OBERBERGISCHER KREIS
Corona-Liveticker II: Inzwischen 14 Infizierte im Kreis
Oberberg - Alle Veranstaltungen in der SCHWALBE Arena verschoben - Keine minderjährigen Besucher mehr im Krankenhaus Wipperfürth - Sportverbände reagieren (AKTUALISIERT).
Zahl der Infizierten steigt auf 14 (Donnerstag 20:40 Uhr)
Seit heute gibt es drei neue bestätigte SARS-CoV2-Fälle im Oberbergischen Kreis. Die Menschen befinden sich in angeordneter häuslicher Quarantäne. Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises ermittelt die Kontaktpersonen und wird sie über die notwendigen Maßnahmen informieren. Insgesamt gibt es im Oberbergischen Kreis derzeit 14 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus.
Weitere Informationen: obk.de/coronavirus
Stadt Hückeswagen sagt viele Veranstaltungen im März und April ab (Donnerstag, 15:55 Uhr)
Aus Gründen des Infektionsschutzes vor dem Coronavirus 2019-nCoV werden deutschlandweit viele Großveranstaltungen über 1.000 Teilnehmern abgesagt. Aber auch bei geringeren Teilnehmerzahlen gilt die Empfehlung, die Notwendigkeit von öffentlichen Veranstaltungen zu überprüfen und gegebenenfalls abzusagen. Die Schloss-Stadt Hückeswagen hat daher die geplanten eigenen und fremden Veranstaltungen der kommenden Wochen überprüft und entschlossen, einige Veranstaltungen bis Ende April abzusagen. Bürgermeister Persian sei sich laut Mitteilung darüber im Klaren, dass jede einzelne Absage einer Veranstaltung für die Besucher, aber insbesondere auch für die Organisatoren eine Belastung darstellt: „In viele Veranstaltungen ist viel Arbeit und Geld gesteckt worden. Und natürlich gehen wir alle mal gerne zu einem schönen Fest oder auf einen Markt. Aber in der derzeitigen Situation muss man leider auf ein paar dieser Dinge verzichten und den Gesundheitsschutz gerade der älteren und kranken Menschen in den Vordergrund stellen." Eine Übersicht über abgesagte Veranstaltungen gibt es hier.
Seniorenheime wappnen sich für den Ernstfall (Donnerstag, 14:45 Uhr)
Besonders ältere Menschen sind von einer Infektion mit dem Coronavirus bedroht. Deshalb haben Seniorenheime in der Region die ohnehin geltenden Standards in Sachen Hygiene noch einmal verschärft. Die Caritas, Träger eines Seniorenzentrums in Gummersbach und in Marienheide, biete inzwischen noch mehr Möglichkeiten an, um sich zu desinfizieren, wie Wilbert Paffrath mitteilt. Dem Pflegepersonal wurde zudem noch einmal Verhaltensregeln mit auf den Weg gegeben. Besuche seien zum jetzigen Zeitpunkt noch ohne Probleme möglich. Wenn jemand aber krank ist, sollte der Besuch vorher telefonisch abgeklärt werden. Was aber, wenn beim Personal ein Verdachtsfall oder eine Infektion vorliegt? Ein Mitarbeiter, dessen Ehepartner sich im Ausland aufhielt, blieb vorsorglich zu Hause. „Wenn sich das Virus aber weiter ausbreitet, hätten Seniorenzentren ein Problem“, sagt Paffrath. Denn das Pflegepersonal ist knapp, Lücken nicht einfach so zu stopfen. „Wir würden versuchen, auch aus anderen Bereichen Mitarbeiter abzuziehen.“
Die AWO Rhein-Oberberg ist Träger von Seniorenheimen in Wiehl und Ründeroth. Die Sicherheitsvorkehrungen, um Mitarbeiter und Bewohner zu schützen, würden dort nach und nach verschärft, sagt Sprecherin Jenny Göx. An Ein- und Ausgängen stehen Desinfektionsmittel, aber auch Mundschutz und Handschuhe bereit. Zudem werden die Angehörigen gebeten, von Besuchen wenn möglich vorerst abzusehen. „Wenn jemand krank ist, wird er nicht reingelassen.“ Diese Maßnahme sei nun nötig. Sollte bekannt werden, dass jemand vom Personal am Virus erkrankt ist oder vermutet wird, dass es so sein könnte, werde die Checkliste des Robert-Koch-Instituts "Monitoring des Management von Ausbrüchen durch respiratorischen Erregern in Pflegeeinrichtungen“ angewendet.
