OBERBERGISCHER KREIS

Beschaffung von Wohnraum bleibt große Herausforderung

Red; 21.04.2022, 17:30 Uhr
WERBUNG
Archivbild: Lars Weber.
OBERBERGISCHER KREIS

Beschaffung von Wohnraum bleibt große Herausforderung

  • 0
Red; 21.04.2022, 17:30 Uhr
Oberberg - Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven veröffentlichen Jahresbericht.

Im Jahr 2021 haben die Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven 1.340 Beratungs- und Betreuungsverläufe verzeichnet. Dies geht aus dem Jahresbericht vor. 67 Prozent der betreuten Hilfesuchenden waren bei der Aufnahme in die Beratung akut beziehungsweise unmittelbar von Wohnungslosigkeit betroffen, 25 Prozent lebten in verdeckter Wohnungslosigkeit bei Freunden oder Familie. Acht Prozent waren unter 21 Jahren und der Anteil der über 60-Jährigen lag bei zwölf Prozent. Laut der Organisation wurde ein Anstieg von Menschen in den Notunterkünften und auch auf der Straße beobachtet.

 

46 Prozent lebten vor der Kontaktaufnahme noch in der eigenen Wohnung, was insbesondere durch die Arbeit der Prävention und des Ambulant Betreuten Wohnens gesichert werden konnte. Die Verweildauer in der stationären Hilfe blieb sehr hoch, da Bewohner, bei denen ein Auszug anstand, keine adäquate Wohnung finden konnten. Dadurch wurden wiederum Plätze für Neuaufnahmen blockiert. „Dies ist vor allem eine Folge des extrem knappen Angebots auf dem Wohnungsmarkt für Personen mit Zugangshemmnissen. Die Probleme bei der Vermittlung in Wohnungen haben sich in 2021 zugespitzt; der Angebotsrückgang an preisgünstigen Mietwohnungen im Oberberg hält an“, hieß es in einer Mitteilung.

 

Seit 2019 läuft das Projekt für so genannte Systemsprenger, im vergangenen Jahr wurde es als Regelangebot anerkannt und etabliert. Unterstützt und betreut werden Menschen mit dem größten Hilfebedarf (meist wohnungslos, suchtkrank, psychisch krank, sozial isoliert, verelendet), die in der Regel Hilfen ablehnen oder aus dem Hilfesystem herausgefallen sind, durch herausforderndes Verhalten auffallen und immer wieder das psychosoziale und behördliche Netzwerk beschäftigen.

 

Fest eingeplant wurde ab Anfang 2022 eine frauenspezifische Sprechzeit in der Fachberatung Gummersbach, um hilfesuchenden Frauen in einem geschützten Rahmen eine vertrauliche Beratung zur Wohn- und Existenzsicherung anzubieten.

 

Die Zahl der Hilfesuchenden im Jahr 2021 ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, da aufgrund der anhaltenden Pandemie weniger Menschen die bestehenden Beratungsangebote in Anspruch genommen haben. Coronabedingte Einschränkungen bei Tafeln, Kleiderkammern oder Behörden wurden von den Wohnhilfen so weit wie möglich durch individuelle, organisatorische und digitale Anpassungen und Ideen aufgefangen. Durch umfangreiche Zuwendungen und Spenden konnten Hilfesuchende mit Masken, Hygieneartikeln und Einkaufsgutscheinen versorgt werden.

 

Das Projekt „Digitalisierung“ wurde weitergeführt und ausgebaut mit dem Ziel, von Wohnungslosigkeit bedrohten und betroffenen Menschen Teilhabe und Selbstständigkeit zu ermöglichen. Auch die Angebote der Wohnhilfen selbst wurden weiter digitalisiert.  Somit konnte den Hilfesuchenden auch im Jahr 2021 der Zugang zu teilweise geschlossenen Behörden sowie zur digitalen Wohnungssuche ermöglicht werden. Das Projekt kann dank einer fünfstelligen Fördersumme der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW durchgeführt werden.

 

 

Weitere Informationen zu den Wohnhilfen Oberberg sind hier zu finden.

WERBUNG

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG