Nümbrecht – „Von Nümbrechtern für Nümbrechter“ lautete das Motto bei der zehnten Auflage der Veranstaltung im Ortszentrum - Bilderbuchwetter und ein vielvältiges Angebot lockten viele Gäste an.

Von Astrid Deckers

Mehr als 5.000 Besucher schlängelten sich am Sonntag durch die Fußgängerzone im Zentrum von Nümbrecht. Ein bilderbuchmäßiger Altweibersommertag, eine Vielzahl an Verkaufs- und Informationsständen, kulinarische Genussangebote, geöffnete Geschäfte und zahlreiche Aktionen sorgten für eine harmonische Atmosphäre, die zum Verweilen einlud.

[Die Alpakas waren ein Hingucker für Groß und Klein.]

Von „A“ wie Alpakapullover bis „Z“ wie Ziegenmilch-Badessenz, das Erpelsfest präsentierte sich gewohnt vielfältig und innovativ. Lisa Anschütz, Landwirtin aus Windeck, betreibt dort einen 40 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb und schilderte die Probleme beim Anbau nicht industrieller Kartoffeln, was die Artenvielfalt aber auch die erzeugte Menge an „exotischen“ Kartoffelsorten in Deutschland erheblich einschränke. Weltweit gibt es über 2.000 Kartoffelarten, in der Bundesrepublik sind derzeit nur knapp 200 vom Bundessortenamt zugelassen. Kleinere, landwirtschaftliche Betriebe hätten hierdurch einen gesetzlich stark eingeschränkten Spielraum, der ihrer Meinung nach sehr von den Interessen der Lebensmittelindustrie beeinflusst sei.

Am Stand von Sigrid Fröhling von der Bergischen Gartenarche gab es Exponate alter Apfelsorten aus dem bergischen Land zu bewundern. Äpfel wie die Winter Blutbirne, die Bergische Schafsnase oder der weiße Winterglockenapfel lösten bei so manchem Interessenten Erstaunen aus. Mit zwei seiner 203 Alpakas war Alfred Spindler vom Alpaka-Zuchthof Oberberg zum Fest gekommen. Besonders die kontinuierliche Unterhaltung von „Archie“ und „Tabasco“ mittels ungewohnter Töne und Laute für den Nicht-Alpakakenner, amüsierte die Kinder und ihre Eltern.

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Die Volksbank Oberberg hatte einen Vintage-Bulli organisiert, in dem sich jeder kostenfrei kostümieren und fotografieren konnte. Wer noch nicht wusste, was ein Marmeladentrichter ist und wozu man einen solchen benötigt, konnte diese Wissenslücke am Stand der Töpferei Distelkamp schließen. Überhaupt gehörten auch die kreativen Stände zum prägenden Bild an diesem Tag. Bereits zum achten Mal dabei war mit Arnd Schmidt ein Kettensägenkünstler, der aus Holzstämmen Tiere „zaubert“. Auf die Frage, was zuerst da sei, die Idee oder der Stamm, entgegnete er schelmisch: „Das ist egal, man muss nur am Stamm alles entfernen, was zum Beispiel nicht zur Eule gehört.“

Neben dem Kinderschminken der Sparkasse erfreute sich auch das Kürbisvasen herstellen für Kinder als Besuchermagnet. Am Blumenladen „Ninas Bukett“ durften sich die Kinder einen Kürbis aussuchen und nach Herzenslust mit allerlei Herbstblumen und Herbstfrüchten gestalten. Daniel (5 Jahre) und seine siebenjährige Schwester Hannah fanden das „cool. Gesichter schnitzen können wir nicht gut, das hier schon.“

Ein weiteres Highlight für die ganze Familie hatten die Mitglieder des DLRG-Ortsverbands Nümbrecht mitgebracht. Bereits am frühen Nachmittag konnte der stellvertretende Schatzmeister Marc-Oliver Schröder den (Aus-)Verkauf von 1.440 Losen für das Gummientenrennen am Abend verkünden. Ob es nun die 100 Gewinne, unter anderem eine Heißluftballonfahrt als erster und eine Übernachtung im Parkhotel mit Frühstück als zweiter Platz, waren oder auch die Faszination den Gummientenrennens auf dem „Gondelteich“ an sich, entzog sich seiner Kenntnis. Der Reinerlös der Aktion fließe ausschließlich in die DLRG-Arbeit in Nümbrecht. Dank der großzügigen Spenden der ortsansässigen Institutionen und Händler seien für die DLRG im Vorfeld keine Kosten entstanden.

[Kulinarische Genüsse in allen Variationen gehörten ebenfalls zum Angebot.]

Auch für das leibliche Wohl der Gäste war umfangreich und vielfältig gesorgt. Neben Kartoffelprodukten wie Reibeplätzchen, Pommes Frites, Kartoffelsuppe, Kartoffelbrot und Pfannendrillingen konnte sich der hungrige Erpelsfest-Besucher auch mit Waffeln, Bratwurst oder Kuchen stärken.  Zur musikalischen Untermalung trat der neu gegründete Phönix-Chor auf und unterhielt die Besucher mit seinen Shantys und Chorälen, im Wechsel mit Liedern aus dem deutsch- und englischsprachigen Pop- und Rockmusikbereich. Am Nachmittag begleiteten dann die eingängigen Rhythmen der „Groovenus Soulband“ die Spaziergänger beim Bummel durch die Innenstadt.

Sigrid Fröhling und Nicola Stolle (Buchhandlung Lesezeichen) vom Vorstand der Nümbrechter Aktionsgemeinschaft, hatten diesen Tag seit knapp einem halben Jahr mit viel Herzblut geplant und. Ihr besonderer Dank galt den Gemeindewerken Nümbrecht, die durch ihre Unterstützung die musikalischen Beiträge ermöglicht hätten. Das Hauptmotto des Tages sei „Von Nümbrechtern für Nümbrechter“ gewesen und die überwältigende Resonanz habe sie darin bestätigt, auch künftige Erpelsfeste unter diesem Kernaspekt zu organisieren.