Zudem würde die AWO die betroffene Person auffordern, zuhause zu bleiben sowie das Gesundheitsamt und die Heimaufsicht des OBK informieren. Alle Kontaktpersonen würden aufgelistet und gegebenenfalls weiteres Personal in Quarantäne versetzt. Dann würden Notfalldienstpläne erarbeitet und versucht, "bestmöglich die Versorgung mit reduziertem Personal sicherzustellen".
Sportverbände reagieren (Donnerstag, 13:45 Uhr)
Der Handballkreis Oberberg reagiert auf den Beschluss den Handballverband Mittelrhein und stellt den Spielbetrieb ebenfalls bis zu den Osterferien ein. Die gemeinsamen Nordrheinligen des Handballverbandes Mittelrhein und des Handballverbandes Niederrhein sollen am Wochenende aber stattfinden (siehe Bericht). Der Fußballverband Mittelrhein wird den Spielbetrieb mit Ausnahme des Fußballkreis Heinsberg aufrecht erhalten und weist die Vereine an, sich mit ihren Kommunen abzustimmen (siehe Bericht).
Der Kreis meldet vier neue Infizierte, Weisung für Kommunen (Mittwoch 20:30 Uhr)
Seit heute gibt es vier neue bestätigte SARS-CoV2-Fälle im Oberbergischen Kreis. Die Menschen befinden sich in angeordneter häuslicher Quarantäne, teilt der Kreis mit. Das Gesundheitsamt ermittelt die Kontaktpersonen und wird über die weiteren Maßnahmen informieren. Insgesamt gibt es im Oberbergischen Kreis derzeit elf bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Zwei Betroffene wurden inzwischen nach Ablauf der Frist und zweifach negativem Test aus der Quarantäne entlassen.
Mit einem Erlass an die Unteren Gesundheitsbehörden hat das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gestern den Umgang mit Großveranstaltungen geregelt. Demnach müssen Veranstaltungen mit mehr als 1.000 erwarteten Besuchern in Nordrhein-Westfalen untersagt werden. Für Veranstaltungen mit weniger Gästen soll eine individuelle Einschätzung durch die unteren Gesundheitsbehörden und zuständigen Kommunen getroffen werden.
Landrat Jochen Hagt forderte die Städte und Gemeinden daher bereits gestern auf, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden zu untersagen. Darüber hinaus gibt die Behörde morgen für Veranstaltungen unter 1.000 Besuchern eine Weisung an die Ordnungsbehörden heraus. „Das Verfahren habe ich heute in einer Telefonkonferenz mit den Bürgermeistern abgestimmt“, sagt Landrat Jochen Hagt. Diese Weisung beinhaltet laut Kreis „Kriterien für eine individuelle Risikobewertung“. Demnach sollen Kommunen im Einzelfall über Zu- oder Absage eines Events entscheiden. Der Landrat fügt hinzu: „Grundsätzlich empfiehlt der Oberbergische Kreis, nicht zwingend notwendige öffentliche Veranstaltungen – soweit möglich – abzusagen bzw. zu verschieben.“
Weitere Informationen zum Thema Coronavirus unter obk.de/coronavirus
VfL-Spiel gegen den TV Emsdetten abgesagt (Mittwoch, 17:30 Uhr)
Jetzt ist es endgültig. Die Partie des Zweitligisten aus der Kreisstadt, die am kommenden Sonntag ausgetragen werden sollte, findet nicht statt. Um ein Geisterspiel ohne die Unterstützung der Fans zu verhindern, habe man bereits am Dienstagnachmittag vorsorglich die Verlegung der Partie beantragt, so VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Sowohl die Handball-Bundesliga als auch der TV Emsdetten hätten dem Antrag bereits zugestimmt. Ein fester Nachholtermin stehe derzeit noch aus. Auch für das zweite Heimspiel im Monat März gegen den TSV Bayer Dormagen am Sonntag, 29. März, habe der VfL vorsorglich eine Verlegung beantragt. Eine Entscheidung darüber soll in der kommenden Woche erfolgen. Alle bereits erworbenen Tickets für das Spiel gegen den TV Emsdetten sowie alle weiteren noch ausstehenden Heimspiele des VfL Gummersbach behalten vorerst ihre Gültigkeit. Der laufende Ticketverkauf wird jedoch zunächst eingestellt.
