OBERBERGISCHER KREIS
Wachsender Biberbestand: Kreis informiert über einvernehmliche Leitlinien
Oberberg - Runder Tisch bringt Akteure aus Naturschutz, Landwirtschaft, Forst- und Wasserwirtschaft sowie Verwaltungsbehörden zusammen – Acht Leitsätze verabschiedet.
Weil der Biberbestand im Oberbergischen wächst, haben sich Vertreter aus Naturschutz, Landwirtschaft, Forst- und Wasserwirtschaft sowie aus den zuständigen Verwaltungsbehörden an einem Runden Tisch beraten. Ziel der Veranstaltung war es, ein gemeinsames Verständnis für den Umgang mit dem Biber zu entwickeln und tragfähige Grundlagen für die zukünftige Zusammenarbeit zu schaffen, teilte die Kreisverwaltung mit.
Im Rahmen des Austausches standen acht Leitsätze (siehe unten) im Fokus, die künftig als Richtschnur für das Miteinander von Mensch und Biber im Kreis dienen sollen. Dabei stehen nach Auskunft des Kreises der Ausgleich unterschiedlicher Interessen, die Förderung der Koexistenz und die Vermeidung von Konflikten im Mittelpunkt.
Kreis-Umweltdezernent Frank Herhaus zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Treffens: „Der Biber gehört heute wieder zu unserer heimischen Fauna – das ist das Ergebnis jahrzehntelanger Schutzmaßnahmen. Gleichzeitig stellt uns seine Rückkehr vor Herausforderungen, die wir nur gemeinsam lösen können und müssen. Die verabschiedeten Leitsätze sind ein wichtiger Schritt zu einem konstruktiven und ausgewogenen Umgang mit dem Tier.“
Im Rahmen des Treffens wurde auch festgelegt, dass die Biologische Station Oberberg (BSO) künftig als erste Anlaufstelle bei Fragen und Anliegen rund um den Biber dient. Bürger, Landbewirtschafter sowie Kommunen können sich dort über Vorkommen, Schutzmaßnahmen oder Konfliktlösungen informieren und beraten lassen. Kontakt: Biologische Station Oberberg, Rotes Haus, Schloss Homburg 2, 51588 Nümbrecht/E-Mail: biber@bs-bl.de/Homepage: www.biostationoberberg.de).
Die Ergebnisse des Runden Tisches sollen in die zukünftige Arbeit der Behörden, Verbände und Flächenbewirtschafter einfließen. Weitere Gespräche sind geplant, um die Zusammenarbeit weiter zu stärken und praxisnahe Lösungen für konkrete Konflikte zu entwickeln.
Die acht Leitsätze
- Koexistenz fördern – ein verantwortungsbewusster Umgang des Menschen mit dem Biber unter Berücksichtigung aller relevanten Interessen.
- Transparente Kommunikation und Zusammenarbeit – frühzeitiger, offener Dialog aller beteiligten Akteure.
- Prävention vor Intervention – Vorrang für vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Konflikten.
- Fachlich fundierte Entscheidungen – wissenschaftliche Grundlagen und lokale Besonderheiten bilden die Basis.
- Verhältnismäßigkeit von Eingriffen – Eingriffe nur in Ausnahmefällen und auf rechtlicher, ökologischer und fachlicher Grundlage.
- Förderung des Wissens und der Akzeptanz – Öffentlichkeitsarbeit soll das Verständnis für den Biber stärken.
- Berücksichtigung wirtschaftlicher und technischer Belange – Schäden werden ernst genommen und durch Beratung, Schutzmaßnahmen oder Förderprogramme abgefedert.
- Einheitliches und koordiniertes Verwaltungshandeln – klare Zuständigkeiten und abgestimmte Maßnahmen sichern eine effektive Umsetzung.
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