Oberberg - Im Rahmen der „F.A.Z Konferenz Perspektiven #9 - Nachhaltige Transformation als Schlüssel zum Erfolg“ hatte die Sparkasse Gummersbach gestern ihre Firmenkunden ins Nümbrechter Parkhotel geladen.

Wurde das Thema Nachhaltigkeit in der Vergangenheit gesellschaftlich eher als randständige Konnotation wahrgenommen, ist die Integration ökologischer, sozialer und ökonomischer Handlungsfelder in unternehmerische Geschäftsstrategien mittlerweile in deren Mittelpunkt gerückt. Beim gestrigen Unternehmerforum „F.A.Z Konferenz Perspektiven #9“ präsentierten Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft praxisorientierte Lösungsansätze, zeigten wie konsequente Nachhaltigkeitstransformation die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Firmen stärkt und positiven Mehrwert für alle Marktteilnehmer schafft.

[Mit Hinweis auf multiple globale Herausforderungen drang Frank Grebe zum raschen Nachhaltigkeitswandel.]

In seiner Begrüßung umriss der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Gummersbach, Frank Grebe, schlaglichtartig die gewaltigen Herausforderungen, mit denen sich Unternehmensführungen in den letzten 25 Jahren konfrontiert sehen. Wie ein Menetekel begleiteten die Globalisierung, 9/11, die Finanzmarkt-Instabilität, den Klimawandel, globale Gesundheitsrisiken, Flucht, Migration, Armut und geopolitische Spannungen sämtliche strategische Entscheidungen, weshalb nachhaltige Transformation essenziell für langfristige Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit sei.

Als Beispiel dafür, wie herausfordernde Bedingungen als Chance für den Wandel genutzt werden könnten, führte Kreisdirektor Klaus Grootens die Kommune Nümbrecht an, die trotz schwieriger Haushaltslage mit Bundesfördermitteln den Breitbandausbau in der Gemeinde vorangetrieben und digitalen Fortschritt ermöglicht habe. „Den Markenkern Oberbergs stellen die familiengeführten Unternehmen dar, die sich, global agierend, der Region und ihren Menschen verpflichtet fühlen“, unterstrich Grootens.

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Die TH Köln, mit dem Gummersbacher Campus für Ingenieurswissenschaften und Informatik, in Zusammenarbeit mit weiteren Netzwerken aus Forschung und Lehre böten enormes Potential, vor dessen Hintergrund nachhaltiger Strukturwandel gelingen könne. In einem Impulsreferat beleuchtete Markus Kühlert, Co-Leiter des Forschungsbereichs Produkt -und Konsumsysteme des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, warum Nachhaltigkeit gerade für mittelständischen Unternehmen wichtig ist und identifizierte Treiber und Hemmnisse der Transformation. Die aktuelle Stoffstromanalyse demonstriere eindrücklich, dass sich Deutschland immer noch in einer Durchlaufwirtschaft statt in einer Kreislaufwirtschaft bewege.

[Gespannt folgten die Teilnehmenden des Sparkassen-Unternehmer-Forums den Beiträgen der Fachleute.] 

Für das „Kompetenzzentrum der Sparkassen für Nachhaltigkeit, ProEco Rheinland“ informierte Geschäftsführer Felix Hagen über den Mehrwert des nachhaltigen Wirtschaftens, der sich für Unternehmen nicht allein durch Kostenreduktion und Wettbewerbsvorteile äußere, sondern sich gleichzeitig in Mitarbeiter-Bindung, Finanzierungsvorteilen und Reputationsgewinn spiegele. Er verwies auf die Inhalte des ganzheitlichen ZNU-Standards, mit denen nachhaltiger Wandel darüber hinaus in Lieferketten, Regierungspolitik, Gesellschaft, Kunden und Kapitalmarkt vorangetrieben wird.

In der abschließenden Podiumsdiskussion, geleitet von Anne Kokenbrink aus dem Wirtschaftsressort der F.A.Z, gestatteten mit Sven Gebhard, geschäftsführender Gesellschafter von GC-Heat, Felix Hagen, Jens Timmerbeil, CSR-Manager Ralf Bohle (Schwalbe) und Prof. Dr. Christian Wolf (TH Köln, Campus GM) Experten aus Praxis und Wissenschaft Einblicke aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf das komplexe Thema Nachhaltigkeit. Als Wunsch an die Politik formulierten alle Beteiligten „mehr Motivation als Regulatorik“. „Wir sollten mit der nachhaltigen Transformation beginnen, solange unsere Erde noch besteht, bevor sie zum Tatort wird“, lautete das Schlusswort von Frank Grebe, bevor die Teilnehmenden in den Gedankenaustauch traten.