OBERBERGISCHER KREIS
Schloss Homburg: 50 Jahre Kulturförderung für das Oberbergische Wahrzeichen
Nümbrecht - Die Feier seines 50-jährigen Bestehens beging der Förderverein Schloss Homburg gestern in der Neuen Orangerie im festlichen Rahmen.
Von Ute Sommer
Zur Feier „50 Jahre Förderverein Schloss Homburg“ waren rund 200 Besucher der Einladung des Vereins, unter Vorsitz von Bernd Hombach, in die Neue Orangerie des Schlosses gefolgt, wo auf den offiziellen Festakt der furiose und unterhaltsame Vortrag von Dr. Manfred Lütz zum Thema „Wie Sie unvermeidlich glücklich werden“ folgte. Neben den vielen Vereinsmitgliedern und Interessierten weilte, als „Hausherr“, Landrat Jochen Hagt unter den Gästen, zusammen mit Kulturdezernent Felix Ammann, Kulturamtsleiter Steffen Müller, sowie mit Dr. Dieter Fuchs, Christian Peter Kotz, Hagen Jobi und Dr. Gudrun Sievers-Flägel vier ehemalige Verantwortungsträger, die Werden und Wachsen der „Guten Stube“ des Kreises über die Jahrzehnte maßgeblich begleiteten.
[Um auch künftig als Förderverein die „ideelle und finanzielle Unterstützung sowie Förderung des Museums Schloss Homburg“ leisten zu können, warb Bernd Hombach um neue Mitglieder.]
Nach dem glanzvollen musikalischen Auftakt durch Amelie Westerkamp (Violine) und Nina Frey (Flügel) erinnerte Bernd Hombach in seiner Begrüßung an die Einweihung der Neuen Orangerie vor zehn Jahren, die den Verein angesichts kontroverser Diskussionen und leerer öffentlicher Kassen vor enorme Herausforderungen stellte. „Aus heutiger Sicht alles Schnee von gestern“, unterstrich der Vorsitzende mit Verweis auf den „White Cube“, Museumshop, Depot mit Werkstatt und moderne Sanitäranlagen. Vom Förderverein mit einer Million Euro, der in der 50-jährigen Geschichte größten Einzelspende unterstützt, wurden Museum und Forum Schloss Homburg so zukunftsfähig aufgestellt.
Dem Auftrag der vielfältigen ideellen und finanziellen Unterstützung sehe man sich auch künftig verpflichtet, um sowohl Schloss Homburg als Identifikationsort des Oberbergischen Kreises und Stätte für inspirierende Veranstaltungen zu erhalten, als auch das Museum als Spiegel der Geschichte und Lernort für kommende Generationen attraktiv weiterzuentwickeln. Nach Erwerb des Schlosses im Jahr 1970 habe die Kreisverwaltung die Gründung des Fördervereins vier Jahre später begrüßt, mit dem zusammen man sich der Bewahrung und Weiterentwicklung des historischen Kulturerbes zur Aufgabe gemacht habe, konstatierte Landrat Jochen Hagt.
[Landrat Jochen Hagt überbrachte die Glückwünsche des Kreises und rief die zusammen mit dem Förderverein realisierten Projekte in Erinnerung.]
Mit verlässlicher Kontinuität und herausragendem Engagement habe sich der Förderverein bis dato konstruktiv für den Erhalt des Wahrzeichens und die Weiterentwicklung des laufenden Betriebs eingebracht, die Forschungsarbeit unterstützt und darüber hinaus den Erwerb authentischer Exponate verantwortet. „Dies trägt zur Erlebbarkeit von Schloss Homburg bei, davon profitieren der Kreis und die Besucher vor Ort“, hob Hagt hervor.
Im Fortgang vergegenwärtigte Bernd Hombach die Weitsicht der „Gründerväter“ des Fördervereins, zu denen 1974 der Wiehler Fabrikant Christian Peter Kotz, zählte. Unter seinem jahrelangen Vereinsvorsitz seien eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Museumsleitung entstanden und die Weichen für das Anwachsen der Mitgliederzahl auf mittlerweile gut 400 gestellt worden. Diese äußerst erfolgreiche Arbeit, gepaart mit enormer Großzügigkeit hätten den Förderverein zu besonderer Blüte geführt, würdigte Hombach den Ehrenvorsitzenden unter dem Beifall des Auditoriums. „Der Förderverein Schloss Homburg ist Ihnen, verehrter Herr Kotz, für 50 Jahre herausragendem gemeinnützigem Engagement zu großem Dank verpflichtet“.
[Als „gigantische Anleitungen zum Unglücklichsein“ titulierte Dr. Manfred Lütz die Ratgeberliteratur.]
Danach gehörte die Bühne Dr. med. Dipl.-Theol. Manfred Lütz, der als ehemaliger Chefarzt einer psychiatrischen Klinik, Psychotherapeut, Theologe und beliebtem Talk-Show-Gast die Anleitung „Wie Sie unvermeidlich glücklich werden“ gab. Als „Links-Rheinländer“ ist der 70- jährige ausgestattet mit jeder Menge Talent, sich selbst auf den Arm zu nehmen, und begabt mit achtsam-kritischem Blick auf moderne gesellschaftliche Trends. So nahm der Bestsellerautor den prosperierenden Markt der Glücksratgeber satirisch aufs Korn, deren konsequente Nichtbeachtung der erste Schritt zum Glück sei. Stattdessen ermutigte er dazu, sich durch Nachdenken zum kompetenten „Ratgeber“ für sich selbst zu entwickeln. Wahres Glück sei situativ, individuell und nicht produzierbar. Mit witzigen Anekdoten aus Privat- und Berufsleben illustrierte er die wesentliche Glücks-Voraussetzung, sich selbst als soziales Wesen in einem sinnvollen Zusammenhang zu erleben.
Bei Fingerfood und Getränken genossen die Gäste der Fördervereins-Geburtstagsfeier anschließend die festliche Illumination des Schlossareals.
[Amelie Westerkamp (Violine) und Nina Frey (Klavier) gestalteten mit Werken von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms einen festlichen Rahmen.]
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