Am kommenden Montag findet eine außerordentliche Ligaversammlung statt, in der über den weiteren Umgang mit den verbleibenden Spieltagen der 2. Bundesliga entschieden wird. Das vorrangige Ziel bleibt laut Handball-Bundesliga „alle Entscheidungen bezüglich Auf- und Abstieg bis zum Saisonende unter gleichen Voraussetzungen für alle Zweitligisten im sportlichen Wettbewerb zu ermitteln“.
„Wir stehen jetzt alle vor der schweren Aufgabe die richtige Mischung zwischen wirtschaftlichen Entscheidungen und Maßnahmen im Sinne der Vernunft zu treffen“, äußert sich VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. „Natürlich haben wir alle den Wunsch, weiter Handball zu spielen und das am besten mit unseren Fans und Partnern. Am Ende steht aber die Gesundheit der Bevölkerung im Vordergrund und da gilt es die richtigen Schlüsse zu ziehen.“
Bürgerfest der Polizei (Mittwoch, 17:20 Uhr)
Aufgrund der aktuellen Situation wird das traditionelle Bürgerfest der Gewerkschaft der Polizei am 28. März in Gummersbach abgesagt. Es sei jedoch gelungen, einen Ausweichtermin zu finden, so der Veranstalter. Das Fest wird demnach am 23.10. um 20 Uhr an gleicher Stätte, mit gleichem Programm (Radspitz und Hey Kölle) und zum gleichen Preis nachgeholt. Die bereits erworbenen Karten können im Dienstgebäude, Hubert-Sülzer-Str. 2, Personalratsbüro, zurückgeben werden. Sie gelten auch für die Veranstaltung im Herbst.
Der Kreis hat Pläne in der Tasche, falls es interne Coronafälle gibt (Mittwoch, 16:10 Uhr)
Wie Kreissprecher Phillipp Ising auf OA-Nachfrage mitteilt, hat man auch beim Kreis Notfallpläne in der Tasche, sollte es zu einer Corona-Erkrankung eines Mitarbeiters kommen. „Wir möchten aktuell aber keine unnötige Unruhe verbreiten“, sagt Ising. Sollte es zur Infektion eines Kreisbeschäftigten kommen, würden die entsprechenden Notfallpläne rechtzeitig bekanntgegeben. Bereits jetzt - so Ising - würden Mitarbeiter behördenintern in anderen Abteilungen eingesetzt, um die Aufgaben (OA berichtete über das Bürgertelefon) zu bewältigen. Eine Amtshilfe aus anderen Kreisen, sollte es zum Coronafall kommen, schließt der Kreissprecher aber aus, denn jeder Kreis sei derzeit außerordentlich belastet.
Rathausbesuche in Lindlar vermeiden (Mittwoch, 15 Uhr)
Um der Verbreitung des Corona-Virus vorzubeugen, ruft die Gemeinde Lindlar dazu auf, Behördengänge und den Besuch von öffentlichen Einrichtungen bis auf weiteres auf das notwendigste Maß zu beschränken. Wer ein Anliegen oder Fragen an die Gemeindeverwaltung hat, sollte dies möglichst telefonisch oder per E-Mail erledigen oder auch die bereits bestehenden online-Dienstleistungen für Bürger - zum Beispiel des Einwohnermeldeamts, des Abfallbereichs, des Standesamts und weiterer Dienststellen – nutzen. Alle Angebote finden sich im Internet unter lindlar.de/online-buergerservice.
Kontakt zum Rathaus
Email: info@lindlar.de
Krankenhaus Gummersbach (Stand Mittwoch, 14:15 Uhr)
Im Krankenhaus hat man alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die möglich erscheinen. Im Eingangsbereich weisen große Hinweistafeln darauf hin, dass die Desinfektion der Hände obligatorisch sein sollte. Nach Beobachtungen von Oberberg-Aktuell nutzt dies aber nuretwa jeder zweite Besucher. „Damit haben wir die Quote aber schon erheblich nach oben bringen können“, ist Sascha Klein, Geschäftsführer des Klinikums Oberberg mit diesem Ergebnis nicht unzufrieden. Alle diejenigen, die sich grippekrank fühlen, werden aufgefordert, das Krankenhaus nicht ohne Weiteres zu betreten. Sie sollen sich von außerhalb telefonisch anmelden, nehmen dann die Treppe im Außenbereich und werden anschließend in einen abgetrennten Bereich gebracht, der freilich medizinisch voll ausgestattet ist.
