OBERBERGISCHER KREIS
Pflegedienst Söhnchen: Sanierung in Eigenverwaltung
Oberberg - „Die ALTERNATIVE Hauskrankenpflege Uwe Söhnchen GmbH“ muss sich wirtschaftlich neu aufstellen und geht in ein Sanierungsverfahren – Geschäftsbetrieb läuft weiter, alle Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben.
Der Pflegedienst „die ALTERNATIVE Hauskrankenpflege Uwe Söhnchen GmbH“ mit angeschlossener Tagespflege in Ründeroth saniert sich in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Köln hat auf Antrag der Geschäftsleitung am 25. August ein vorläufiges Verfahren angeordnet. „Die Entscheidung für das Eigenverwaltungsverfahren haben wir getroffen, um unseren ambulanten Dienst und unsere Tagespflege wirtschaftlich neu aufzustellen und sicherzustellen, dass wir unseren Betrieb langfristig fortsetzen können. Wichtig in so einer Situation ist das frühe Erkennen und Reagieren. Das haben wir getan“, wird Inhaber und Geschäftsführer Uwe Söhnchen zitiert.
Der laufende Geschäftsbetrieb und sämtliche Pflegeverträge werden aufrechterhalten. Genauso sollen alle Versorgungen der häuslichen Pflege und in der Tagespflege Ründeroth unverändert fortgeführt sowie alle Arbeitsplätze der Mitarbeiter erhalten bleiben.
Der Pflegedienst wird unter Aufsicht des vom Amtsgericht Köln bestellten vorläufigen Sachverwalters Prof. Dr. Peter Neu aus der Rechtsanwaltskanzlei ATN D’Avoine Teubler Neu in Köln durch das Verfahren geführt. Er äußert sich optimistisch zur Zukunft: „Auf Basis des Konzeptes der Eigenverwaltung sehe ich gute Chancen für eine nachhaltige Sanierung des Pflegedienstes und der Tagespflege.“
Die Fachanwälte für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Dr. Mike Westkamp und Christian Schulze, von der Kanzlei GÖRG aus Köln sind zu Generalbevollmächtigten des Unternehmens bestellt worden und begleiten den rechtlichen Bereich. Für den Restrukturierungsprozess wird die Düsseldorfer Unternehmensberatung Amberger Consulting GmbH verantwortlich zeichnen, die unter anderem spezialisiert auf Sanierungskonzepte für Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen ist.
„Die externen Einflüsse auf die Pflegebranche seit Pandemiebeginn waren immens. Coronabedingte Mindereinahmen bei zeitgleich bedingten Mehrausgaben sowie steigenden Zinsen, Energiekosten und Inflation bzw. der Verteuerung aller Waren und Dienstleistungen, wurden zu einer starken Belastung“, erklärte Berater Jörn Amberger nach einer ersten Analyse. Zudem seien durch niedrige Rentenbezüge viele Kunden auf Pflegegeld angewiesen und hätten Leistungen reduziert. Ferner stelle die Tarifeinführung seit September 2022 viele Pflegedienste und -einrichtungen vor existenzbedrohliche Herausforderungen.
Geschäftsführerin Leonie Heister sagte: „Unser gemeinsamer Wille, den Pflegedienst zu erhalten und zu verbessern, hat uns dazu bewogen, diesen Schritt zu gehen. Die Umstrukturierung und Sanierung, die im Rahmen der Eigenverwaltung stattfinden werden, bieten uns die Möglichkeit, in enger Zusammenarbeit mit allen relevanten Beteiligten, einschließlich Mitarbeitern, Kunden und Angehörigen, eine nachhaltige Lösung für die wirtschaftliche Herausforderung zu finden.“ Der Dienst solle künftig noch effizienter und besser auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt werden.
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