OBERBERGISCHER KREIS
Barrierefreier Wohnraum weiterhin im Trend
Oberberg - Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat den Wohnungsmarktbericht 2019 vorgestellt.
Der Wohnungsmarkt in Oberberg ist weiterhin gekennzeichnet durch einen erhöhten Bedarf an altersgerechten Wohnraum, teilt der Kreis mit. Im Wohnungsmarktbericht 2019, den jetzt der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis veröffentlichte (obk.de/Gutachterausschuss), wurden in einer wiederholten Umfrage die Hauptakteure des Immobilienmarktes nach ihrer Meinung gefragt.
Wie bereits 2018 ist „barrierefreies Wohnen auf einer Etage“ nach Einschätzung der Fachleute die wichtigste Wohnform. Es folgen „gehobene Ausstattung“, „betreutes Wohnen im Alter“ und „kostengünstiges Wohnen mit Förderung“.
Aus den statistischen Zahlen lässt sich laut Mitteilung der Bedarf an altersgerechten bzw. barrierefreien Wohnungen ableiten. In Oberberg sind rund 77 000 Personen älter als 60 Jahre. Davon leben etwa 48 000 Menschen in einem Ein- oder Zweifamilienhaushalt. Es gebe wenige Quellen, die aussagen, wie viele Wohnungen bereits barrierefrei sind. Einige Meinungen gehen davon aus, dass zurzeit lediglich zwei bis drei Prozent aller Wohnungen in NRW barrierefrei seien. Geht man davon aus, dass drei Prozent der Wohnungen in Oberberg auch barrierefrei sind, dann steht für zirka 7500 Menschen, das sind 16 Prozent der über 60-Jährigen, eine solche Wohnung auch zur Verfügung. In dieser Rechnung sind Personen, die jünger als 60 Jahre sind und ein Handicap haben, nicht berücksichtigt.
Von den Befragten werden, ähnlich wie im vergangenen Jahr, hohe Baukosten, das Fehlen geeigneter Grundstücke, langsame Genehmigungsverfahren und Modernisierungsstau bei älteren Gebäuden als Haupthindernisse für Wohnungsbauinvestitionen in Oberberg ausgemacht. Die Experten erwarten in den nächsten fünf Jahren in fast allen Teilmärkten einen weiteren Preisanstieg von etwa sechs Prozent. Auch bei den Mieten gehen sie von einer Steigerung von durchschnittlich sechs Prozent aus.
76 Prozent der Makler stuft den Stellenwert von Wohnimmobilien zur Alterssicherung heute und auch zukünftig als hoch ein. 71 Prozent sind der Meinung, dass die Immobilien nur für einen Lebensabschnitt zur Eigennutzung erworben werden. Rund die Hälfte vertreten die Ansicht, dass die Wohnimmobilie auch als Renditeobjekt in Oberberg eine Bedeutung hat.
Das größte Risiko der Wohnungsmarktentwicklung wird in den weiter steigenden Bau- und Betriebskosten und im Angebotsrückgang an preisgünstigen Mietwohnungen gesehen. 89 Prozent der Makler äußerten sich dementsprechend. Auch der Rückgang an preisgünstigen Mietwohnungen und hohe Grundstückspreise werden als Probleme angesehen.
Das Thema Mieten wird ebenfalls umfassend dargestellt. Neben der Mietenentwicklung über einen langen Zeitraum wird auch der 2019 zum zweiten Mal angebotene Online-Mietspiegel vorgestellt (obk.de/omix).
Der Wohnungsmarktbericht stellt auf über 120 Seiten Zahlen, Daten und Fakten verschiedenster Behörden und Stellen zusammen, die Einwirkungen auf den Wohnungsmarkt haben. 125 000 Wohnungen stehen der Oberbergischen Bevölkerung derzeit zur Verfügung oder anders ausgedrückt, in einer Wohnung leben durchschnittlich 2,2 Menschen. 73 Prozent aller Wohnungen sind vor 1987 gebaut.
Die Leerstandsquote bei Wohnungen liegt im Kreisgebiet nach der Auswertung des Zensus 2011 zwischen drei und sieben Prozent. Diese Zahlen decken sich weitestgehend mit aktuellen Angaben von einigen Energieversorgern.
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