Beteiligten, die den Abend einzigartig machte.
Dass die Papiermühle nicht ausverkauft war, hatte sogar erhebliche Vorteile: Jeder Zuschauer konnte seinem Tanz- und Bewegungsdrang ohne Einschränkungen nachgehen, was beim „Time Warp“ aus der Rocky Horror Picture Show, aber auch anderen Liedern zum Headbangen sehr nützlich war. Denn Mitsingen und Tanzen waren absolut angesagt.
Mit dem Jahresabschlusskonzert hat CH22 erneut bewiesen, warum sie in der ersten Liga oberbergischer Bands beheimatet sind. Und mit „lossjonn“ haben sie musikalisch und menschlich Freunde gefunden, mit denen sie sicherlich noch öfters gemeinsam die Bühne rocken werden.
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