Oberberg - Am Samstagmittag sollte ein Anti-Corona-Spaziergang den Unmut einer Facebook-Gruppe mit den Regierungsmaßnahmen dokumentieren, doch es geschah - wenig.

Von Jan Weber

Auf Facebook hatten sie mit markigen Worten mobilisiert. Man wolle zeigen, dass man mit der Regierungspolitik beim Umgang mit der Corona-Pandemie überhaupt nicht einverstanden sei. Geplant sei keine Demonstration, sondern ein Protest-Spaziergang durch die Gummersbacher Innenstadt - so die über 100 Mitglieder der Facebook-Gruppe "Corona-Widerstand 2020/Oberberg". Doch die Resonanz auf den Aufruf war gering.  Etwa 50 "Spaziergänger" werden es wohl gewesen sein, die neben denen, die einen Einkaufsbummel geplant hatten, und einigen Neugierigen gekommen waren. Doch dann passierte wenig bis gar nichts. Offenbar schüchterte die Anwesenden die Polizeipräsenz derart ein, dass ein Spaziergang erst ganz zum Schluss etwas Fahrt aufnahm.

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Problem der Protestler war, dass man zum einen zu zwei unterschiedlichen Plätzen eingeladen hatte, und sich zum anderen untereinander kaum kannte. So wusste niemand, ob der andere nun Gruppenmitglied oder Neugieriger war. Die Abstandsregeln wurden beim Treffen jedenfalls größtenteils eingehalten. Auf dem Lindenplatz fanden sich verschiedene Plakate mit kritischen Äußerungen wieder - vom Netzwerk gegen Rechts und der Initiative „Oberberg ist bunt statt braun“ , die den "Spaziergängern" und deren Theorien kritisch gegenüberstehen. Am Ende wanderten die Teilnehmer einmal um das Einkaufszentrum und die Fußgängerzone - das war es.

Mehrere Polizisten beobachteten und begleiteten das Geschehen aufmerksam. "Wir schützen auch die Grundrechte, wie das Recht sich zu versammeln. Es hat keine Anmeldung oder Anfragen für eine Kooperation mit der Polizei gegeben. So lange alles friedlich bleibt und niemand ein Gesetz bricht, werden wir das hier laufen lassen", berichtete der Einsatzleiter der Polizei vor Ort, Carsten Tschernich.