Im dortigen Wartezimmer ist ein vorgeschriebener Abstand von mindestens einem Meter gewährleistet. Die Patienten müssen dort einen Anamnesebogen ausfüllen und Fragen beantworten – etwa, ob sie vor Kurzem in einem Risikogebiet waren, oder ob sie möglicherweise Kontakt zu Menschen mit Corona-Verdacht hatten. Erst wenn Ärzte und Pflegekräfte mit entsprechender Schutzkleidung ausgestattet sind, werden die Patienten in das Behandlungszimmer gebeten. Sollte der Verdacht auf eine Corona-Erkrankung bestehen, wird ein entsprechender Abstrich genommen. „Wir sind da sehr genau und vorsichtig“, so Anja Klaas, Teamleiterin Hygiene im Krankenhaus. Die Proben kommen in eine eisgekühlte Box, die Schutzkleidung wird sofort entsorgt, der Patient bis zum Eintreffen des Laborbefunds in häusliche Quarantäne geschickt und das Gesundheitsamt informiert. Etwa 24 Stunden dauert es, bis eine Probe analysiert wurde.
Patienten, denen es aufgrund ihrer Allgemeinsituation schlecht geht, die liegend am Krankenhaus eintreffen und bei denen ein Corona-Verdacht besteht, werden mit einem Aufzug, der weder von anderen Patienten noch Besuchern genutzt werden kann, unmittelbar auf die Infektions-Station gebracht. Der Test wird dann dort durchgeführt.
Unklar ist bislang, was geschieht, sollte sich ein Krankenhaus-Mitarbeiter mit dem Coronavirus anstecken. „Wir können natürlich nur solange die Patienten angemessen versorgen, solange die Mitarbeiter gesund sind“, sagt-Klinikum-Sprecherin Anja Dohrmann. Das Personal schütze sich entsprechend am Arbeitsplatz. Sollte der Fall X eintreten, ist das Gesundheitsamt gefragt, das dann über das weitere Vorgehen entscheiden muss.
Helios-Klinik Wipperfürth (Stand Mittwoch, 14:15 Uhr)
Die Helios Klinik Wipperfürth hat aufgrund der weiterhin steigenden Zahl bestätigter SARS-CoV-2-Infektionen im oberbergischen Kreis die Wegeführung für Patienten und Besucher bis auf Weiteres verändert. Auch gilt eine neue Besuchsregelung. Diese Maßnahmen würden präventiv ergriffen, um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu reduzieren und Patienten und Mitarbeiter aktiv vor einer Infektion zu schützen. In der Helios Klinik Wipperfürth gebe es aktuell keine Verdachtsfälle und keine bestätigten Fälle, hieß es.
Alle Patienten (Ambulanzbereich, stationäre Aufnahme, KV-Praxis, Sprechstunden etc.) gelangen bis auf Weiteres über den Nachteingang in das Krankenhaus. Dort wird durch das Ambulanzpersonal eine entsprechende Einschätzung mittels speziellem Fragebogen vorgenommen, um mögliche Patienten mit Infektionssymptomen entsprechend der aktuell geltenden Hygiene- und Verhaltensmaßregeln zu behandeln. Für Patienten mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion stehen abgetrennte Untersuchungsräume zur Verfügung.
Besucher von Patienten gelangen weiterhin über den Haupteingang in die Klinik. Die Klinik bittet jedoch aktuell darum, die Besuche von Patienten auf das Nötigste zu reduzieren. Hierzu gelten die folgenden Regelungen:
• Minderjährigen ist der Besuch von Patienten, die sich in stationärer Behandlung befinden, aktuell untersagt.
• Für alle anderen Personen, die zu Besuch kommen, gilt die 1-1-1-Regel: Jeder Patient darf pro Tag von einer Person für eine Stunde besucht werden.
Bei begründeten Ausnahmefällen (etwa schwerstwiegende Erkrankung) kann durch Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Besuchsregelung entsprechend angepasst werden.
