OBERBERGISCHER KREIS
Landrat besucht Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr
Oberberg - Auch an Heiligabend bleibt der Dienst auf den Feuer- und Rettungswachen sowie bei der Polizei ein selbstverständlicher Teil des Alltags - Landrat, Kreisdirektor und Gummersbachs Bürgermeister würdigten diesen besonders.
Von Peter Notbohm
Für die meisten Menschen sind die Weihnachtstage eine ruhige und besinnliche Zeit. Das gilt aber nicht für jeden – davon konnten sich Landrat Jochen Hagt und Kreisdirektor Klaus Grootens beim Besuch der Rettungswachen im Kreisnorden, der Rettungs- und Feuerleitstelle und der Polizeiwache in Gummersbach heute ein Bild machen.
Traditionell besucht der Landrat an Heiligabend die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und der Polizei. Er würdigt damit den Einsatz der Diensthabenden, die an den Weihnachtstagen die Wachen besetzen und für Notfälle bereitstehen. Im Gummersbacher Stadtgebiet schloss sich auch Bürgermeister Frank Helmenstein dem Besuch bei Feuerwehr und Polizei an. Für beide war es der letzte Besuch dieser Art; sie gehen in das letzte Jahr ihrer Amtszeit.
„Der Rettungsdienst, unsere Feuerwehr und auch die Polizei müssen sich nicht verstecken. Wir haben immer Wert darauf gelegt, dass die Sicherheit gewährleistet wird“, betonte Hagt auf der Gummersbacher Feuerwache, seiner vorletzten Station, nachdem er am Vormittag in Engelskirchen gestartet war. Auch Helmenstein betonte, dass die Stadtkasse bei den Themen Schulen, Kindergarten und Feuerwehr selten jeden Euro zweimal umgedreht habe: Zugunsten dieser Themen haben wir auf viele andere Dinge wie die Sanierung des Rathauses verzichtet.“
So steht auch im kommenden Jahr eine nicht eingeplante Ausgabe in Gummersbach an: Nachdem die alte Drehleiter ihren Geist aufgegeben hat, muss eine neue angeschafft werden. Kostenpunkt: rund eine Million Euro. Wie viel Geld in den Schutz der Bürger fließt, unterstrich das Stadtoberhaupt anhand einer weiteren Statistik. Zu Beginn seiner Amtszeit hatte die Feuerwehr noch 12 hauptamtliche Stellen, inzwischen sind es 31,5. Einen Weihnachtswunsch hat Helmenstein: „Ich möchte in meiner Dienstzeit noch die Kinderfeuerwehr in Gummersbach erleben.“
Auch Hagt sprach davon, dass der Katastrophenschutz immer wichtiger, aber auch immer kostenintensiver werde. Spätestens Anfang des kommenden Jahres erwartet er neue Weisungen aus Düsseldorf: „Es ist teuer, dient aber dem Schutz der Menschen im Oberbergischen Kreis und ist deshalb gut angelegtes Geld.“ Grootens freute sich indessen, dass die Teams auf den Rettungswachen immer jünger und auch weiblicher werden. Der Kreis tue auch viel beim Thema Ausbildung: „Der Markt gibt es nicht her. Wenn man die Fachkräfte von morgen nicht selbst generiert, funktionieren diese Themen heute nicht mehr.“
[Feuerwehrchef Frank Raupach (li.) freute sich über den Besuch aus der Politik: "Es ist ein Zeichen der Anerkennung."]
Anders als im Vorjahr verlebten die Feuerwehrleute in Gummersbach bislang eine ruhige Schicht. Feuerwehrchef Frank Raupach freute sich zudem über ein Jahr ohne große Katastrophen und Mangellagen. Auch auf der Polizeiwache sprach man mit Ausnahme einer Schlägerei zwischen Betrunkenen am Busbahnhof bislang vom „ ganz normalen Wahnsinn“. Das sei an Heiligabend aber nicht unüblich. Kritischer werden erst die beiden Weihnachtsfeiertage.
Die Diensthabenden auf den Wachen müssen trotz des Dienstes aber nicht vollkommen auf Weihnachten verzichten. Auf der Gummersbacher Feuerwehrwache wird der Dienst zum Abend hin auf ein Minimum reduziert. Für die drei Kameraden vor Ort gibt es in diesem Jahr Raclette, erzählt Schichtführer Thomas Käseberg, der mit seinen beiden Kameraden eine 24-Stunden-Schicht schiebt. Ähnlich sieht es auf den Rettungswachen aus, wo es unter anderem Forelle, Ente und Kalbsbäckchen gibt. Auch bei der Polizei hofft man auf einige besinnliche Minuten, um bei Raclette ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen.
Auch wenn der Schichtplan hier auf Jahre hinaus in Stein gemeißelt ist, wird versucht, Rücksicht auf familiäre Bedürfnisse zu nehmen. Vor allem die jüngeren und kinderlosen Polizeibeamten übernehmen den Dienst. „Wir hoffen auf ein bisschen Besinnlichkeit und dass uns die Einsatzlage nicht querschießt“, sagt Polizeidirektor Sascha Himmel.
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