NüMBRECHT

Lockere Geburtstagsfete im Schatten des Schlosses

us; 27.05.2024, 13:11 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- Miriam Rouenhoff (v.re.) und Steffen Müller entwickelten im Gespräch mit Mike Altwicker Perspektiven für die Zukunftsertüchtigung von Museum und Schloss.
NüMBRECHT

Lockere Geburtstagsfete im Schatten des Schlosses

us; 27.05.2024, 13:11 Uhr
Nümbrecht - Zur Feier seines 50-jährigen Bestehens hatte der Förderverein Schloss Homburg gestern Mitglieder und Freunde zu einem geselligen Beisammensein in den Barockgarten geladen.

Von Ute Sommer

 

Am 4. März 1974 von elf Gründungsmitgliedern mit dem Ziel aus der Taufe gehoben, zeitgemäße Museums- und Kulturprojekte durchzuführen, Exponate zur Erweiterung der Sammlung zu erwerben, die Jugend- und Erwachsenenbildung zu beleben sowie kulturhistorische und künstlerische Ausstellungen zu unterstützen, feiert der Förderverein Schloss Homburg in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Gestern nun hieß dessen Vorsitzender Bernd Hombach rund 80 „mutige Gäste“ willkommen, die trotz der unsicheren Wetterlage am kleinen Empfang im mediterranen Ambiente des Barockgartens teilnahmen.

 

[Als Vorsitzender des Fördervereins Schloss Homburg hatte Bernd Hombach Mitglieder und Freunde zum geselligen Austausch in der mediterranen Atmosphäre des Schlossgartens geladen.]

 

Mit als Ehrengäste dabei waren Felix Ammann, Kulturdezernent des Oberbergischen Kreises, Ursula Mahler, stellvertretende Leiterin des Kulturausschusses, Dr. Dieter Fuchs (ehemaliger Vorsitzender des Fördervereins) und Dr. Gudrun Sievers-Flägel (ehemalige Museumsleiterin). Den musikalischen Rahmen mit Jazz-, Funk- und Eigenkompositionen gestaltete das Quartett „Odd & Even“ rund um Bandleader Matthias Bauer. „Heute sollen die Feier als solches, die Musik und die Gespräche im Mittelpunkt stehen“ erklärte Bernd Hombach, um gleichzeitig zum eigentlichen Festakt am 21. September in die Neue Orangerie einzuladen.

 

Nach Fingerfood und lockeren Tischplaudereien ergriff Moderator Mike Altwicker in der ihm eigenen, nonchalanten Weise das Wort. „Wissen Sie eigentlich, dass es in Deutschland rund 25.000 Schlösser und Herrenhäuser gibt und dass unser Schloss Homburg sicher das Schönste unter ihnen ist?“. Mit Hinweis auf die urkundliche Ersterwähnung des Kastells im Jahr 1276, verschiedene Besitzer- und Nutzungswechsel im Laufe der verflossenen Jahrhunderte, eröffnete er die erste von zwei Interview-Runde mit Akteuren, die maßgeblich zu Werden und Wachsen von Schlossmuseum und Förderverein in den letzten 50 Jahren beigetragen haben.

 

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Als größte Herausforderung für die Zukunft bezeichnete Kulturamtsleiter Steffen Müller, die Anpassung des historischen Schlosses als bisher analogen Ort des Austauschs an die technologische Entwicklung und Digitalisierung des KI-Zeitalters. Die leitende Museumspädagogin Miriam Rouenhoff gestattete begeisternde Einblicke in den Kulturbetrieb mit Jugendlichen und Kindern. Überein stimmten die beiden „Schloss-Bewohner“ Müller und Rouenhoff in dem Wunsch, mit erweitertem Angebot in der Museumswerkstatt Nachwuchs für den Erhalt des Schlosses und den Förderverein zu requirieren.

 

Fördervereins-Gründungsmitglied Hendrina Krawinkel bekannte den „großen Spaß“, mit dem sie seit ihrem Umzug von Köln aufs Land seinerzeit das Kulturgeschehen auf Schloss Homburg verfolgt habe. „Es war ein wichtiges Geschehen in meinem Leben, als man mich 1974 bat, den stellvertretenden Vorsitz im neuen Förderverein zu übernehmen“. Absolutes Highlight im Laufe ihrer Ehrenamtstätigkeit war zum einen die Werkschau des aus Gummersbach stammenden Künstlers Bruno Goller sowie die Ausstellung des Malers Alexander Koester, der unter dem Namen „Enten-Koester“ mittlerweile zu Weltruhm gelangte.

 

Als Anregung für den Förderverein schlug die „Frau der ersten Stunde“ vor, das Schloss als Ausstellungsort für oberbergische Künstler zu etablieren. Kurz bevor tatsächlich die ersten Regentropfen fielen, resümierte Prof. Wolfgang Hasberg, der Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins: „Tradition bedeutet nicht allein zu konservieren, sondern auch weiterzuentwickeln.“

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