Ab sofort ist zudem die Cafeteria für Besucher nicht mehr zugänglich. Diese Maßnahme dient ebenfalls der Prävention. Patienten sowie Mitarbeiter können weiterhin das Angebot der Cafeteria nutzen. Aufgrund der aktuellen Erkenntnisse in Deutschland und aktuell auch in NRW, hat die Helios Klinik Wipperfürth einen Krisenstab gebildet und bewertet die Entwicklungen jeden Tag neu. Es besteht ein regelmäßiger Austausch mit dem Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
Bei leichten Fällen so die Helios-Klinik - sind der Hausarzt und das Gesundheitsamt der beste Ansprechpartner. Diese sollten bei entsprechender Symptomatik – Husten, Fieber, Atemnot, Hals-, Muskel- oder Gliederschmerzen – aber unbedingt vorab telefonisch informiert werden, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Bei schweren Fällen stehe Betroffenen die Notaufnahme natürlich immer zur Verfügung. Zum Schutz von Mitarbeitern, Angehörigen und anderen Patienten solle bei entsprechenden grippeähnlichen Symptomen, wenn möglich, aber auch hier immer der Rettungsdienst oder die Klinik vorab telefonisch über einen möglichen Verdacht informiert werden.
SCHWALBE arena: Comedy-Veranstaltungen verschoben - VfL-Spiel weiter in der Schwebe (Mittwoch, 14:05 Uhr).
Die Comedy-Veranstaltungen in der SCHWALBE arena an diesem Wochenende fallen definitiv aus. Das hat Marc Wahnemühl, Sprecher von Meyer Konzerte, soeben mitgeteilt. "Laut behördlichen Erlass von Dienstagnachmittag dürfen Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern derzeit nicht stattfinden", heißt es in der Mitteilung des Veranstalters. Das beträfe auch drei für diesen März geplante Shows in Gummersbach. Diese werden allerdings nicht abgesagt, sondern verschoben. Die Tickets behalten damit ihre Gültigkeit für den Nachholtermin.
- Atze Schröder, 13.März (Nachholtermin: Freitag, 30.Oktober, 20 Uhr)
- Ralf Schmitz, 14.März (Nachholtermin: Samstag, 16. Mai, 20 Uhr)
- Martin Rütter, 27.März (Nachholtermin: Donnerstag, 11 Juni, 20 Uhr)
Das Zweitliga-Spiel des VfL Gummersbach ist dagegen noch nicht endgültig abgesagt bzw. verlegt. Der Zweitligist wartet - gemäß seiner gestrigen Mitteilung - weiter auf die finale Entscheidung der zuständigen Behörden.
Polizeibehörde wäre auf Corona-Fall vorbereitet (Mittwoch, 13:50 Uhr)
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich heute erstmals öffentlich auf einer Bundespressekonferenz zur Corona-Krise geäußert und dabei betont, dass die ergriffenen Maßnahmen der Politik sich aus den Erkenntnissen der Wissenschaft, namentlich dem renommierten Robert-Koch-Institut, ergeben und es neben dem Schutz der Bevölkerung auch darum gehen müsse, dass der Staatsapparat am Laufen gehalten wird. Dazu zählen laut Merkel die Infrastruktur, die medizinische Versorgung, aber auch die Polizeibehörden.
Doch was passiert eigentlich, wenn bei der oberbergischen Polizei ein Corona-Fall auftreten würde? „Das Verfahren wäre dasselbe, das auch beim normalen Bürger angewandt werden würde“, sagt Polizeisprecher Michael Tietze. Wer im engen Kontakt zum Infizierten stand, würde unter Quarantäne gestellt, „eventuell würde dieser Kreis an Menschen zur Vorsicht sogar ein wenig größer ausfallen.“ Um die öffentliche Sicherheit müsse sich der Bürger aber deshalb keine Sorgen machen: Personalausfälle in gewissen Größen – Tietze spricht von bis zu 50 Prozent, was allerdings bereits einem „Horrorszenario“ entsprechen würde – seien stets zu verkraften. Als Landespolizeibehörde könnten Beamte aus anderen Kreisen angefordert werden und die Aufgaben übernehmen. Diese würde dann nach Wichtigkeit priorisiert und aufrechterhalten.
Das sei allerdings der absolute Notnagel, von dem man derzeit nicht ausgehe. Bereits seit Verbreitung der Schweinegrippe vor einigen Jahren wurden Vorsorgepläne entwickelt, die von den zuständigen Pandemiekoordinatoren in den Behörden umgesetzt werden. Nachdem die Schweinegrippe sich damals nicht so entwickelte wie befürchtet, hat man diese Pläne nun wieder aus den Schubladen geholt und an das Coronavirus angepasst.
