OBERBERGISCHER KREIS

Wiehltalbahn: Spitzenkandidat für Reaktivierung

Red; 09.07.2020, 15:15 Uhr
Oberberg Aktuell
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Wiehltalbahn: Spitzenkandidat für Reaktivierung

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Red; 09.07.2020, 15:15 Uhr
Oberberg – Strecke zwischen Osberghausen und Waldbröl ist in der Liste der Reaktivierungsvorschläge des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen auf den dritten Rang vorgerückt.

Nach einer Corona-bedingten Zwangspause wurde kürzlich die zweite Liste von Reaktivierungsvorschlägen für Eisenbahnstrecken vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) veröffentlicht, in der die Wiehltalbahn jetzt unter den Top drei aller untersuchten Strecken rangiert. „Bei der Erarbeitung unserer zweiten Reaktivierungsliste haben wir die in Frage kommenden  Strecken noch einmal sehr intensiv untersucht. Was die Strecke von Osberghausen nach Waldbröl  angeht, haben wir uns zu einer drastischen Hochstufung in die Kategorie 'Dringlich' entschieden, bei der Strecke Hermesdorf – Morsbach zu einer Hochstufung in die Kategorie 'Hoch'“, erläutert Dr. Martin Henke, Geschäftsführer Eisenbahnverkehr beim VDV, das Untersuchungsergebnis.

 

Von der Bevölkerungszahl der von den Strecken erschlossenen Kommunen stehe der Abschnitt zwischen Osberghausen - Waldbröl mit über 60.000 Personen an dritter Stelle von 238 Reaktivierungsvorschlägen bundesweit. Auch die Tatsache, dass Waldbröl zu den 120 Mittelzentren in Deutschland gehört, die nicht an das Netz des Eisenbahnpersonenverkehrs angeschlossen sind, hebe diese Strecke heraus. Auch die vorhandene Gleisinfrastruktur, das hohe Potenzial für gute Verknüpfungen zwischen Bahn und Bus,  das Entlastungspotenzial für das Straßennetz sowie der Ausbau der Oberbergischen Bahn  zur attraktiven Anschlussstrecke würden laut Henke für die baldige Reaktivierung der Wiehltalbahn sprechen.

 

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Für den Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn kommt dieses Ergebnis nicht ganz überraschend. „Wir haben immer schon gesagt, dass die Wiehltalbahn ein hohes Erschließungspotential für den südlichen Oberbergischen Kreis hat. Das hat sogar die vor einigen Jahren erstellte Machbarkeitsstudie ergeben“, sagt Gerhard Mansel, Vorsitzender des Förderkreises. „Dass wir aber in einem bundesweiten Ranking auf einer Top 3 Position liegen, überrascht und erfreut uns umso mehr."

 

Neben einer Reihe von Gründen für eine Reaktivierung, die in der Liste genannt werden, wie zum Beispiel Klimaschutz, bessere Erschließung der Region, Entlastung von Straßen, bessere touristische Erschließung der Region, Chancen für den Güterverkehr, sei eines der stärksten Argumente für eine baldige Reaktivierung die aktuell stark  verbesserte Finanzausstattung staatlicher Förderinstrumente. Durch das geänderte Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz GVFG) können beispielsweise Reaktivierungen mit bis zu 90 Prozent der Infrastrukturkosten vom Bund gefördert werden.

 

Die im Jahre 2016 fertiggestellte Machbarkeitsstudie hatte bei einem erwarteten Fahrgastpotential von täglich rund 4.000 Fahrgästen einen zu geringen volkswirtschaftlichen Nutzen ergeben, womit eine Förderfähigkeit damals nicht gegeben war.

KOMMENTARE

1

Die Frage ist ja nur: wann wird es endlich umgesetzt?

Heinrich von Burg, 09.07.2020, 15:37 Uhr
2

Alternativ könnte man diese Strecke auch super als Bahntrassenradweg ausbauen.

, 10.07.2020, 08:23 Uhr
3

Nur zum Verständnis: hat sich an der wirtschaftlichen Prognose eine Änderung ergeben? Oder wird noch immer davon ausgegangen, dass diese Bahnverbindung letztlich zu wenig Nachfrage hat?

Alge, 10.07.2020, 10:14 Uhr
4

Solange die Politik nicht den Weg ebnet für solche Reaktivierungen, wird es wohl noch sehr lange dauern mit der konkreten Umsetzung der Vorschläge. Da können Verbände, Vereine und Interessengemeinschaften noch so viele Prioritätenlisten vorlegen und Dringlichkeiten hochstufen...

, 10.07.2020, 11:48 Uhr
5

Der Bahntrassenradweg ist keine intelligente Alternative.Diese Strecke birgt so viel mehr Potential, die nur mit einer Reaktivierung auch vollkommen ausgeschöpft werden kann.Die Machbarkeitsstudie im Jahr 2016 war schon eine völlige Lachnummer.Die Strecke wurde damals kaputt gerechnet.

, 10.07.2020, 14:44 Uhr
6

Wie lange soll denn eine Fahrt von
Morsbach bzw. Waldbröl nach Köln
dauern mit umsteigen in Osberghausen?? Oder allein bis
Gummersbach?
Umgekehrt in Waldbröl eingetroffen, müssten die Schüler in
Busse umsteigen, um ins Schulzentrum zu kommen. Und wer
glaubt ernsthaft, daß Firmen wie Alho, Kleusberg, Montaplast, BPW,
Kind u. Co. ihre Güter auf die Schiene
packen? Dazu sind gewaltige Investitionen in die Infrastruktur zu
tätigen; Geld, was an anderen Stellen dringend nötiger gebraucht wird. Zudem fehlen Lokomotiven,
Waggons und vor allem Lokomotivführer.
Wie das realisiert werden soll, sagt
keiner der Eisenbahnbefürworter.
Auf der anderen Seite kann man an
den aktuellen Nutzerzahlen der
Bahn-Radwege sehen, was man aus
alten Trassen Sinnvolles machen kann.

Thönes, 12.07.2020, 16:09 Uhr
7

Diese Strecke wird sich nie rechnen - dafür benötigt man keine teure Machbarkeitsstudie - das sagt einem der klare Menschenverstand. Und für rein touristische Zwecke die Strecke zu erhalten lohnt sich auch nicht.

A.W. , 20.09.2020, 16:14 Uhr
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