OBERBERGISCHER KREIS

Mehr Sichtbarkeit für queere Menschen

krj; 15.08.2023, 11:25 Uhr
Fotos: Kathrin Roloff-Jamin --- Die Slammer Evgeniya, Paula, Jana, Jay und Kim Catrin (v.li.).
OBERBERGISCHER KREIS

Mehr Sichtbarkeit für queere Menschen

krj; 15.08.2023, 11:25 Uhr
Oberberg – Queer Slam in Wipperfürth läutete zweite oberbergische Pride Week ein.

Von Kathrin Roloff-Jamin

 

Die zweite Pride Week Oberberg ist gestartet. Sie steht auch in diesem Jahr für bunte, vielfältige Liebe und möchte queeres Leben sichtbar machen, so der Ansatz der Caritas Oberberg und dem „Netzwerk gegen Rechts“ als Veranstalter. Bis zum 20. August sind unterschiedliche Events geplant. Einer davon fand am Montagabend in Wipperfürth statt: ein Queer Slam, abgeleitet von Poetry Slam und örtlich organisiert von Jana Goller. Sie ist Moderatorin, Slammerin und kommt aus Wipperfürth. „Hier gibt es leider wenig Symbolik, keine Sichtbarkeit, keine Vorbilder und auch keine Ansprechpartner für queere Menschen. Ich wünsche mir mehr Angebote“, sagte sie gegenüber Oberberg-Aktuell.

 

 

Da sich beim Open Call – eine Art öffentlicher Aufruf - niemand gemeldet hatte, griff Jana Goller auf ihr Netzwerk zurück und konnte junge Menschen aus ihrem Umfeld für den Queer Slam gewinnen. Sie sind unter anderem aus Essen, Düsseldorf und Bochum in die Gaststätte „Platz 16“ in die Hansestadt gekommen. Die Kultkneipe war an diesem Abend gut besucht. Im Gegensatz zum bekannten „Poetry Slam“ gab es beim „Queer Slam“ keinen Wettbewerb, aber dennoch Regeln: Die Texte müssen selbst geschrieben sein, es darf nicht mehrheitlich gesungen werden, das Zeitlimit durfte fünf bis sechs Minuten nicht überschreiten und Requisiten waren tabu. Und dann gilt auch noch die Regel für die Besucher: „Respect the Poet“, also „Ruhe im Saal.“

 

Die Texte der Teilnehmenden waren bunt gemischt: queer, lustig, politisch, lyrisch und prosaisch. So nahm Paula aus Düsseldorf die Besucher mit auf eine kleine Zeitreise in ein schwäbisches Dorf und erzählte über Erfahrungen als junger Mensch während der Schulzeit. Und, dass man manchmal auch mit einer „großen Klappe“ weiterkommt. Kim Catrin aus Essen tauchte für ein paar Minuten ab in die Welt von TikTok, Filtern und Co. und sinnierte über Genderkrise und das Verständnis, anders zu sein.

 

Sabrina Bertram von der Caritas und Nadine Lindörfer vom „Netzwerk gegen Rechts“ wollen mit der Pride Week erreichen, dass die Menschen stolz auf ihre sexuelle Identität sein können. Queeres Leben müsse wertgeschätzt werden und ein Austausch in sicheren Räumen möglich sein, hieß es. Zum kompletten Programm der Pride Week geht es hier.

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