„Ziel aller Maßnahmen der Gesundheitsämter ist es, dass der Krankheitsverlauf gleichmäßig ist und keine hohen Spitzen hat“, so Tietze weiter. Die Polizei habe auch vorgesorgt und entsprechende Schutzausstattungen wie Masken bereits vor Ort. Er betont allerdings, dass man den Einsatz derzeit noch nicht für verhältnismäßig erachte. „Alle Planungen gehen natürlich von bestimmten Szenarien aus.“ Allerdings könne man nicht in die Zukunft schauen, wie sich die Corona-Krise letztlich entwickeln werde. Momentan sehe es bei der Polizeibehörde sogar gut aus: Trotz regulärer Grippe-Zeit seien keine erhöhten Ausfälle von Beamten zu verzeichnen. „Die Zahlen liegen noch im normalen Bereich.“
Halle 32: Bisher keine Absagen, kurzfristige Änderungen aber möglich (Mittwoch, 13 Uhr)
Wie Martin Kuchejda, Chef der Halle 32 berichtet finden, Stand 12 Uhr, finden alle kulturellen Veranstaltungen statt. „Das kann sich natürlich stündlich ändern. Sollten sich Vorgaben ändern, reagieren wir sofort“. Die kubanische Nacht am Samstag mit etwa 500 Gästen, soll nach Rücksprache mit dem Veranstalter am heutigen Morgen, wie geplant stattfinden. Viele Stornierungen verzeichnet Kuchejda derzeit bei gebuchten Privatveranstaltungen, wie zum Beispiel Firmenfeiern.
Ein OA-Mitarbeiter berichtet aus Rom (Mittwoch 11:45 Uhr)
Der OA-Mitarbeiter Jan Weber ist heute Morgen auf dem Flughafen Rom-Fiumicino gelandet. Er kehrt von einer Südamerikareise zurück und flog heute Nacht aus dem argentinischen Buenos Aires in die italienische Hauptstadt. Jetzt wartet er auf seinen Anschlussflug nach Frankfurt. Nach der Passkontrolle steuerte er intuitiv auf den Ausgang zu und wurde sogleich von einem Soldaten in Atemschutzmaske abgefangen. „Man fragte mich, wo ich hinwolle“, berichtet Weber per Telefon. Als er das Reiseziel Deutschland angab, sei ihm freundlich der Weg in Richtung Transitzone gezeigt worden. Zwischenzeitlich wurde zudem die Körpertemperatur der Passagiere per Wärmebildkamera gemessen.
[Fotos: Jan Weber --- Nur wenige Menschen befinden sich am Flughafen Fiumicino.]
Diejenigen, die das Flughafengebäude verlassen, werden nach den Beobachtungen des OA-Mitarbeiters mit Atemschutzmasken ausgestattet, diese zu tragen ist außerhalb offensichtlich obligatorisch. Vor rund zwei Wochen hatte Weber auf demselben Flughafen einen Zwischenstopp auf seiner Hinreise eingelegt. „Im Vergleich zu damals ist es hier ziemlich leer“, so sein Eindruck. Auch der Flieger sei nur halb so voll gewesen sein wie noch vor zwei Wochen als es gen Buenos Aires ging. „Ein Steward sagte mir, dass etliche Menschen den Flug aus Angst vor Ansteckung storniert haben“. Auch auf den Anzeigetafeln herrscht gähnende Leere. „Sämtliche Flüge nach Österreich und Großbritannien sind gestrichen, Deutschlandflüge werden aber noch durchgeführt.
An den Essensausgaben der Restaurants sind Linien eingezeichnet, die Menschen müssen Abstand zueinanderhalten. „Ein Ehepaar am Nachbartisch wurde sogar dazu aufgefordert, nicht zu dicht beieinander zu sitzen“, beobachtete der OA Mitarbeiter. Um 15:30 Uhr geht es für den Gummersbacher weiter. „Normalerweise wäre der Start schon um 8:30 gewesen. Ich vermute, die Flüge werden gebündelt“, meint Jan Weber, dass es auch auf seiner Weiterreise viele Stornierungen, bzw. Reiseverbote für Italiener gibt.
Hier geht es zum OA-Liveticker von Montag und Dienstag
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KOMMENTARE
1
Die Bundeskanzlerin teilt mit, das ALLE Veranstaltungen, unabhängig der Größe abgesagt werden sollen. Bin gespannt wie der Oberbergische Kreis dies umsetzt.
Erol von M., 12.03.2020, 21:41 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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