OBERBERGISCHER KREIS
„Zu kalt“ gibt es nicht
Oberberg – Mit einem Bad in der Bruchertalsperre starteten die „Oberberger Zitteraale“ in die Eisschwimmsaison.
Von Astrid Deckers
Unter den Augen zahlreicher Familienmitglieder, aber auch staunender Spaziergänger fanden sich 30 Wagemutige am DLRG-Haus in Marienheide ein, um gemeinsam ein Bad in der 11,8 Grad kalten Bruchertalsperre zu nehmen. Bei wunderschönem Herbstwetter mit strahlendem Sonnenschein, zeigten sich viele Besucher überrascht, als sich die „Zitteraale“ in Bikinis, Badeanzügen oder Schwimmhose ins kühle Nass begaben.
Anita Horn hatte die Gruppe vor knapp drei Jahren gegründet, nachdem coronabedingt alle Schwimmbäder geschlossen hatten, sie jedoch auch weiterhin schwimmen gehen wollte. So ging sie allein zum Neujahrsschwimmen an den Fühlinger See, wo sie drei weitere Schwimmerinnen kennenlernte und daraufhin auch in Oberberg eine Interessengemeinschaft für das Eisbaden gründete. Menschen im Alter von 18 bis weit über 70 Jahren, aus Gummersbach, Engelskirchen und anderen oberbergischen Kommunen teilen diese Leidenschaft für das Outdoor-Schwimmen und schlossen sich der Interessengemeinschaft an.
„Zu kalt“ gäbe es dabei nicht, so Horn. Bei zugefrorenen Oberflächen würden einfach mit der Spitzhacke Löcher ins Eis gehauen und dann halt im Eis gebadet, anstatt geschwommen. Teilnehmerin Bärbel Menn wollte eigentlich schon im vergangenen Jahr mit dem Eisbaden beginnen, wurde jedoch durch eine Hüft-OP nach dem ersten Schnupperschwimmen ausgebremst. Am Sonntag startete sie nun voller Vorfreude mit ihrem neuen Hobby. Gerade für ihre Arthrose sei der Aufenthalt im kalten Wasser sehr förderlich und bereits beim Probieren im Vorjahr habe sie sich danach „unglaublich gut“ gefühlt.
Die drei wichtigsten Regeln für das Eisbaden
1. Langsam ins Wasser gehen, ganz normal weiteratmen und stets in Bewegung bleiben.
2. Jeder bleibt nur so lange im Wasser, wie es ihm gefällt und guttut. Dabei kann es sich um Sekunden, aber auch viele Minuten handeln.
3. Nach dem Schwimmen lautet die Devise: Beherzt herauskommen, trockene Sachen anziehen, etwas Warmes trinken und etwas Zuckerhaltiges essen.
Üblicherweise treffen sich die „Oberberger Zitteraale“ mehrmals wöchentlich am Ründerother „Aggerstrand“, die Bruchertalsperre bildete eine Besonderheit zum Saisonauftakt. Anita Horn am Ende der Auftaktveranstaltung freute sich, so viele vertraute, aber auch einige neu hinzugekommene Gesichter wiederzusehen bzw. kennenzulernen. Interessierte könnten sich mit ihr über den Instagram-Account „Ahornzeit“ in Verbindung setzen und seien stets willkommen. Die Teilnahme an der Interessengruppe sei kostenfrei, zwanglos und ohne Leistungsanspruch.
ARTIKEL TEILEN